Innovation, Flexibilität und Schnelligkeit sind nur einige der Merkmale, die ein Start-up typischerweise ausmachen. Mithilfe moderner Technologie und zündenden Geschäftsmodellen ist es Start-ups möglich, potenziell schneller zu wachsen, sprich zu skalieren, als traditionelle Unternehmen. Ein überdurchschnittlicher Innovationsgrad ist bei der Gründung definitiv von Vorteil: Die Suche nach „the next big thing“ ist der Ansporn, der hinter vielen neuen Start-ups steht.
Das sind die typischen Start-up-Phasen
Von der Start-up-Idee zum gestandenen Unternehmen: Ein Start-up-Leben ist durch verschiedene Phasen geprägt, die sich durch ihre Ziele, Aufgaben und Challenges unterscheiden. Nicht bei jedem Start-up verlaufen die Etappen gleich oder bewegen sich im gleichen Zeitrahmen. Generell lassen sich jedoch die folgenden sechs Phasen unterscheiden, deren Übergänge oft fließend sind.
#1: Pre-Seed (Orientierungsphase)
In den ersten Monaten stehen Ideenfindung und deren Umsetzbarkeit im Fokus. Die Frage, welche Zielgruppe angesprochen werden soll, lässt sich durch Antesten der Idee in einem kleineren Personenkreis überprüfen. Frühes Feedback regt den innovativen Geist an und formt somit das grobe Ideenkonzept, das die Start-up-Gründung in Gang bringt.
#2: Seed (Planungsphase)
Businessplan, Proof of Concept, erste Prototypen und Marktanalysen prägen die folgende Start-up-Phase, um das Marktpotenzial und die Durchsetzbarkeit der Idee abzuwägen. Finanzierung und Budget bedürfen Vorplanung, um finanzielle Schwierigkeiten gleich am Anfang zu vermeiden. Zudem sollte Networking ein wichtiges Thema in dieser Phase sein.
#3: Start-Up (Gründungsphase)
Nach etwa einem Jahr der Orientierung und Planung steht der finalen Unternehmensgründung nichts mehr im Wege. Die Perfektionierung des Start-up-Businessplans und intensiver Organisationsaufbau sind ein Muss. Die Planung und Vorbereitung der Produktion und das (eventuelle) Schaffen eines Vertriebsnetzes sind Voraussetzungen für einen gelungen Produkt-Markt-Fit. Wichtig ist es, die rechtlichen Erfordernisse (Versicherungen, Gesellschaftsvertrag, Errichtungserklärung etc.) nicht zu vergessen. Außerdem sollten immer die Zahlungsfähigkeiten im Auge behalten werden, um in dieser Phase nicht an roten Zahlen zu scheitern.
#4: 1st Stage (Aufbauphase)
Bis mit der Produktion oder der Abwicklung einer Dienstleistung begonnen werden kann, dauert es ebenfalls mindestens ein Jahr. In dieser Start-up-Phase folgt der Eintritt in die operative Geschäftsfähigkeit. Erste Umsätze werden erwirtschaftet und es hat Priorität, das junge Unternehmen im Markt zu festigen. Mithilfe professioneller Strukturen und Prozesse, die das Markt- und Kundenverhalten ständig im Blick behalten, lässt sich das erfolgreiche Durchstarten begünstigen. Bei zu hohem Arbeitspensum ist es ratsam, das Team durch weitere Mitarbeiter aufzustocken und damit eventuell fehlende Kompetenzen auszugleichen.
#5: 2nd Stage (Wachstumsphase)
Im vierten bis sechsten Jahr wird eine aggressive Expansionsstrategie verfolgt. Ziel ist es, die Gewinnzone zu erreichen. Damit geht auch eine innere Umstrukturierung einher. Offensives Wachstum oder geänderte strategische Ausrichtungen können dazu führen, dass sich Gründungmitglieder neu orientieren oder das Unternehmen sogar verlassen. Einer professionellen Mitarbeiterführung kommt in Zeiten einer Umgründungs- und Umstrukturierungsphase höchste Bedeutung zu.
#6: 3rd oder Later Stage (Reifephase)
Von aggressivem zu nachhaltigem Wachstum – nun gilt es, sich an Märkten der Zukunft zu orientieren. Stabilisation mithilfe von Zukäufen oder Zusammenschlüssen fördern die Nachhaltigkeit des Start-ups – eine gute Ausgangsposition, um über weitere Start-up-Ideen, neue Technologien, Produktpaletten oder Start-up-Finanzierungen nachzudenken.
Der Kunde im Zentrum einer erfolgreichen Start-up-Firma
Viele Start-ups setzen konsequent auf Customer Centricity. Es geht also immer um die Frage, welche Bedürfnisse der Kunde hat. Daran wird konsequent das ganze Handeln des Unternehmens ausgerichtet. Produkt oder Dienstleistung werden innerhalb kurzer Zeit auf den Markt gebracht, um die Kundenresonanz zu testen und zu analysieren. Durch die Befragung der Kunden werden diese aktiv in die Entwicklung von Produkten oder Dienstleistungen beteiligt und das Angebot wird stetig optimiert.
Kleine Teams, großer Output: die Start-up-Mentalität
Im Gegensatz zu traditionellen großen Firmen arbeiten junge Start-ups meistens in kleinen Teams, denen ein gewisses eigenverantwortliches Arbeiten und die Mitgestaltung des Unternehmens zugesprochen werden. Mitarbeiter werden in der Entwicklung neuer Fähigkeiten ermutigt und langfristig an das Unternehmen gebunden. Dieses agile Arbeiten unterscheidet sich nicht nur von klassischen Arbeitsweisen, sondern schafft auch ein neues Hierarchien-Konzept. Support und Ermutigung durch das Management, statt Anleitung und Kontrolle lautet die Devise. So entsteht eine flache Hierarchie, die die moderne Zusammenarbeit eines Start-ups ausmacht. Die Möglichkeit, aktiv in das Unternehmensgeschehen einzugreifen sowie beruflich und persönlich zu wachsen, macht das Konzept Start-up vor allem für jüngere Menschen attraktiv.
Flexibilität des Start-ups als effizientes Mittel zum Erfolg
Durch die ständige Beobachtung von Kundenresonanz und -bedürfnis ist es einem Start-up möglich, sehr schnell alte Konzepte zu überarbeiten oder sogar komplett umzuwerfen. Trial and Error sowie das agile Arbeiten können dazu führen, dass ein Unternehmen sein anfängliches Geschäftsmodell innerhalb kürzester Zeit radikal verändert. Dank effizienter Strukturen sind Start-ups außerdem in der Lage, schnell neue Geschäftsfelder zu erschließen und sich gewinnbringend aufzustellen.
Start-up als wandlungsfähiges Vorbild
Neue Wege gehen und mutiges Handeln – diese Aspekte prägen Start-ups. Deshalb sind sie auch als Partner und Vorbilder für klassische Unternehmen interessant. Das Schaffen einer Innovationskultur, die Änderung von Perspektiven und die stetige Auseinandersetzung mit Kunden sind Voraussetzungen für einen unternehmerischen Wandel, der auch etablierte Unternehmen in den Märkten von morgen Maßstäbe setzen lassen kann.