Sustainability & Green Economy

Längst kein Nischenthema mehr: Die Prinzipien der Sustainability und Green Economy haben sich in den letzten Jahren in der breiten Gesellschaft etabliert. Potenzielle Kund:innen achten immer stärker darauf, ob Unternehmen bei ihrer Produktion oder ihren Dienstleistungen ganzheitlich auf Nachhaltigkeit achten. Brands dürfen Sustainability daher nicht nur als Kommunikationsanker wahrnehmen: Wer nur vorspielt, Teil der Green Economy zu sein, muss damit rechnen, dafür von seinen Kund:innen abgestraft zu werden. Zahlreiche Unternehmen haben dies bereits erkannt und einen Innovations- und Transformationswettbewerb angetreten, der die Umwelt retten und den Markt verändern kann. Daher bieten Sustainability und Green Economy Unternehmen die Chance, sich als Marktführer zu etablieren und neue Kund:innen zu gewinnen.

Sustainability beeinflusst Kaufentscheidung

Nicht nur für jüngere Generationen sind Aspekte wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziales Engagement ein entscheidender Faktor bei der Kaufentscheidung. Denn der Boom von Öko- und Fair-Trade-Produkten ist durch weit mehr als reine Lifestyle Choices motiviert: Sein Ziel ist die Sicherung einer nachhaltigen Zukunft für die Menschheit. Sustainability wird von Endverbrauchern deshalb immer häufiger eingefordert, und zwar für die gesamte Wertschöpfungskette. Dazu gehört auch Green Marketing, das Teil jeder Marketing-Strategie sein sollte.

Gratwanderung zwischen Marketing und Greenwashing

Damit grüne Marketing-Strategien glaubwürdig sind, ist eine unternehmerische Nachhaltigkeitskommunikation überaus wichtig – extern wie intern. Entscheidend ist hierbei vor allem Transparenz. Denn die Zielgruppe ist eine überaus kritische: Wer hier sein Sustainability-Engagement unter Beweis zu stellen versucht, sollte mit offenen Karten spielen. Schließlich hat ein Unternehmen, das nichts zu verstecken hat, keinen Grund, Informationen und Einblicke zu verwehren. Ist deine Brand offen und scheut sie nicht den Dialog, ist sie bestens dafür aufgestellt, die eigene Nachhaltigkeitsleistung vertrauenswürdig zu vermitteln. Wenn jedoch nicht das gesamte Unternehmen hinter den Sustainability-Prinzipien steht und zu einer Green Economy beiträgt, wird das Marketing schnell zum Greenwashing, also dem Vortäuschen von Nachhaltigkeit.

Sustainability durch Innovation

Manche Branchen stehen vor besonderen Herausforderungen bei ihrer Umstellung auf nachhaltige Prozesse. Zum Beispiel steht mit der viel gescholtenen Fast Fashion die Modeindustrie an einem Scheideweg in Sachen Nachhaltigkeit. Neue, innovative Start-ups begeistern den Markt mit neuen Technologien, welche die Welt nachhaltig verbessern sollen. Auch der Markt der Lieferdienste für Lebensmittel reagiert mit Innovationen auf die Kritik der Öffentlichkeit. In Berlin hat sich der Lieferdienst Alpakas der Sustainability verschrieben und setzt auf unverpackte Lieferungen und eine Zero-Waste-Strategie.

Sustainability über den Umweltschutz hinaus

Nachhaltiges Wirtschaften beschränkt sich nicht nur auf Umweltaspekte. Ebenso die Gestaltung einer positiven Arbeitsatmosphäre mit Purpose und Flexibilität gewinnt an Bedeutung. Das große Stichwort hier: New Work.

Die Prinzipien der New Work finden sich auch in den ESG-Kriterien wieder, anhand derer die Nachhaltigkeit bestimmter Geschäftsmodelle und Unternehmen bewertet wird. Diese umfassen die folgenden, dem Namen der Kriterien ihre Initiale gebenden Aspekte:

• Environment: ein respektvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen, eine Reduzierung der Emissionen, Klimaschutz und eine Steigerung der Energieeffizienz; Möglichkeiten zur Umsetzung bieten sich zum Beispiel in den Bereichen Logistik, Verpackung und im Retourenmanagement.
• Social: die Einhaltung der Menschenrechte, die Sicherstellung von Sozialstandards sowie soziales Engagement im Sinne einer Corporate Social Responsibility (CSR)
• Governance: die Festlegung und Befolgung von Verhaltensrichtlinien im Rahmen einer Compliance und eine transparente Kommunikation

Unternehmen können dadurch punkten, dass Sie Teil einer Green Economy sein wollen, also ihre wirtschaftliche Tätigkeit an den Nachhaltigkeitszielen orientieren.

Auch das Thema CDR (Corporate Digital Responsibility) steht bei vielen Unternehmen im Jahr 2023 und in Zukunft ganz oben auf der Tagesordnung. CDR bedeutet, digitale Verantwortung zu übernehmen, und das weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Es gilt den eigenen Umgang mit digitalen Technologien so zu gestalten, dass ein positiver Mehrwert für Gesellschaft, Bildung, Gesundheit und die Umwelt entsteht. Vor allem in Zeiten von KI ist eine CDR-Strategie unumgänglich, um die Risiken von KI-Tools richtig einzuschätzen. Bei der Nutzung von KI müssen Unternehmen ein kritisches Bewusstsein entwickeln und wichtige Kriterien wie Datenschutz, Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit stets im Blick behalten, um der unternehmerischen Digitalverantwortung gerecht zu werden.

Sustainability als Chance

Für Brands, die zukunftsfähig bleiben möchten, führt um Sustainability und Green Economy kaum ein Weg herum. Denn Nachhaltigkeit beeinflusst das Einkaufsverhalten der Menschen immer stärker. Unternehmen können dieses Umdenken nutzen: Wer Haltung zeigt und nachhaltig wirtschaftet, tut nicht nur etwas für die Umwelt, sondern stärkt auch die Beziehung zu seinen Kund:innen. Damit Sustainability diesen doppelten Erfolg bringt, ist ein entsprechendes Marketing-Konzept entscheidend. Erst wenn Brands authentisch und transparent auftreten und in ihrem Engagement glaubwürdig sind, kann nachhaltiges Marketing gelingen.