CDR – ein dringendes Thema im Jahr 2023
In diesem Beitrag erfährst du, was sich hinter dem Begriff CDR verbirgt und was du jetzt dazu wissen musst.
CDR ist aktueller denn je
Viele Geschäftsführer:innen und Mitarbeiter:innen in höheren Positionen kennen es: Endlich fühlt man sich up-to-date. Man kennt die aktuellen Trends, erfüllt alle Erwartungen und hat die regulatorischen Anforderungen im Griff. Und plötzlich taucht wieder eine neue Abkürzung mit zwei oder drei Buchstaben auf, die alles durcheinanderbringt. Wieder ein neuer Ansatz oder eine neue Technologie, die es zu verstehen und zu nutzen gilt. Tja, Pech gehabt. Wir leben nun mal im Zeitalter der Digitalisierung mit seinen beständigen und spannenden Entwicklungen. Erst kürzlich sprachen wir beispielsweise über KI (künstliche Intelligenz), CDP (Customer Data Plattform) oder NFT (Non-fungible Token).
Und welche Buchstaben-Kombi klopft nun an die Haustür von Unternehmen? Sie lautet CDR. Und mal Spaß beiseite, hinter dem Trio verbirgt sich ein wichtiges und tatsächlich sehr dringliches Thema, das gar nicht mal so neu ist. Einigen ist CDR schon längst ein Begriff. Hierzu zählt beispielsweise Jakob Wößner. Der Vorsitzende des Ressorts „Digital Responsibility“ des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. stand uns zum Thema Rede und Antwort:
Wie weit ist CDR in Deutschland und der Welt aktuell verbreitet?
Jakob Wößner: CDR ist meiner Meinung nach auf dem Vormarsch. Es ist längst kein Hype mehr und es gibt erste erfolgreiche Umsetzungen in den Unternehmen. Das ist ein wertvoller Erfahrungsschatz, den wir nutzen sollten. Die Entwicklung zeigt außerdem, dass sich Unternehmen ernsthaft mit dem Thema beschäftigen. In den Publikationen, in der Forschung und in der Beratung wird CDR immer präsenter. Für mich ist das ein weiterer wichtiger Indikator für die zunehmende Relevanz.
In meiner Wahrnehmung ist Deutschland bei dem Thema tatsächlich Vorreiter. So gibt es beispielsweise Professor:innen, die ihren Forschungsschwerpunkt nach Deutschland verlegt haben, da hier die meiste Bewegung und Traktion wahrzunehmen ist. Ähnlich vielversprechende Bewegungen sehen wir beispielsweise in Großbritannien, der Schweiz, in Italien oder den Niederlanden. Grundsätzlich kennen Unternehmen und insbesondere die Digitalisierung keine Landesgrenzen. Das Thema wird international immer relevanter.
Warum ist CDR so wichtig?
Jakob Wößner: CDR steht für mich für viel mehr als die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen. Es geht um die Selbstverpflichtung von Unternehmen ihren Werten entsprechend verantwortungsvoll zu handeln. Und es geht darum, einen digitalen Wandel zu gestalten, der den Menschen, die Natur und unsere Nachfolgegenerationen im Blick behält. Ziel ist es, die Digitalisierung so auszugestalten, dass sich unsere Gesellschaft in Herausforderungsbereichen wie Bildung, Gesundheit, neuen Arbeitsformen und vielem mehr positiv entwickelt und sich neue Möglichkeiten erschließt.
Daten bewirken hierbei viel Gutes, wenn wir sie durchdacht und verantwortungsvoll einsetzen. Sie unterstützen viele Nachhaltigkeitsziele positiv. Der Schutz von Natur, den Meeren und vielem mehr, lässt sich durch den vorausschauenden Einsatz von Algorithmen proaktiv angehen.
„Somit ist CDR für mich ein Thema, das viel größer ist als ein Einzelner oder ein Unternehmen. Für mich steht CDR für eine gemeinsame Verantwortung von Wirtschaft, Politik, Forschung, NGOs zu einer positiven Entwicklung unserer Gesellschaft.“
Wie entwickelt sich die Rolle von CDR in den nächsten Jahren?
Jakob Wößner: Ich bin der Meinung, dass CDR immer bedeutsamer wird. Studien zeigen CDR als einen der Einflussfaktoren von Unternehmen, um „Impact“ zu erzeugen. Ich hoffe, dass durch CDR der Wertediskurs und die gemeinsame Gestaltung an Bedeutung gewinnen und sich neue Netzwerke und Allianzen bilden. CDR wird sich als übergreifendes Thema etablieren, das hoffentlich eine Vielzahl an motivierten und engagierten Menschen tragen.
Im fernen Ausblick wünsche ich mir jedoch, dass CDR kein Thema mehr ist. Denn dann ist es eine gewohnte und geübte Praxis im ethischen und wirtschaftlichen Handeln.
Gibt es Defizite beim Bewusstsein oder bei der Umsetzung von CDR? Wie ließen sich diese beheben?
Jakob Wößner: Meiner Meinung nach gibt es diese Defizite insbesondere, da der Diskurs über eine gemeinsame positive Gestaltung der Digitalisierung nicht ausreichend geführt wird. Die Digitalisierung ist zunächst ein abstraktes und unkonkretes Thema. Hier haben wir viel gesellschaftliche Aufklärungsarbeit zu leisten – die Digitalisierung muss als Thema verstanden werden. Nur so können wir die richtigen Dinge angemessen diskutieren und sie im positiven Sinne gestalten. Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, einen Sog zu erzeugen, der nachhaltige und verantwortungsvolle digitale Angebote zu einer Selbstverständlichkeit macht – ähnlich wie bei der „Bio-Bewegung“.
CDR: Hier bekommst du Unterstützung vom BVDW
Bei der Umsetzung einer CDR-Strategie bist du glücklicherweise nicht auf dich alleingestellt. Mit „CDR Building Bloxx“ hat der BVDW ein umfassendes CDR-Framework entwickelt. Das strukturierte Leitwerk unterstützt Unternehmen dabei, digitale Verantwortung praktisch umzusetzen. Es erleichtert den Zugang zu CDR und macht es möglich, CDR-Aktivitäten nachvollziehbar zu priorisieren, zu verifizieren und zu testen sowie weiterzuentwickeln. Den kostenlosen Zugang mit zahlreichen Praxisbeispielen findest du hier: CDR Building Bloxx. Und auch bei uns folgen weitere spannende und hilfreiche Beiträge zum Thema!
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