Mobile Payment

Kontaktloses Bezahlen wird zunehmend von den deutschen Kund:innen angenommen – neben der Bankkarte erfreut sich das Bezahlen mit dem Smartphone mittlerweile größerer Beliebtheit. Ob im kleinen Geschäft oder im Supermarkt, die Vorteile liegen auf der Hand: Das Smartphone ist immer griffbereit und der Bezahlvorgang geht schneller als das Wühlen nach dem passenden Barbetrag. Kein Wunder, dass der mobile Markt boomt und sich das Zahlverhalten stetig verändert.

Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum Thema „Bezahltrends im Handel 2021“ hat sich das Bezahlverhalten deutlich in Richtung des kontaktlosen Bezahlens verschoben. Des Weiteren erlebte das Bezahlen per Smartphone einen deutlichen Aufschwung. Bereits ein Fünftel der Befragten gaben an, per Smartphone oder Smartwatch an der Kasse zu bezahlen. Neben den hygienischen Aspekten wurde auch der genaue Überblick über die vorgenommen mobilen Zahlungen als vorteilhaft benannt.

Wie funktioniert Mobile Payment?

Wie bei Giro- oder Kreditkarten gelingt der sekundenschnelle, kontaktlose Bezahlvorgang bei mobilen Endgeräten mithilfe der NFC-Technologie. NFC steht für „Near Field Communication“, einen Funkstandard, der eine drahtlose Datenübertragung zwischen zwei NFC-kompatiblen Geräten wie Smartphone und Bezahlterminal ermöglicht. Dies funktioniert jedoch nur, wenn diese nicht mehr als 3 bis 4 cm entfernt sind. Durch ein akustisches oder optisches Signal wird signalisiert, dass die Datenübertragung erfolgreich war. Freigegeben wird der Bezahlvorgang per Eingabe des Smartphone-Entsperrcodes via Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Des Weiteren benötigen Smartphone-Nutzer:innen eine App, um den Bezahlprozess an der Kasse durchzuführen. In der App wird eine virtuelle Bankkarte hinterlegt. Viele Banken bieten dazu eigene Bezahl-Apps an, aber auch Anbieter wie Apple oder Google. Die anfallenden Beträge werden einfach per Lastschrift vom zugehörigen Konto abgebucht.

Mobile Payment und Datenschutz

Während in vielen Ländern mobiles Bezahlen im stationären Handel zu den häufigsten Zahlmethoden gehört, verhalten sich Konsument:innen in Deutschland oft noch zögerlich. Eine der typischen Befürchtungen zielt in Richtung eines mangelnden Datenschutzes: Durch die Apps könnte das individuelle Kaufverhalten – wie beim Online-Shopping – durchleuchtet und somit für maßgeschneiderte Werbung genutzt werden, so die Befürchtung. Zudem ist die Sorge groß, dass Kontodaten oder PINs illegal abgegriffen werden könnten.

Fakt ist, dass auch Anbieter von Mobile-Payment-Lösungen den gesetzlichen Vorgaben der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) unterliegen. Während eines Bezahlvorganges mit dem Smartphone werden sogar – anders als bei einer Kartenzahlung – keinerlei Kartendaten an den Händler übermittelt. Auch Google oder Apple erhalten diese nicht, da die Details zur Bankkarte verschlüsselt abgespeichert werden.

Stattdessen werden sogenannte Tokens als eine Art virtuelle Kartennummer innerhalb der App abgespeichert. Diese Tokens sind an ein mobiles Endgerät wie das Smartphone gekoppelt. Deshalb ist es nicht möglich, Kartendaten aus dem Smartphone auszulesen.

Dennoch sollten Nutzer:innen stets darauf achten, dass die Software des Smartphones auf dem neuesten Stand ist. Bei Verlust ist es zudem wichtig, umgehend zu handeln und Karten sowie Konten sofort zu sperren. Zudem lohnt es sich, regelmäßig die Kontobewegungen zu überprüfen. Eine weitere Möglichkeit für einen optimalen Schutz besteht darin, Bluetooth, WLAN und die NFC-Funktion nur bei Gebrauch zu aktivieren.

Vor- und Nachteile von Mobile Payment

Zu den Vorteilen mobiler Bezahlverfahren gehören die folgenden Punkte:

• Das Bezahlen ist weitaus hygienischer als per Bargeld oder Karte.
• Mobile Payment ist weitgehend barrierefrei, daher sehr gut für blinde Personen geeignet.
• Falschgeld ist kein Thema.
• Gelegenheitsdiebstahl ist praktisch unmöglich.
• Geldbewegungen sind leicht überprüfbar.
• Es erfolgt eine mehrfache Absicherung durch PIN, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.

Obwohl die Vorteile den alltäglichen Bezahlvorgang an stationären Kassen angenehm gestalten, gibt es auch ein paar Nachteile:

• Mobile Payment hat sich an vielen Stellen noch nicht durchgesetzt (etwa beim Bäcker oder Kiosk), sodass der Geldbeutel doch immer als Back-up mitgeführt werden muss.
• Ist der Akku des Smartphones leer, sind auch keine Zahlungen mehr möglich.
• Es können keine anonymen Zahlungen durchgeführt werden.
• Die Hemmschwelle beim Kaufen ist niedriger.
• Durch den Verifizierungsprozess ist der Zeitaufwand beim Bezahlen höher als mit Karte.