Food & Health

Die allumfassende, fortschreitende Digitalisierung hält auch im Bereich Food & Health Einzug. Das Thema beschäftigt viele nicht nur aufgrund der Corona-Krise. Das Bedürfnis nach einer gesunden Lebensweise, einem leichteren Austausch der eigenen Gesundheitsdaten sowie Reformen im Gesundheitswesen ebnen den Weg für digitale Lösungen, die bereits viele Menschen durch den Alltag begleiten.

Trend: Gesundheitszustand optimieren per Smartphone

Ein Signalton ertönt, die Message auf dem Smartphone ist eindeutig: „Du hast heute erst 0,5 Liter Flüssigkeit zu dir genommen. Trinke jetzt ein Glas Wasser.“ Apps, die unser körperliches und geistiges Wohlbefinden optimieren sollen, erlebten in den letzten Jahren einen wahren Boom. Ob Fasten-Timer, geführte Meditationssessions oder Schrittzähler – viele Menschen lassen sich beim persönlichen Umgang mit Food & Health durch ihr Smartphone unterstützen. Die Vorteile liegen auf der Hand:

• Das Smartphone ist stets in Reichweite.
• Viele Apps bieten bequem einzurichtende Erinnerungen.
• Daten rund um relevante Körperfunktionen werden aufgezeichnet und ausgewertet, Veränderungen und Fortschritte sind jederzeit abrufbar und motivieren.

Mithilfe der digitalen Tools behalten User:innen ihren Ist-Zustand stets im Blick und können ebenso eigenständig wie einfach etwas für sich sowie ihren Körper tun.

Doch nicht nur im privaten Gebrauch finden digitale Gadgets Anwendung. Ärzt:innen sowie Krankenkassen bieten Apps an, mit denen Patient:innen mobil Termine vereinbaren, Videochats mit Fachpersonal führen oder Informationen rund um das Thema Gesundheit abrufen können.

E-Health: Papier wird zum Auslaufmodell im Gesundheitswesen

Seit dem im Januar 2015 beschlossenen „E-Health-Gesetz“ treibt die Bundesregierung die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen voran. Befördert wurde das Vorhaben durch das im Dezember 2019 beschlossene „Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“, welches den digitalen Ausbau fördert und eine der Gesundheitsversorgung dienende Vernetzung gewährleisten soll.

Festgelegt wurden unter anderem folgende Aspekte:

• Patient:innen können sich von Ärzt:innen Gesundheits-Apps oder Arzneimittel auf Rezept verschreiben lassen. So zum Beispiel Psychotherapie-Apps: Betroffene warten oft bis zu sechs Monate auf einen Psychotherapie-Termin. Dank psychologischer Online-Kurse via App erhalten sie Soforthilfe etwa bei Burnout, Depressionen oder Angstzuständen.
• Gesundheitsdaten werden in einer elektronischen Patient:innenakte (ePA) gespeichert, welche Patient:innen sowie Ärzt:innen nutzen können.
• Videosprechstunden sollen Alltag werden, weshalb der Zugang dazu in Zukunft für Patient:innen erleichtert wird.

Vor allem die Corona-Krise, der damit einhergehende Lockdown sowie die Kontaktbeschränkungen haben erneut deutlich gemacht, welche große Rolle leicht nutzbare digitale Angebote und ein vernetztes Gesundheitswesen spielen.

Mithilfe von KI und Big-Data zur schnelleren und gezielteren Versorgung

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung in Krankenhäusern, Universitätskliniken und Praxen wird die Sammlung großer Datenmengen automatisiert. Institutionen können einander außerdem leichter Informationen bereitstellen, die bei der Behandlung von Patient:innen weiterhelfen können.

Der Einsatz neuer Technologien in der Krebsforschung beispielsweise erzeugt Datenmengen, die mit den klinischen Daten individueller Patient:innen (Diagnose, Vortherapie, Alter, …) kombiniert werden können. Dadurch erlangen Fachärzt:innen neue Erkenntnisse, die gezieltere Behandlungswege eröffnen und Risiken reduzieren können. Bei der Erkennung von komplexen Zusammenhängen – wie etwa der Identifikation einer Tumorart – hilft KI dabei, Muster in Daten auszumachen, die sonst in aufwendigen Studien ermittelt werden müssten.

Die Patient:innenversorgung läuft dadurch gezielter und personalisierter ab. So kommt es vor, dass eine Chemotherapie bei bestimmten Krebspatient:innen wirksam ist, während sich bei anderen mit der gleichen Diagnose keine Wirkung – oder starke Nebenwirkungen – einstellen. Konkretere Daten schlüsseln auf, warum dies der Fall ist und wie Nebenwirkungen und Unwirksamkeiten von Therapien verhindert werden könnten.

Digitale Gesundheitskompetenz und Patientensouveränität als Voraussetzung

Damit digitale Lösungen sowohl von Ärzt:innen als auch Patient:innen als förderlich anerkannt werden, ist eine umfangreiche Aufklärung notwendig. Zwar informieren sich immer mehr Menschen zu medizinischen Belangen im Internet, die Fülle der Informationen macht es jedoch schwierig, sich innerhalb des Gesundheitswesens zurechtzufinden. Als E-Health-Lösung bietet die Bundesregierung beispielsweise ein nationales Gesundheitsportal an, welches Patient:innen leicht verständliche Informationen zu Gesundheitsthemen, Krankheitsbildern, Behandlungsmöglichkeiten sowie alles rund um Food & Health bietet.