Digital Wellbeing: Definition und Tipps

Der Begriff des Digital Wellbeing bezeichnet den gesunden Konsum digitaler Medien. Lies hier, wie das funktioniert.

Nachhaltiger Konsum digitaler Medien und sozialer Netzwerke gehören zum Digital Wellbeing.

Maßvoll genießen im digitalen Raum

Kuchen, Wein, digitale Vernetzung – einige Dinge im Leben, die für so manche:n von uns positiv besetzt sind, können schädlich sein, wenn sie im Übermaß konsumiert werden. Digitale Medien zum Beispiel dienen der Unterhaltung und Social Media hilft uns dabei, Freundschaften selbst mit Menschen am anderen Ende der Welt aufrechtzuerhalten. Doch wie so häufig macht die Dosis das Gift. Um die Vorteile der Digitalisierung genießen zu können, müssen wir das Handy oder Tablet jedoch auch mal beiseitelegen. Das nennt sich Digital Wellbeing – und ist ebenso den großen Digitalkonzernen ein wichtiges Anliegen.

 

TikToks Zeitbegrenzung fürs Digital Wellbeing

 

Digital Wellbeing ist ein Begriff, unter den zahlreiche Maßnahmen fallen können. TikTok setzt sich mit einer Zeitbegrenzung für eine nachhaltige, gesunde Nutzung seiner App ein. Bei User:innen unter 18 Jahren ist das tägliche Zeitlimit automatisch auf 60 Minuten eingestellt. Nach Ablauf der Nutzungszeit erscheint eine Benachrichtigung, die auf die Verweildauer aufmerksam macht, die bereits auf der Plattform verbracht wurde. Das führt häufig bereits dazu, den Umgang mit der App zu reflektieren.

 

Doch nicht nur Teenager, auch ältere Nutzer:innen begeistern sich für die Kurzvideos auf TikTok und vergessen beim Scrollen die Zeit. Wer das verhindern möchte, kann in den Einstellungen unter dem Punkt „Digital Wellbeing“ eine tägliche Höchstdauer von 40, 60, 90 oder 120 Minuten festlegen.

Im Gegensatz zur automatischen Begrenzung hat der selbst eingestellte Timer die Funktion, dass er nur mit einem Code umgangen werden kann.

Er eignet sich also nicht nur zur Selbstkontrolle, sondern ebenso für Eltern, die ihren Kindern einen gesunden Umgang mit TikTok beibringen wollen.

Digital Wellbeing-Index auf Snapchat

 

Snapchat hat in seinem Bestreben, das digitale Wohlbefinden seiner User:innen festzustellen und zu fördern, 2022 erstmals einen sogenannten Digital Wellbeing-Index erhoben. Die daraus gewonnenen Daten nutzt das Unternehmen, um die Experience der User:innen auf seiner App zu optimieren. Darüber hinaus verfügt die Plattform über diverse Funktionen, mit denen insbesondere die Qualität der Nutzung gefördert werden soll.

 

Zu den Snapchat-Funktionen für mehr Digital Wellbeing gehört etwa das Here For You-Tool, das User:innen Hilfe bietet, die sich in einer psychischen oder emotionalen Krise befinden. Wer nämlich nach einem Thema wie Stress, Depression oder Suizid sucht, bekommt automatisch Ressourcen und Hilfsangebote angezeigt. Dadurch wird den Nutzer:innen signalisiert, dass sie nicht allein sind, und sie die Chance haben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Spezielle Apps für dein Digital Wellbeing

 

Nicht nur in den sozialen Netzwerken ist Digital Wellbeing eine wichtige Angelegenheit. Auch die insgesamt im Netz verbrachte Zeit kann negative Gefühle hervorrufen, wenn sie ein gesundes Maß überschreitet. Daher sind in den App-Stores diverse Anwendungen zu finden, mit denen User:innen speziell ihre Bildschirmzeit reduzieren und so einen Digital Detox schaffen – also eine Auszeit von ihrem Smartphone oder Tablet.

 

Googles „Digital Wellbeing“ für Android und Apples „Bildschirmzeit“ liefern Nutzer:innen beispielsweise konkrete Auswertungen über ihr Verhalten. Anhand der Zahlen können sie sich ein realistisches Bild ihres Nutzer:innenverhaltens machen und etwaige Probleme erkennen.

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Die Entwickler:innen der App „Forest“ hatten eine clevere Idee, um Digital Detoxing zu belohnen. Für kontinuierliche Zeiträume, in denen User:innen das Smartphone nicht nutzen, entstehen digitale Bäume – die irgendwann zu einem ganzen Wald werden können. Dieses Ergebnis lässt sich zudem mit Freund:innen teilen – das setzt einen weiteren Anreiz.

 

Die App „Attentive“ arbeitet sowohl mit einer Visualisierung der Smartphone-Nutzung als auch mit konkreten Sperrfunktionen. Häufig genügt allein schon die Information über die Nutzung, um Verhaltensänderungen herbeizuführen. Gelingt das nicht, können User:innen in der App einstellen, welche Anwendungen sie gerne für welche Zeiträume sperren würden.

Verhalten selbstständig ändern

Es muss nicht immer gleich eine eigene App sein, um gesund mit den Möglichkeiten der digitalen Welt umzugehen. Wenn du feststellst, dass du womöglich zu viel Zeit am Smartphone verbringst, lässt sich das häufig mit wenigen einfachen Maßnahmen reduzieren.

Hilfreich ist schon, Push-Benachrichtigungen zu reduzieren. Wenn dich durch sie eine bestimmte App ständig ablenkt, kannst du die Mitteilungen reduzieren oder sogar ausstellen. Nutze die Funktion deines Smartphones, um einzustellen, was dir wirklich wichtig ist und worüber du jederzeit informiert werden möchtest.

Eine weitere bewährte Maßnahme ist, Endgeräte wie das Smartphone nicht mit ins Schlafzimmer zu nehmen.

Menschen schlafen dann erwiesenermaßen schneller ein und die Schlafqualität steigt. Das gibt dir wiederum die nötige Energie für den Tag und du führst ein erfüllteres Leben. So nutzt du dein Smartphone auf eine gesunde und nachhaltige Weise.

Mit Digital Wellbeing gesund im digitalen Raum unterwegs

 

Von Einzelpersonen bis zu Google, TikTok und Co. – Digital Wellbeing ist aktuell eines der wichtigsten Themen der digitalen Welt. Während die Möglichkeiten der Digitalisierung immer neue Dimensionen erreichen, geht es vielen mittlerweile darum, diese besonders bewusst zu nutzen. Ein nachhaltiger, gesunder Umgang mit den digitalen Medien stellt sicher, dass User:innen sie gerne öffnen, immer wieder zurückkommen und eine positive digitale Erfahrung machen. Daher ist Digital Wellbeing sowohl im Interesse der Nutzer:innen als auch der Entwickler:innen und Digitalunternehmen.