Als Targeting (deutsch: Zielgruppenansprache) wird im Online Marketing das Ansprechen und Erreichen von Zielgruppen bezeichnet. Werbung mit Targeting hat das Ziel, einer potenziellen Zielgruppe ein Produkt oder eine Dienstleistung so bekannt wie möglich zu machen und die Konversionsrate zu erhöhen. Die Voraussetzung jedes Targetings ist eine genaue Zielgruppendefinition. Je präziser die Zielgruppe gefasst wird, desto eher kommen das Targeting und somit die Werbebotschaften beim gewünschten Empfänger an. Zudem werden Streuverluste und unnötige Werbemaßnahmen vermieden. Je nachdem, was beworben werden soll, sind unterschiedliche Targeting-Strategien gefragt.
Die wichtigsten Targeting-Techniken
Es gibt keine pauschale Antwort darauf, welches Targeting zum Marketing des Unternehmens passt. Tatsächlich gilt es herauszufinden, welche Targeting-Strategie funktioniert oder ob ein Mix mehrerer Varianten die optimale Lösung bietet.
#1 Keyword Targeting
Als klassische Strategie basiert diese Methode auf definierten Keywords. Gibt der User bei der Anfrage in einer Suchmaschine ein bestimmtes Keyword ein, wird eine zum Keyword passende Anzeige ausgelöst. Sucht der Nutzer zum Beispiel nach bestimmten Sneakers, wird ihm die passende Werbung zu seiner speziellen Anfrage oder auch zu anderen Sneakers gezeigt.
#2 Contextual Targeting
Contextual Targeting – oder auch Content Targeting – fokussiert sich neben Keywords auf Inhalte von Websites. Thematisch passende Schlüsselbegriffe im Text werden in Verbindung zu möglichen Interessen des Users gesetzt. Leser eines Online-Fitness-Magazins erhalten zum Beispiel Werbung zu Sportgeräten oder Nahrungsergänzungsmitteln.
#3 Semantisches Targeting
Ähnlich wie das Content Targeting bezieht sich das semantische Targeting auf Webseiten-Inhalte. Diese werden durch eine Software vollständig entschlüsselt, um die tatsächliche Bedeutung des Contents zu analysieren. Es geht also um das Ermitteln ganzer Sinnzusammenhänge statt einzelner Schlüsselworte. Beschäftigt sich der Content mit gesunder Ernährung, lässt sich themenrelevante Werbung einblenden, etwa für ein vegetarisches Kochbuch. Mit dieser Targeting-Variante wird zudem verhindert, dass Werbeanzeigen in negativ behafteten Einträgen oder Videos ausgespielt werden.
#4 Re-Targeting
Beim Re-Targeting wird Werbung zu Produkten ausgespielt, die sich der User zuvor bereits angeschaut hat. Da der Nutzer durch seinen Klick auf das Produkt bereits zuvor Interesse gezeigt hat, ist die Chance groß, dass er sich nach einer Erinnerung an das Produkt zum Kauf entscheidet. Im Vergleich zu herkömmlichen Werbeanzeigen ist die Click-Through-Rate einer Re-Targeting Ad um vieles höher und liefert dementsprechend mehr Conversions.
#5 Social Media Targeting
Ob Targeting via Facebook, Instagram oder andere soziale Plattformen – Social Media Targeting nutzt Daten der Plattform-User und richtet Werbung gezielt auf die passenden Zielgruppen aus. Durch eine integrierte Suchfunktion wie bei Facebook werden noch mehr Daten zugänglich, die ein präzises Targeting ermöglichen. Eine gut geplante Social-Media-Strategie lohnt sich, um einen direkteren Zugang zu der präferierten Zielgruppe zu bekommen.
#6 Behavioral Targeting
Behavioral Targeting zielt auf Interaktionen und das Suchverhalten von Usern ab. Durch Cookies und Sucheingaben wird ein Kundenprofil aufgrund des persönlichen Verhaltensmusters im Netz erstellt. Um ein zielgruppengenaues Schalten von Werbung zu erreichen, werden so viele Aspekte wie möglich berücksichtigt. So können zum Beispiel die geographische Position, das Geschlecht, das Alter oder auch das verwendete Betriebssystem eine Rolle spielen. Durch das sogenannte Predictive Behavioral Targeting wird die Datenbasis durch Statistiken ergänzt, um das zukünftige Userverhalten vorherzusagen.
#7 CRM Targeting
Diese Targeting-Variante nutzt die Kundendaten des Customer-Relationship-Management-Systems eines Unternehmens, um die Informationen über die gewünschte Zielgruppe zu erhalten. Die direkte Ansprache des Kunden bietet nicht nur die Möglichkeit, die Konversionsrate zu erhöhen, sondern auch die Kundenbindung zu stärken.
#8 Technisches Targeting
Welche Geräte oder welches Betriebssystem nutzt der User und welche Software ist installiert? Durch das technische Targeting werden diese Daten verwendet, um Werbeanzeigen entsprechend der Technikausstattung des Nutzers anzuzeigen. Werbebanner lassen sich als unterschiedliche Dateitypen ausspielen. Hat der Nutzer zum Beispiel den Flash Player deaktiviert, wird ein anderer Dateityp des Werbebanners genutzt, um dieses animiert anzuzeigen.
#9 Soziodemographisches Targeting
Zielgruppenbildung nach Kriterien wie Alter, Geschlecht, Herkunft, sozialem Status und Bildungstand – soziodemographisches Targeting kategorisiert potenzielle Kunden nach diesen Aspekten und richtet die Inhalte daran aus. Auch die Tonalität und Darstellung der Werbeanzeige werden dabei berücksichtigt und gezielt ausgespielt.
#10 Psychographisches Targeting
Psychographisches Targeting steht für eine Zielgruppenansprache, die sich weg von den stereotypen Kriterien bewegt, die typischerweise im soziodemographischen Targeting berücksichtigt werden. Die Gesellschaft wird immer diverser und pluralistischer, sodass ein individuelleres Targeting notwendig ist, um Kunden anzusprechen, so lautet die These hinter der Methode. Das Auseinandersetzen mit persönlichen Wertehaltungen ist ausschlaggebend. Eigenschaften wie Geselligkeit, Aufgeschlossenheit und Empathie, aber auch Motive wie der Wunsch nach Herausforderung oder Autonomie werden in das psychographische Targeting einbezogen, um die Grundlage der Kaufentscheidung des Users zu ermitteln. So werden differenzierte Zielgruppen erstellt und ein präziseres Marketing ermöglicht.