Cyber Security

Obwohl sich das Leben zusehends digitalisiert, wird Cyber Security noch immer eher stiefmütterlich behandelt. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines gezielten Angriffs aus dem Internet zu werden, jährlich. Laut dem BKA sind im Jahr 2020 die gemeldeten Straftaten in der Bundesrepublik Deutschland um fast acht Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Die inländischen Zahlen decken sich auch mit der international zu beobachtenden Tendenz: PCs, Handys, digitale Infrastrukturen oder Firmensoftwares werden immer häufiger Ziele von Kriminellen. Die Täter:innen professionalisieren sich. Zugleich weist die Cyber Security von Privatpersonen oder Unternehmen oftmals Lücken auf.

Internet-Sicherheit: Cyber-Crime im engeren und weiteren Sinne

Cyber-Crime wird strafrechtlich in zwei verschiedene Bereiche unterteilt. Cyber Crime im engeren Sinne betrifft Straftaten, die ausschließlich digital und innerhalb von digitalen Strukturen stattfinden. Diese richten sich gegen das Internet oder andere Datennetze, IT-Systeme oder deren Daten – zum Beispiel DDoS-Attacken, Hacking und Datenbeschädigung.

Straftaten, die es auch in der analogen Realität gibt, aber digital ausgeführt werden, gelten als Internet-Kriminalität im weiteren Sinne. Dazu gehören Delikte wie Drogenhandel, Bedrohung oder Betrug.

Cyber Security bietet Schutz vor den häufigsten Attacken im Internet

Neben der Cyber-Kriminalität gibt es noch zwei weitere Phänomene, gegen die es sich zu schützen gilt: Cyber-Angriffe und Cyber-Terrorismus. Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie zumeist politisch motiviert sind. Die angewandten Methoden ähneln sich jedoch. Die potenziellen Opfer von Cyber-Angriffen sind Staaten, Banken, Verbände, Unternehmen, aber auch Privatpersonen. Das Thema Cyber Security besitzt zweifellos eine gesamtgesellschaftliche Relevanz.

Cyber Security zum Schutz gegen Malware

Eine der gängigsten Formen, sich Zugriff auf fremde IT-Systeme, PCs oder Handys zu verschaffen, erfolgt unter Einsatz von Schadsoftware – sogenannter „Malicious Software“. Umgangssprachlich verkürzt als Malware bezeichnet, wird diese Software über Mails, SMS oder andere Kanäle unbeabsichtigt heruntergeladen und automatisch installiert. Cyber Security bietet dabei Schutz gegen verschiedenste Angriffsformen durch Malware:

• Das Computer Virus ist die vermutlich bekannteste Form von Malware und richtet häufig zerstörerische Schäden in befallenen Systemen an.
• Spyware oder heimlich installierte Spionagesoftware liefert Angreifer:innen Daten über die Aktivitäten der Opfer. Beispielsweise spähen sie Passwörter und andere sensible Daten aus.
• Trojaner tarnen sich als vertrauenswürdige Programme, sodass die Opfer sie oftmals selbst installieren.
• Botnets sind Netzwerke von Computern, die zumeist ohne das Wissen ihrer Besitzer:innen andere PCs infizieren oder angreifen. So lassen sich ganze Websites lahmlegen.
• Ransomware blockiert die Daten der infizierten Systeme. Ransom-Angriffe gehen oftmals mit Erpressung einher. Hacker:innen geben vor, die verschlüsselten Daten gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder freizugeben. Doch das geschieht selbst bei Zahlung meist nicht.
• Werbebotschaften, die absichtlich oder unabsichtlich auch als Überträger von Malware genutzt werden, sind als Adware bekannt.

Phishing als Form der Internet-Kriminalität

Eine mittlerweile sehr verbreitete Form der Cyber-Kriminalität ist das Phishing. Auf gefälschten Websites oder in Fake Mails werden die Opfer dazu aufgefordert, bestimmte Daten preiszugeben. Üblicherweise ergaunern die Täter:innen so Passwörter oder Kreditkartennummern.

SQL-Injektion: Angriffe auf Datenbanken

SQL steht für Structured Query Language und ist ein Code zur Ansprache an Datenbanken. Diese injizierten SQL-Befehle erlauben unter anderem den Zugang zu verschlüsselten Datenbanken. Anschließend können diese verändert, kopiert oder zerstört werden.

Internet-Kriminalität durch „Man-in-the-Middle-Angriffe“

Für diese Art Hacks nutzen Angreifer:innen oftmals offene, ungesicherte WLAN-Netzwerke. Sie positionieren sich zwischen dem System der Nutzer:innen und der verwendeten Internetressource. Nachdem sich das Opfer in das WLAN eingewählt hat, kann die „Person in der Mitte“ unerkannt weitere Aktionen ausführen. Zu häufigen Opfern von MITM-Angriffen gehören Unternehmen, deren Netzwerke heimlich unterwandert werden.

Effiziente Cyber Security: Wie schützt du dich vor Angriffen aus dem Internet?

#1 Grundsätzlich ist es wichtig, Software und Betriebssystem auf dem aktuellen Stand zu halten. Regelmäßiges Aktualisieren fixt Sicherheitslücken frühzeitig und erschwert Kriminellen den Angriff.

#2 Zuverlässige Rundum-Cyber-Security gewähren spezielle Softwares. Diese schützen vor einer Vielzahl verschiedener Angriffe, unter anderem vor Viren, Malware, Ransomware oder Adware.

#3 Niemals auf angehängte Dateien von unbekannten Mail-Absendern klicken. Das Gleiche gilt für in den Mails enthaltene Links. So vermeidest du, deinen Computer, dein Handy oder ein anderes Endgerät durch eines der häufigsten Einfallstore mit Malware zu infizieren.

#4 Meide öffentliche und ungesicherte WLAN-Netzwerke, um dich keiner Gefahr von MITM-Angriffen auszusetzen.

#5 Richte sichere Passwörter ein: Oftmals wird es den Angreifer:innen viel zu leicht gemacht, weil potenzielle Opfer sich gar nicht bewusst sind, wie leicht ihre Passwörter mitunter zu knacken sind. Eine End-to End-Verschlüsselung (E2EE) kann zudem verhindern, dass deine Kommunikation ausgespäht wird.