Robotics

Sie heißen Aibo und Zenbo – sie sind keine Zwillinge, sondern Roboter. Der erste ist bekannt als Sonys lustiger Robodog. Der zweite kann Leben retten, denn er wählt im Haushalt älterer Menschen den Notruf, wenn Hilfe benötigt wird. Ebenso dient er der Unterhaltung und als Kommunikationsmittel. Neben ihrer Alltagstauglichkeit sind Roboter aber auch elementare Bestandsteile der Industrie, in Unternehmen und im Marketing. Durch Deep Learning, KI und Emotional AI unterstützte Robotics gilt als die Schlüsseltechnologie der Zukunft.

All-in-One: Robotics

Das Feld Robotics vereint mehrere Industrie- und Wissenschaftszweige gleichzeitig – das macht es so spannend. Die technischen Grundlagen bilden:

• Elektrotechnik
• Maschinenbau
• Informatik
• Künstliche Intelligenz (KI)

Roboter sind aber nicht einfach programmierte Maschinen, die Befehle ausführen. Der Mensch versucht ihnen auch das selbstständige Lernen beizubringen und Emotionen zu simulieren. Der selbstlernende Roboter soll dabei durch Erkennen von Algorithmen Muster identifizieren und eigene Lösungsansätze für Problemstellungen entwickeln. Hierzu bedarf es einer erfolgreichen Mensch-Maschine-Interaktion, die nicht nur auf Technik basiert, sondern auch auf

• Psychologie,
• Soziologie und
• Philosophie.

Die innovativen Errungenschaften auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und die Entwicklung smarter Maschinen sollen den Menschen in seinem Arbeitsumfeld, im Alltag, bei der Interaktion und Kommunikation unterstützen. Und das tun sie inzwischen in vielerlei Hinsicht.

Robotics: Mehr Effizienz durch smarte Maschinen

Die Automobil- und Verpackungsindustrie sind die klassischen Branchen, die bereits seit Jahrzehnten mit Industrierobotern arbeiten. Mit ihnen können Herstellungsprozesse um ein Vielfaches beschleunigt werden, sie tragen zur Arbeitssicherheit und mit ihrer erhöhten Energieeffizienz sogar zum Umweltschutz bei.

Im Gegensatz zu Industrierobotern begegnen uns soziale Roboter im Alltag an vielerlei Orten: als Smart Watch am Handgelenk oder Sicherheitsanlage zu Hause sowie als Service- und Auskunfts-Roboter auf Rollen in Geschäften oder am Flughafen. Social Robots dienen als smarte Assistenten in verschiedenen Bereichen:

• als Haushaltshilfe
• bei der Überwachung
• in der Gastronomie
• in der Landwirtschaft
• bei Therapien
• in der Chirurgie

Vom intelligenten Rasenmäher über Medical-Health-Systeme, die den Blutdruck messen und an die Tabletteneinnahme erinnern, über die Smart-Lock-Vorrichtung an der Haustür: Im Alltag sind bereits viele technologische Helfer präsent. In vielen Starbucks-Filialen kann der Kaffee über ein Smartphone geordert werden, intelligente Exoskelette unterstützen Rehabilitationstherapien und Chirurg:innen bedienen OP-Instrumente über einen Joystick.

Doch wo kommen Roboter noch zum Einsatz? Können Sie beispielsweise auch dem Menschen etwas beibringen? Würden wir Roboter als Lehrer:innen akzeptieren?

Smarte Robotics als Lehrer:innen und Erntehelfer:innen

Smarte Geräte begleiten die Menschen im Business, beim Sport, im Kundenservice, im Haushalt und sogar in der Schule. Es hat sich gezeigt, dass Roboter im Unterricht die Aufmerksamkeit und das Lerninteresse der Schüler:innen steigern. Die sogenannten „Smart Schools“ sind mittlerweile Realität geworden.

Auch die Landwirtschaft setzt auf Farming 4.0. GPS-gesteuerte Landmaschinen und intelligente Fütterungssystem sind keine Seltenheit mehr. Ihr Einsatz verbessert zudem die Umweltbilanz der Betriebe und erleichtert viele Arbeitsschritte auf den landwirtschaftlichen Höfen.

Chatbots: KI in Unternehmen

Für Customer Experience und Kund:innenbindung sorgen bei Weitem nicht mehr allein die freundlichen Servicemitarbeiter:innen der Telefonhotline. Viele Unternehmen nutzen KI-gesteuerte Chatbot-Programme, die die häufigsten Fragen beantworten und damit die Kund:innenberatung zu einem Großteil entlasten können. Das Natural Language Processing ist mittlerweile weit fortgeschritten. Intelligente Chatbots setzen ihr umfassendes Wissen von der natürlichen Sprache so gekonnt ein, dass Kund:innen oftmals nicht bemerken, dass sie mit einer Maschine kommunizieren.

AI im Marketing

Währen einer Customer Journey treffen Artifical-Intelligence-Programme auf das unterschiedliche Verhalten unzähliger User:innen und sammeln Daten. Auf diese Weise unterstützt AI das Marketing bei der Identifizierung von Zielgruppen und „berät“ das Marketing-Team bei Kampagnenschwerpunkten und KPIs – und der Algorithmus lernt bei jedem neuen Click durch die User:innen dazu.

AI-Programme besitzen die Fähigkeit, große Datenmengen zu sammeln, zu verarbeiten und auszuwerten. Dies hilft Marketer:innen, die Wünsche und Bedürfnisse von Kund:innen schneller zu erfassen und Kampagnen und Angebote besser darauf ausrichten. Manche Unternehmen stellen sich sogar die Frage, ob sie mit ihrem Budget nicht besser direkt auf eine KI-Implementierung setzen sollten anstatt auf eine Marketingagentur.

Emotion AI: Robotics mit Gefühlen?

Die Forschung im Bereich Emotion AI ist nicht einfach darauf bedacht, in Robotern Gefühle zu erwecken. Roboter können Emotionen zwar simulieren, doch viel wichtiger ist es, diese bei einem Menschen zu erkennen. Die Entwicklung von Emotion AI zielt darauf ab, die Interaktion zwischen Mensch und Maschine durch Erkennen von Gestik, Mimik und Stimmlage zu verbessern und nutzbar zu machen. Die Fähigkeit der Roboter, Gefühle zu erkennen, ist beispielsweise in folgenden Praxisgebieten gewinnbringend einsetzbar:

# Serviceroboter

Über Sensoren und Gesichtserkennung kann der Serviceroboter am Flughafen oder der freundliche Robotic Teacher in der Schule erkennen, ob die Kund:innen oder Schüler:innen gerade aufgebracht, angespannt oder erfreut sind, und dementsprechend seine Antwort wählen. An öffentlichen Orten werden zumeist humanoide Roboter eingesetzt, die menschlich aussehen und sich nach Möglichkeit auch so verhalten sollen, damit sie – zumindest in der Kommunikation – als gleichwertig akzeptiert werden.

# Marketing

Die Werbeforschung setzt AI zur Auswertung von Online Ads ein. Mittels Kameras und Sensoren werden die Reaktionen der User:innen auf eingeblendete Werbeformate per Gesichtsausdruck analysiert. Diese technologische AI-Lösung ist mit Real-Time-Erfassung wesentlich effizienter als die Auswertung von zahlreichen Fragebögen.

# Assistence

Zudem ist die Erkennungsfähigkeit von Gefühlen in den Robotics wichtig mit Blick auf Menschen, die keine Programmierkenntnisse besitzen, aber dennoch mit den smarten Geräten arbeiten möchten oder müssen. Im Bereich Assembled Assisted Living werden Roboter eingesetzt, um alten oder beeinträchtigten Menschen im Notfall helfen zu können. Können diese Roboter durch bestimmte Bewegungen, die Stimmlage oder den Gesichtsausdruck seines Gegenübers eine Alltagssituation von einer Gefahrenlage unterscheiden, rettet dies im Ernstfall Leben.