KI in 2026: Der Turbo für dein Marketing-Team

KI ist 2026 kein Showact mehr. Auf der DMEXCO 2025 ging es um den Nutzen im Tagesgeschäft von Marketing-Teams. Weg vom „Kann KI das?“ hin zur Frage „Wo spart sie Zeit, erhöht die Qualität und macht die Reise der Kund:innen spürbar besser?“

Ein Roboter und ein Mensch geben sich die Hand als Symbolbild für den Einsatz von KI 2026 im Marketing
Bild: © CanvaPro / textbest

Was laut DMEXCO 2025 jetzt zählt

Die Gespräche auf der DMEXCO 2025 zum Thema KI liefen deutlich konkreter als noch in vergangenen Jahren. Es wurde klar gezeigt, wo Künstliche Intelligenz im Marketing heute schon selbstverständlich mitarbeitet: in der Ideenfindung, im Testing, in der Aussteuerung von Kampagnen, in Service-Prozessen. Überall dort, wo saubere Daten, klare Ziele und feste Abläufe vorhanden sind, erleichtert KI den Arbeitsalltag enorm. 2026 wird aus der Unterstützung durch Künstliche Intelligenz Routine. KI ist keine Spielerei mehr, sondern Teil des normalen Toolsets.

Vier Felder, in denen KI 2026 wirklich unterstützt

#1 Nutzungsverhalten durch KI beobachten

Cookies verlieren mittlerweile an Bedeutung, dadurch rücken direkte Logins und Einwilligungen der User:innen in den Vordergrund. KIs wie Google Data Manager beobachten dauerhaft das Nutzungsverhalten aus Zustimmungssignalen, Seiteninteraktionen oder ähnlichem und bilden daraus laufend Segmente. Statt einmal im Quartal Audience-Listen zu exportieren, entstehen Profile dynamisch, basierend auf Verhalten und Interesse. Das senkt Streuverluste und macht Botschaften relevanter.


So setzt du es um: Consent-Flows vereinfachen, Identitäten über Touchpoints konsistent führen, einen sauberen Weg in den Clean Room planen. Dann kleine Tests starten, zum Beispiel zwei Motive auf zwei Segmenten, klare Messgröße definieren, Ergebnis dokumentieren.

#2 KI-Creation beschleunigt den kreativen Prozess

KIs wie DALL-E entlasten die frühe Phase verschiedener Kreativprozesse im Content Marketing. Aus einem kurzen Briefing entstehen Headline-Vorschläge, Hook-Ideen, Bildvarianten. Das ersetzt nicht die Idee, aber es füllt das leere Blatt. Marketing-Teams können 2026 mit Varianten arbeiten, statt bei Null zu beginnen. Im Review unterstützen Modelle wie ChatGPT beim Korrekturlesen und bei Style-Checks.


So setzt du es um: Ein schlankes Briefing-Template anlegen, gewünschte Tonalität und No-Gos festhalten. Prompts als kleine Bibliothek pflegen und in Sprints testen. Die Endfreigabe bleibt beim Menschen, Künstliche Intelligenz liefert deinem Kreativteam jedoch zu.

#3 Personalisierte Journeys

Statt Kampagnen starr über Kanäle zu schieben, lernt ein Modell wie TheyDo, welche nächste Aktion in der Customer Journey sinnvoll ist, direkt zugeschnitten auf das Verhalten der jeweiligen User:innen. Rabatt oder Content? E-Mail oder App-Push? Anruf vom Service oder in Ruhe lassen? Künstliche Intelligenz bewertet Signale aus CRM und Webverhalten und schlägt die passende Maßnahme vor. Das reduziert Reibung und hebt Conversion an.


So setzt du es um: Ein einfaches „Next Best Action“-Modell wie Salesforce Einstein mit wenigen Merkmalen starten, zum Beispiel Bestellhistorie und letzter Kontakt. Regeln definieren, wann keine Aussteuerung erfolgt. Erfolg nicht nur in Klicks messen, sondern am gewünschten Ziel wie Buchung, Abo oder Wiederkauf.

#4 Service und Content-Assistent

Viele Fragen von User:innen wiederholen sich. KI-Assistenten wie die Chatbot-Software von HubSpot beantworten Standardanliegen rund um Bestellung, Produkt oder Rechnung. Zusätzlich dazu schlagen Modelle wie ClickUp FAQs und Quellenhinweise vor. So sparen sich Mitarbeiter:innen im Kundenservice-Team Suchzeit und können sich auf Fälle konzentrieren, die Fingerspitzengefühl brauchen.


So setzt du es um: Häufige Fragen sammeln (selbst oder vom gewählten KI-Agenten), Zugriff für die Agenten erlauben, mit kurzer Brand Voice füttern. Antworten mit Beispielen trainieren und eine klare Eskalation festlegen. Natürlich die Qualität regelmäßig prüfen.

Einstieg in den KI-Arbeitsalltag: Was Marketing-Teams 2026 jetzt vorbereiten sollten

  • Verwalte deine Daten sorgfältig: Achte darauf, dass du Einwilligungen, Identitäten und Dubletten genau dokumentierst und pflegst. Saubere Datenhaltung spart dir später Zeit und Kosten für Korrekturen.
  • Definiere deine Abläufe: Bestimme, in welchen Schritten Künstliche Intelligenz dich konkret unterstützt. Beschreibe kurz die einzelnen Phasen – vom Briefing über den Entwurf und das Review bis hin zur Ausspielung und Auswertung.
  • Plane kleine Experimente: Führe Tests mit zwei Hypothesen durch, die du innerhalb eines festgelegten Zeitraums überprüfst. Wähle eine klare Kennzahl zur Erfolgsmessung. Nach Ablauf entscheidest du, ob das Experiment weitergeführt oder verworfen wird.
  • Weise Rollen eindeutig zu: Kläre, wer im Team die Fakten prüft, wer Texte genehmigt und wer die Messungen übernimmt. Halte Freigaben kurz und präzise, um den Ablauf effizient zu gestalten.
  • Dokumentiere: Halte fest, was im Einsatz deiner Künstlichen Intelligenz gut funktioniert hat und was nicht. Drei kurze Sätze reichen aus, um Lerneffekte sichtbar und wiederholbar zu machen.

Saubere Leitplanken und verantwortungsvoller Umgang

  • Transparenz: Kennzeichne intern, welche Inhalte du selbst generiert hast. Beachte die Regeln der Auftraggeber:innen.
  • Datenschutz: Arbeite nur mit Zustimmung, schließe sensible Felder aus und protokolliere Zugriffe. Nutze Clean Rooms, wenn Partnerdaten verarbeitet werden.
  • Bias prüfen: Plane Stichproben ein und verwende vielfältige Beispiele für das Training deiner KI.
  • Urheberrechte: Kläre Lizenzen, respektiere den Markenstil und dokumentiere Freigaben.
  • Sicherheit: Gib keine sensiblen Daten in offene Modelle ein. Überprüfe deine Eingaben und die Ausgaben.
  • Mensch im Lead: Lass die KI Vorschläge machen, aber entscheide selbst. So erhöhst du die Qualität und schaffst Vertrauen.

Fazit: Praxis schlägt Hype

2026 wirkt KI dort, wo sie Teil eines klaren Ablaufs ist. In der Creation übernehmen KIs wie DALL-E die ersten Schritte und beschleunigen deinen kreativen Prozess. In der Steuerung helfen Tools wie Google Data Manager dabei, Segmente zu bilden und Motive passend zu machen. In der Customer Journey schlagen Programme wie Salesforce Einstein die nächste sinnvolle Aktion vor. Im Service beantworten KI-Agenten wiederkehrende Fragen und schaffen Raum für komplizierte Fälle, die mehr Aufmerksamkeit benötigen. Das ist keine Magie, sondern disziplinierte Praxis.

„Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant und verändert, wie wir leben und arbeiten. Damit KI nicht nur effizient, sondern auch menschenzentriert bleibt, braucht es ethische Leitplanken, die unsere europäischen Werte reflektieren und Orientierung geben. Denken Unternehmen diese von Anfang an bei der Entwicklung und Nutzung von KI mit, schaffen sie einen belastbaren und vertrauenswürdigen Rahmen für unsere digitale Zukunft.“

Maike Scholz (Deutsche Telekom AG), stellv. Vorsitzende der Working Group „Digital Responsibility“ im BVDW

Porträt von Maike Scholz
Bild: © Maike Scholz

Wer diese Haltung teilt, nutzt KI nicht nur effizient, sondern auch verantwortungsvoll. Die erfolgreichsten Marketing-Teams 2026 kombinieren Disziplin, Daten und Haltung.

 

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