Visual Commerce – die Kraft der Visualisierung
Visuelle Elemente spielen im Marketing eine entscheidende Rolle. Doch nur wenige Brands schöpfen in Sachen Bildsprache ihr volles Potenzial aus. Dabei sind die Chancen immens, die sich im Visual Commerce bieten.
Bildsprache in Zeiten von Pinterest, Instagram & Co.
Besonders in der digitalen Customer Experience besitzen Bilder gegenüber reinem Text einige Vorteile: Sie werden leichter erfasst, schneller verarbeitet und bleiben dem User zudem besser im Gedächtnis. Kein Wunder also, dass visuelle Elemente aus keiner erfolgreichen Online-Marketing-Strategie wegzudenken sind.
- Menschen erinnern sich an 80 % der Dinge, die sie sehen oder tun. Hingegen nur an 20 % der Dinge, die sie lesen, und an 10 % dessen, was sie hören.
- Kommunikation verläuft zu 93 % nonverbal.
- Visuelle Elemente werden 60.000-mal schneller verarbeitet als Text.
Doch wenngleich die Verwendung von Bildern eine altbekannte Strategie ist, sind die Möglichkeiten im Bereich der Bildsprache während der letzten Jahre um ein Vielfaches gewachsen. Zugleich hat sich die Customer Journey durch die steigende Kommunikation über Social-Media-Kanäle gewandelt – auf neue Produkte werden wir etwa über Facebook Ads, unseren Instagram-Feed und Pinterest Boards aufmerksam. Infolgedessen haben sich der Stellenwert und die Funktion von Visualisierungen verändert. Sie dienen nicht länger nur als „Accessoires“, sondern treten in den Vordergrund, regen Konversationen an und verleiten User zum Klick auf den Online Shop oder die Website einer Brand.
So revolutioniert Visual Commerce die Bildsprache
Gut durchdachter Visual Commerce ist unverzichtbar für Brands, die sich gegenüber der Konkurrenz behaupten wollen. Doch wie genau lässt sich die Bildsprache optimieren, sodass sie User noch stärker emotional anspricht? Möchtest du die Visualisierungen deiner Brand auf das nächste Level bringen, geht es grundsätzlich darum, einfache Produktbilder um zusätzliches – und vor allem aussagekräftiges – Bildmaterial zu ergänzen. Dieses sollte bestimmte Produkte nicht nur abbilden, sondern in neue Kontexte einbetten und so die Vorstellung, die der Kunde vom Produkt erhält, anregen, erweitern und verbessern.
Im Rahmen der Customer Experience gibt es drei grundlegende Schritte der Visualisierung:
- Produktvisualisierung: Bevor ein Kunde aktiv wird und in ein Produkt investiert, möchte er sehen, was er kauft. Produktvisualisierungen machen dies möglich.
- Visual Configuration: Viele Unternehmen nutzen mittlerweile Software zur visuellen Produktkonfiguration. Auf diese Weise können User etwa mit verschiedenen Farben oder Materialen experimentieren, während ihnen ein entsprechendes Bild des Produktes angezeigt wird.
- AR: Der dritte Schritt ist die digitale Platzierung eines Produktes in eine beliebige Umgebung mittels Augmented Reality. So können User beispielsweise eine neue Kommode in den eigenen vier Wänden betrachten und abschätzen, ob Farbe und Stil tatsächlich zum Rest der Einrichtung passen.
Mithilfe von Visual-Commerce-Technologien bietet sich eine ganze Bandbreite möglicher Konzepte zur Realisierung – unter anderem:
- Videos: Produktvideos sind wohl der effektivste Weg, Produkte in Aktion zu zeigen. Der Einsatz bewegter Bilder erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Kunde zum Kauf entscheidet, deutlich. Ist ein Video in die Website eingebunden, steigen die Einkäufe um rund 40 Prozent.
- User-Generated Content: Eine weitere Option, potenzielle Kunden zum Kauf zu bewegen, ist die Verwendung von Bildern, die von Kunden selbst erstellt wurden. Selfies etwa, die andere Kunden in der aktuellen Fashion-Kollektion zeigen, geben mitunter einen authentischeren Eindruck von den einzelnen Kleidungsstücken, als es reine Produktbilder zu tun vermögen. Darüber hinaus weckt User-Generated Content Vertrauen und gibt dadurch ein weiteres Kaufargument (auch Influencer Marketing ist an dieser Stelle zu nennen).
- 3D-Visualisierung: Mit der Integration von 360° Views erleben User Produkte in 3D und erhalten so zusätzliche Informationen, um sich das Produkt plastisch vorzustellen.
Visual Commerce: So macht adidas sich die Bildsprache zunutze
Ein gutes Beispiel im Bereich Visual Commerce bietet der Online Shop von adidas. Hier sehen die User eine Reihe an Videos, die verschiedene Sportler in Aktion und gekleidet in der aktuellen adidas-Kollektion zeigen. Über geschickt eingefügte Buttons haben sie außerdem direkt die Option, zu den präsentierten Produkten weitergeleitet zu werden.
Visual Commerce und die visuelle Suche
Ein wesentlicher Bereich im Visual Commerce ist die visuelle Suche. Hierbei macht der User ein Bild von etwas, das er gerne hätte und legt dieses in einer Suchmaschine oder einem Online Shop ab – ASOS ist hierfür ein prominentes Beispiel. Anschließend werden ihm dieselben oder vergleichbare Produkte angezeigt. Dadurch ist die Suche von vornherein individuell eingegrenzt und der User findet schnell, wonach er sucht.
Ähnlich wie beim Thema Voice Search ist absehbar, dass auch Visual Search künftig einen zunehmend hohen Teil der Suchanfragen ausmachen wird – was wiederum einen Schub in Sachen Visual Commerce bedeutet. Marken müssen sich dann überlegen, wie sie die eigene Content-Strategie gestalten, um von der Künstlichen Intelligenz gefunden zu werden. Eins steht jedoch fest: Wer mit seinem Unternehmen hier ansetzt und seinen Content für die Visual Search optimiert, bietet Kunden einen Mehrwert – und verschafft sich einen Marktvorteil.
Visual Commerce ist im Kommen
Die Zukunft des E-Commerce heißt Visual Commerce. Die neue Stufe der Bildsprache ermöglicht Unternehmen eine kundenzentrierte Produktpräsentation. Produkte werden nicht länger nur durch einfache Produktbilder gezeigt, sondern im 3D-Erlebnis beworben oder mit AR direkt in die eigene vier Wände projiziert. So werden potenzielle Kunden noch stärker angesprochen und die Kundenbindung sowie das Vertrauen in das Unternehmen erhöht. Nutze deshalb den Trend und führe das Online Business deiner Brand in das nächste Kapitel des E-Commerce.