Survey: Wie „veggie“ ist die Digitalbranche?
Wie steht die Digitalbranche zum Fleischkonsum? Und was haben Food-Trends mit Digitalisierung zu tun? Erfahre es hier!
Nachhaltigkeit durch Digitalisierung: Wie die Digitalbranche einen Bewusstseinswandel anstößt
Fleischarm oder gar fleischlos zu leben, liegt im Trend. Ob Tofusteak, Sojahack oder vegane Salami – mittlerweile tummeln sich zahlreiche leckere Fleischalternativen in den Supermarktregalen. Der Grund ist klar: Auf Fleisch weitestgehend oder ganz zu verzichten, ist gesund und tut ebenfalls dem Klima gut. Heute leben laut einer auf dem Portal Statista veröffentlichten Studie bereits 7,9 Millionen Menschen in Deutschland, die sich selbst als Vegetarier:in einordnen oder weitestehend auf Fleisch verzichten. Da stellt sich natürlich die Frage: Woher kommt der Hype? Versteht uns nicht falsch, wir möchten an dieser Stelle keine Werbung für Fleischverzicht und vegetarische Produkte machen – auch wenn wir das grundsätzlich gut finden. Allerdings wollen wir uns insbesondere als Sprachrohr der Digitalbranche fragen, welchen Einfluss sie auf den Bewusstseinswandel hin zu einer nachhaltigen und gesunden Ernährung hat.
Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Macht die Digitalbranche die Welt ein Stückchen besser?
Insbesondere im Marketingbereich hat die Digitalbranche einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung. Werbung gibt es so gut wie überall und sie dringt in alle Sphären des Alltagslebens vor. Den Menschen begegnen Botschaften und Bilder, die prinzipiell den aktuellen gesellschaftlichen Idealzustand darstellen. In den Fünfziger-Jahren waren das beispielsweise fleißige Hausfrauen, die auf bewährte Küchenprodukte zurückgriffen, um ihren Ehemännern ein großartiges Abendessen zu kredenzen. Das zeigt der Werbespot des Lebensmittelherstellers Dr. Oetker „Wenn man es eilig hat“ recht treffend:
Heute sind wir da zum Glück schon weiter. Werbung zeigt heute ein Bild von emanzipierten, selbstbestimmten Menschen, die mitunter eben gesünder und achtsamer leben möchten. Ein gutes Beispiel zum Vergleich ist ein Werbespot der Drogeriekette dm aus dem letzten Jahr:
Nachhaltigkeit liegt heute im Trend und Agenturen entwickeln zunehmend Werbekampagnen mit dem Fokus auf nachhaltige Aspekte. Ebenso tragen neue Kommunikationstechniken und digitale Werkzeuge dazu bei, dass sich Unternehmen von einer bewussteren Seite zeigen. Ob Social Media, Direktmarketing oder neue OOH-Werbeformen – Nachhaltigkeit und Achtsamkeit sind heute zumindest in der Werbung omnipräsent. Die Werbung spiegelt den Zeitgeist nicht nur wider – sie prägt ihn zugleich. Tatsächlich haben Marketingverantwortliche als „Kommunikatoren“ durchaus Einfluss darauf, wie sich das öffentliche Bewusstsein einer Gesellschaft entwickelt. Wenn du selbst in der Werbung tätig bist – sei es als Dienstleister:in oder in einem Unternehmen – solltest du dir immer bewusst machen, dass auch du mit deiner Arbeit einen Teil zu diesem Wandel beiträgst oder es könntest. Das ist ein, wie wir finden, ziemlich spannender Gedanke.
Nachhaltigkeit: Die Digitalisierung als Treiber einer gesunden Ernährung
Doch nicht nur die Werbung, bereits die Digitalisierung an sich trägt dazu bei, wie sich die öffentliche Meinung in Bezug auf den Fleischkonsum und andere Themen verändert. Die Digitalisierung hat in den letzten Jahrzehnten unser Leben auf vielfältige Weise revolutioniert. Die ständige Verfügbarkeit von Informationen und die Möglichkeiten der Vernetzung haben die Wahrnehmungen und das Denken der Menschen geprägt. Dadurch, dass Informationen heute prinzipiell jederzeit und überall verfügbar sind, sind viele Menschen auf die teilweise negativen Auswirkungen des Fleischkonsums aufmerksam geworden. Heute hat jede:r – wenn er:sie es denn möchte – Zugang zu aktuellen Studien und Informationen über die Massentierhaltung und deren Auswirkung auf das Klima. Dieses Wissen hat bei vielen Menschen zu einem Umdenken beigetragen oder sie dazu veranlasst, ihren Fleischkonsum zu reduzieren.
Moderne Kommunikationsformen prägen ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit
Nicht zuletzt tragen Influencer:innen heute dazu bei, dass fleischarme oder vegane Produkte immer bekannter und beliebter werden. Das zeigt beispielsweise die YouTube-Erfolgsserie 7 vs. Wild. Der Hauptsponsor des viralen Survival-Abenteuers ist unter anderem yfood, ein Hersteller von veganen Outdoor-Produkten.
Die Getränke auf Hafermilch-Basis wurden in mehreren Folgen gezeigt und von den bekannten Teilnehmer:innen konsumiert. Gleichzeitig wurden die Produkte nach dem Launch der überaus erfolgreichen Serie in vielen Supermärkten prominent ausgestellt. Eine gelungene Werbekampagne, die bestimmt bei einigen die Aufmerksamkeit für Alternativen zu tierischen Produkten beeinflusst hat. Dieses und viele andere Beispiele zeigen, wie Werbung und die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation das Bewusstsein unserer Gesellschaft dahingehend beeinflussen – auch wenn es prinzipiell nicht das Ziel der eigentlichen Kampagnen ist.
Umfrage: Wie fleischlos ist die Digitalbranche selbst?
Jetzt wollten wir eigentlich noch von euch – und insbesondere von den Werbeprofis – wissen, was ihr vom Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung denkt. Dann hat unsere Social-Media-Abteilung allerdings mit einer ziemlich cleveren Idee eingelenkt. Wir haben euch einfach mal frech und direkt bei LinkedIn gefragt, was ihr selbst vom Fleischverzicht haltet. Wie „veggie“ ist also die Digitalbranche? Das rege Feedback hat uns tatsächlich überrascht. Knapp einhundert Expert:innen aus der Community haben an der Umfrage teilgenommen. Die Ergebnisse möchte wir euch nicht vorenthalten:
How veggie is the marketing industry?
Fazit
Die Meinung in der Community zum Thema ist tatsächlich recht durchmischt. Allerdings ist klar, dass Fleisch für viele längst nicht mehr die wichtigste Proteinquelle darstellt. Für weniger als die Hälfte der Teilnehmer:innen aus der DMEXCO Community stehen tierische Produkte auf dem Speiseplan. Nahezu ein Drittel der Umfrageteilnehmer:innen ernähren sich hingegen vegan. Wohingegen nicht mal mehr ein Viertel der Digitalexpert:innen waschechte Fleischliebhaber:innen sind. Weitere 17 Prozent entpuppten sich zudem als Flexitarier:innen. Sie greifen gleichermaßen zu veganen und tierischen Produkten.
Klar, diese Studie ist natürlich nicht repräsentativ und mit einem Augenzwinkern zu sehen. Sie zeigt jedoch ein spannendes Bild über Food-Trends. In diesem Sinne wünschen wir euch zum Abschluss – und in welcher Form es euch auch immer beliebt – einen guten Appetit!
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