Interview mit Brian Morrissey, Geschäftsführer und Chefredakteur, Digiday
DMEXCO spricht ab sofort in einer Interviewreihe mit den verantwortlichen Redakteuren unserer Medien- und Marktpartner in der ganzen Welt
Die DMEXCO spricht ab sofort in einer Interviewreihe mit den verantwortlichen Redakteuren unserer Medien- und Marktpartner in der ganzen Welt: Über ihren persönlichen Lebensweg, die heutigen Herausforderungen an Medien und das digitale Business in ihrem Land oder Markt. In dieser Folge beantwortet uns Brian Morrissey, Geschäftsführer und Chefredakteur bei Digiday, unsere Fragen.
Interview
Bitte stell dich kurz vor: Wie bist du Chefredakteur geworden? Was hast du vorher gemacht?
Ich habe vor acht Jahren bei Digiday angefangen, nachdem ich sechs Jahre für die Digitalausgabe von Adweek verantwortlich war. Es ergab sich die Gelegenheit, eine neue Branchenpublikation mit Fokus auf den Wandel bei Medien und Marketing aufzubauen.
Wie sieht die Zukunft der Fachpresse aus? Und wie geht ihr diese Herausforderungen bei Digiday an?
Ich mag den Begriff Fachpresse nicht, weil das irgendwie langweilig und nach organisiertem Beifall klingt. Ich glaube nicht, dass eine solche Herangehensweise in modernen Branchen, die sich gerade in einem tiefgreifenden Wandel befinden, nützlich wäre. In Zeiten des Wandels ist eine ehrliche Bewertung der Herausforderungen, denen sich eine Branche stellen muss, die bessere Lösung. Gleichzeitig unterscheiden die Menschen tendenziell weniger deutlich zwischen Inhalten, die sie aus Interesse konsumieren, und jenen, die sie sich aus beruflichen Gründen anschauen.
Welche Überschrift bei Digiday hast du bereut? Und warum?
25 PR Habits That Drive Reporters Nuts. 2013 haben wir uns von dieser Listicle-Mode, die uns BuzzFeed eingebrockt hat, mitreißen lassen. Wir waren damals noch in der Findungsphase und haben eine Menge Sachen ausprobiert. Aber wir haben uns schnell wieder davon abgewandt, weil es sich nicht mit unserem Markenversprechen, smart und ehrlich zu sein, vereinbaren ließ. Außerdem ist der Journalist, der über das Verhalten von PR-Leuten jammert, natürlich ein Klischee.
Nehmen wir an, du hättest die Möglichkeit, eine Person deiner Wahl auf der Hauptbühne bei der DMEXCO 2019 zu interviewen: Wen würdest du auswählen und worüber würdest du gerne mit ihr oder ihm sprechen?
Wahrscheinlich Mathias Döpfner von Axel Springer. Springer ist ein interessantes Beispiel für einen Verlag, der eher aggressiv als defensiv vorgeht. Ich würde mich gerne mit ihm darüber unterhalten, wie man Google und Facebook an die Kette legt und die Leute dazu bringt, für journalistische Inhalte zu zahlen.
Was sind die wichtigsten Themen in deinem Markt für 2019?
- Das Umschwenken auf Abonnements durch Verlage.
- Die Konsolidierung der Medienbranche.
- Der Erfolg von digital nativen Direktvertriebsmarken.
Was kann die Digitalisierung für die Stadt, in der du lebst, bewirken?
Wenn dadurch die U-Bahnen zuverlässiger würden, dann immer her damit.
Welches Gadget hast du dir vor kurzem zugelegt und warum?
Ich interessiere mich gar nicht so sehr für Gadgets, deshalb wahrscheinlich AirPods, denn obwohl sie albern aussehen, schwärmt jeder von ihnen, der sie hat.
Welches sind die wichtigsten drei Veranstaltungen, an denen du dieses Jahr teilnehmen wirst, und warum?
Abgesehen von unseren eigenen Veranstaltungen – und das sind gar nicht so wenige – würde ich sagen CES, DMEXCO und Cannes, weil dies die drei wichtigsten Treffen für Führungskräfte aus den Bereichen Medien und Marketing sind.
Stell dir vor, du könntest eine Woche lang das Programm der DMEXCO bestimmen. Was würdest du ändern?
Ich würde mit der Veranstaltung nach Berlin umziehen.
Welche bedeutende Überschrift wird Digiday im Jahr 2025 bringen?
Das ist noch zu lange hin, um überhaupt darüber nachzudenken.
Über Digiday
Digiday ist eine online erscheinende Fachzeitschrift, die sich aus einer globalen Perspektive mit der Medien- und Marketingbranche beschäftigt. Digiday wurde 2008 von Nick Friese in New York gegründet und besitzt mittlerweile Büros in London und Tokyo. Chefredakteur des Magazins ist Brian Morrissey. Digiday spricht sein Publikum über eine Reihe von Kanälen an, darunter Web, E-Mail, Podcasts, ein vierteljährlich erscheinendes Magazin, ein Mitgliederprogramm und Präsenzveranstaltungen.
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