Generation Marketing: Gen Z und Co ansprechen

Wie richtest du dein Marketing auf Gen Z und Co aus, wie ticken sie und was spricht sie an? Wir liefern Antworten!

Beim Generation Marketing liegt der Fokus auf Marketing-Strategien für Gen Z, Y, X und andere.
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Online Marketing für Gen Z und Co: Das solltest du beachten!

Ganz klar: Mit deinem Marketing erreichst du deine Zielgruppe nur, wenn du ihre Interessen aufgreifst, ihre Sprache sprichst und mit deinen Inhalten in ihr Herz triffst. Doch woher nimmst du die Informationen über sie, die du dafür brauchst? Zielgruppenanalyse ist für dich natürlich kein Fremdwort. Doch sie ist komplex, aufwendig und mitunter kompliziert. Eine erste Annäherung an deine Zielgruppe ermöglicht dir die Betrachtung ihrer Generation. Beim Generation Marketing liegt der Fokus auf Kampagnen, die mit Blick auf die Generation der Zielgruppe geplant und umgesetzt werden.

Denn längst ist klar: Was die Angehörigen einer Generation auszeichnet, ist viel mehr als ihr Kleidungsstil und ein charakteristischer Musikgeschmack. Die unterschiedlichen gesellschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen einer Epoche prägen die Kinder und Heranwachsenden ihrer Zeit maßgeblich und schlagen sich in ihren Wertvorstellungen, Prioritäten und Lebensentwürfen nieder. Deshalb lohnt es sich, die Generationen genauer zu betrachten und ein Gefühl dafür zu entwickeln, was sie aus welchen Gründen wie anspricht.

Was die Generation X, Y, Z per Definition auszeichnet, ist ihr Lebensalter, gemessen an dem Zeitraum ihrer Geburt. Anhand der Geburtszeiträume lässt sich eine Einteilung in Generationen wie folgt vornehmen:

  • Traditionalisten (geboren 1922–1945)
  • Baby-Boomer (geboren 1946–1964)
  • Generation X (geboren 1965–1979)
  • Generation Y / Millennials (geboren 1980–1994)
  • Generation Z (geboren 1995–2009)
  • Generation Alpha (geboren ab 2010)

Was zeichnet die jeweiligen Generationen aus?

Wir zeigen dir, was die einzelnen Generationen ausmacht und wie du sie mit deinem Online Marketing erreichst! Dafür sind vor allem die jüngeren Generationen interessant, da ihre Affinität zu digitalen Möglichkeiten und Online-Medien im Allgemeinen größer ist als die älterer Generationen. Deshalb fokussieren sich viele Unternehmen auf bestimmte Generationen und richten zum Beispiel ihr Marketing nur auf die Gen Z oder Gen Y aus. Der Vollständigkeit halber möchten wir die ältere Generation – die Traditionalisten – aber nicht gänzlich ausklammern und stellen sie dir ebenfalls kurz vor.

Traditionalisten (1922–1945)

Sie haben teilweise den Zweiten Weltkrieg und die direkte Nachkriegszeit in ihrer Kindheit, Jugend oder im jungen Erwachsenenalter miterlebt. Im Fokus der Generation steht vor allem die Arbeit, die in vielen Fällen einen Großteil ihres Lebens ausmachte. Anders als in den kommenden Generationen war die Technologie in ihrer Kindheit und Jugend noch nicht besonders weit fortgeschritten. Deshalb sind ihnen PCs und das Internet häufig fremd.

  • Typische Merkmale: Kriegserfahrungen, Unsicherheiten, klare Verhaltensregeln, Respekt vor Autoritäten
  • Werte: Beständigkeit, Loyalität, Respekt
  • Einstellung zur Work-Life-Balance: Arbeit ist das Leben!

Baby-Boomer (1946–1964)

Baby-Boomer sind die erste Nachkriegsgeneration des Zweiten Weltkriegs. Sie haben das Wirtschaftswunder erlebt und ein großes Leistungs- und Wohlstandsdenken entwickelt. Dieser Generation ging es sehr gut, was sich in der hohen Geburtenrate dieser Jahrgänge widerspiegelt. Ihr Alltag war von Friedens- und Umweltbewegungen geprägt. Viele von ihnen stehen aktuell kurz vor dem Renteneintritt, also an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt – mit mehr Zeit für Hobbys und neue Erfahrungen.

  • Typische Merkmale: Wirtschaftswunder, hohe Geburtenrate, hohe Karriereziele, Konkurrenzverhalten, Anpassungsfähigkeit
  • Werte: Gesundheit, Idealismus, Kreativität
  • Einstellung zur Work-Life-Balance: Leben, um zu arbeiten.

Generation X (1965–1979)

Diese Generation erlebte die Wirtschaftskrise, große technologische Fortschritte, Arbeitslosigkeit und Umweltkatastrophen (Tschernobyl) mit. Bezeichnend für sie sind eine hohe Scheidungsrate, finanzieller Wohlstand, eine große Loyalität sowie ein ausgeprägtes Status- und Markenbewusstsein. Sie ist die erste Generation, die ohne unmittelbare Kriegseinwirkungen aufwuchs. Die Arbeit wird nicht vor andere Bedürfnisse gestellt, sondern eher als Mittel zum Zweck betrachtet.

  • Typische Merkmale: Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Umweltkatastrophen, hohe Scheidungsrate, technischer Fortschritt, Streben nach hoher Lebensqualität
  • Werte: Individualismus, Sinnsuche, Unabhängigkeit
  • Einstellung zur Work-Life-Balance: Arbeiten, um sich ein materiell abgesichertes Leben leisten zu können.

Generation Y / Millennials (1980–1994)

Die Millennials erlebten den Terroranschlag 9/11 mit, das Internet und andere neuartige Technologien gehören zu ihrem Alltag, sie verfügen über eine hohe Schulbildung. Arbeit und Privatleben werden von ihnen nicht getrennt, sondern sollen sich sinnvoll ergänzen. In dieser Generation wird kein großer Wert auf Status und Wohlstand gelegt. Wichtiger sind die Freude an der Arbeit, Freiraum für Privates, Selbstverwirklichung und Freizeit.

  • Typische Merkmale: (mediales) Erleben von Terroranschlägen, Digital Natives, Wohlstand, Egoismus
  • Werte: Selbstverwirklichung, Vernetzung, Teamwork, Optimismus
  • Einstellung zur Work-Life-Balance: Erst das Leben, dann die Arbeit!

Generation Z (1995–2009)

Die heutigen Jugendlichen werden in ca. zehn Jahren die größte Konsument:innengruppe der Welt sein. Deshalb richten schon heute viele Unternehmen ihr Marketing auf die Gen Z aus. Diese Generation ist von klein auf mit dem Internet und digitalen Technologien aufgewachsen, die sie als natürliche Bestandteile ihres Berufs- und Privatlebens versteht. Die Generation Z verspürt einen großen Drang nach Individualität, freier Entfaltung, aber auch Stabilität und Ordnung. Besonders schätzt sie den Rückhalt ihrer Familie und wendet sich Wertvorstellungen wie der Bewahrung der Natur zu.

  • Typische Merkmale: Dauerkrise, Terror, Schwierigkeiten in der Kommunikation, Dating über soziale Plattformen, süchtig nach Anerkennung und Feedback
  • Werte: Selbstverwirklichung, Wunsch nach freier Entfaltung
  • Einstellung zur Work-Life-Balance: Hier ist die Arbeit, da mein Leben.

Generation Alpha (ab 2010)

Diese Generation ist vollständig von den Technologien des 21. Jahrhunderts geprägt und besitzt eine starke digitale Denk- und Lebensweise. Zentrale Merkmale dieser Generation sind Digitalisierung, politische Instabilität und demografischer Wandel.

Typische Merkmale: Digitalisierung, Smartphone und Tablet schon im jungen Alter, Sprachassistenten als Alltagsbegleiter

Da Angehörige der Generation Alpha heute noch Kinder sind, wird sich erst in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zeigen, welche Werte und Einstellungen zum Leben sie entwickeln werden.

Wie erreichst du die verschiedenen Generationen im Online Marketing?

Befasst man sich mit den Generationen und ergründet, was sie antreibt und aus welchen Gründen, ergeben sich interessante Erkenntnisse. Diese lassen sich in Überlegungen zu passenden Marketing-Strategien im Sinne des Generation Marketings einbinden. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Learnings:

Traditionalisten: spielen fürs Online Marketing eine untergeordnete Rolle, da sie klassische Kommunikationskanäle bevorzugen

Marketing für Baby-Boomer: hohe Affinität zu klassischen Medien, aber auch Interesse an sozialen Medien (vornehmlich zur Kontaktpflege mit Familienangehörigen)
Kanäle: Verknüpfung von klassischen Kanälen und Online-Kampagnen
Inhalte: Fokus auf Genuss, Benefits und Unterstützung im Alltag
Tipp: Besonders interessant für Technologie-Unternehmen: Saugroboter, Smart Homes usw.

Marketing für Generation X: schätzt persönlichen Kontakt mehr als automatisierte Prozesse, Markentreue
Kanäle: alle Medienkanäle, Newsletter und Mailings, TV-Werbung, bei Social Media vornehmlich Facebook und Instagram
Inhalte: ausgerichtet auf das große Interesse der Selbstverwirklichung im Job sowie das Marken- und Statusbewusstsein
Tipp: Telefonischer Kundensupport, ironische Witze und Referenzen zur Popkultur kommen gut an.

Marketing für Generation Y: lässt sich nicht so leicht von Produkten und Dienstleistungen überzeugen
Kanäle: Social Media Ads, Bewertungen, Testimonials (um Überzeugungskraft zu haben)
Inhalte: orientiert am Interesse an dem guten Zweck von Produkten und Dienstleistungen
Tipp: Social Proof (Weiterempfehlung durch Bekannte) und User Generated Content funktionieren gut.

Marketing für Generation Z: ihr ist Klimaschutz und Nachhaltigkeit wichtig
Kanäle: Social Media, YouTuber:innen und Influencer:innen, Video-Content (Reels, Instagram Storys, TikTok)
Inhalte: knapp und aussagekräftig, ästhetisch, leicht konsumierbar, Musik und Emotionen
Tipp: Videos, am besten im mobilfreundlichen 9:16-Format, erreichen die Gen Z am ehesten.

Marketing für Generation Alpha: von klein auf mit digitalen Medien in Berührung
Angehörige der Generation Alpha haben vor allem Smartphones und Tablets seit der frühesten Kindheit kennengelernt. Sie konsumieren heute bevorzugt Video-Content und interessieren sich für Social Media. Vermutlich erreichst du sie über diese Kanäle am besten, sobald sie als Zielgruppe für dich relevant werden. Welche Inhalte sie dann bevorzugen, wird sich erst noch zeigen müssen.

Was alle wollen: Marketing für Gen Z und Co

Wie wichtig das Thema Generation Marketing ist, haben wir bereits auf der DMEXCO 2022 erlebt. Im letzten Jahr stellte uns Speaker Dr. Sven Hasselmann von der Deutschen Bahn vor, von welchen Kommunikations- und Marketing-Strategien sich die Gen Z wirklich angesprochen fühlt. Hier geht’s zur Session! Noch tiefergehende Einblicke, wie die für viele im Augenblick interessanteste Consumer Generation tickt, erhältst du in unserer Story zum Thema.