Im Fokus: Social-Commerce-Plattformen

Shopping via Social Media ist beliebt: Erfahre hier mehr über Social Commerce auf ausgewählten Plattformen.

Social-Commerce-Plattformen – neue Absatzkanäle
Bild: © Xavier Lorenzo / Adobe Stock

Social E-Commerce: Die kleine Revolution im Online Shopping

Durch Posts scrollen und nebenbei einkaufen? Viele Social-Media-User:innen informieren sich via Instagram und Co. nicht nur zu neuen Produkten, sondern kaufen diese gerne direkt dort ein. Die neuen Shopping-Funktionen der sozialen Netzwerke machen es möglich. Als Social-Commerce-Plattformen bieten sie Sales-Verantwortlichen enormes Potenzial und eine völlig neue – und ernstzunehmende – Spielwiese im E-Commerce.

Vor allem die Generation Z kostet die Welt des Social Shopping voll aus. In Social-Commerce-Plattformen einzukaufen, geht einfach und schnell. Denn nach dem Check-out scrollen die Konsument:innen einfach weiter durch die persönlichen Feeds. Das war früher anders: Damals war es in Social Media lediglich machbar, Anzeigen mit Links zu externen Shopping-Angeboten zu schalten. Nutzer:innen mussten die Social-Media-Plattform, auf der sie sich gerade befanden, verlassen, um auf Einkaufstour zu gehen.

Mit Social Commerce fällt dieser Medienbruch nun weg – die Plattform-Besucher:innen bleiben in ihrer Erlebnissphäre. Somit sinkt die Hemmschwelle, sich ein Produktangebot genauer anzusehen. Und: Die User:innen stehen den nativ eingebundenen Deals in vielen Fällen aufgeschlossener gegenüber.

Social-Commerce-Plattformen: Zwei Beispiele und ihre Vorteile

Wer in der Welt des Social Shoppings durchstarten möchte, sollte sich in Ruhe mit den einschlägigen Social-Commerce-Plattformen auseinandersetzen. Die sozialen Netzwerke richten ihren Fokus einerseits auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen, die ein Targeting mal mehr, mal weniger sinnvoll machen. Es sind ebenso technische Unterschiede in den Shopping-Funktionen, die eine Plattform für bestimmte Kampagnen gegebenenfalls geeigneter machen. Deshalb gilt: Es gibt kein Richtig oder Falsch beim Social Commerce. Verschaffe dir zunächst einen Überblick und probiere dich aus. Wir zeigen dir anhand zweier Beispiele, was in puncto Social Commerce drin ist:

Screenshot von der Social-Commerce-Plattform TikTok
Bild: © Screenshot via shop.tiktok.com

Social Commerce bei TikTok

Allen Marketing-Spezialist:innen dürfte klar sein: TikTok erfreut sich insbesondere bei jüngeren Nutzer:innen großer Beliebtheit. Dass die Social-Commerce-Plattform demnach für den strategischen Verkauf von Produkten ideal ist, die die Gen Z ansprechen, ist da selbsterklärend. Seit dem letzten Jahr stellt TikTok eine dynamische Shopping-Funktion bereit. Die „TikTok Commerce“ (zuvor „TikTok Shopping“) genannte Funktionspalette bietet Sales-Verantwortlichen zahlreiche Optionen:

  • „TikTok Shop“ ist ein umfangreiches Tool, über das du Produktangebote im Netzwerk schaltest und verwaltest. Vom Check-out und Payment über die Lieferung und Abrechnung bis zu Rückgaben wickelst du alles über die Social-Commerce-Plattform ab. Deine Angebote lassen sich auf deinem Profil in der neuen Registerkarte „Showcase“ für alle Nutzer:innen einsehen. Prinzipiell ist das vergleichbar mit einem kleinen Online Shop – und lässt sich genauso handhaben.
  • Darüber hinaus ist es möglich, Angebote in deinen TikTok-Beiträgen und Livestreams anzuzeigen und so gezielt videobasierte Verkaufsstrategien umzusetzen.
  • Über ein Affiliate-Programm lassen sich nicht zuletzt Partner:innen hinzuschalten und Affiliate-Kampagnen im Netzwerk realisieren.
  • Bei Shopping Ads handelt es sich um eine neue Social-Commerce-Funktion von TikTok, um eigene Produkte sehr zielgerichtet zu bewerben. Die neue Ads-Lösung ist als Werbeziel „Produktverkauf“ im Ads Manager zugänglich. Sie erlaubt es, Anzeigen für Produktangebote optimiert und personalisiert auszuspielen – und das sogar über mehrere Anzeigenkonten oder über mehrere verknüpfte TikTok-Shops hinweg.

Ein Wermutstropfen für alle Social-Commerce-Enthusiast:innen gibt es allerdings: Social Commerce auf TikTok ist aktuell nur in einigen Ländern in Asien, in den USA und im Vereinigten Königreich umsetzbar. Wer hierzulande oder in anderen Märkten der EU soziale Einkauferlebnisse schaffen möchte, muss sich noch gedulden. Wann der Launch von TikTok Commerce in Europa erfolgt, ist noch nicht bekannt. Bis dato bist du bei TikTok also auf deine Zielmärkte in den Staaten und anderorts beschränkt.

Screenshot von den Social-Commerce-Plattformen Instagram und Facebook
Bild: © Screenshot via facebook.com

Social Commerce auf Instagram und Facebook

Instagram und Facebook – beide zum Meta-Konzern gehörend – sind als Social-Commerce-Plattformen hingegen schon jetzt in Europa zugänglich. Die Features „Facebook Shop“ und „Instagram Shopping“ liefern dir eine vielseitige Umgebung, um Verkaufsstrategien umzusetzen. Zielgruppentechnisch bist du mit diesen Social-Media-Plattformen sogar breiter aufgestellt, da der Fokus im Vergleich zu TikTok bekanntlich nicht nur auf junge Menschen gerichtet ist. Folgende strategische Funktionen sind für Social-Commerce-Aktivitäten hervorzuheben:

  • Das Herzstück der Einkaufsfunktionen bildet der sogenannte Shop. Über deine eigene Shopping Page kannst du bei Instagram und Facebook Produktangebote veröffentlichen und diese mit Bildern und Detail-Infos versehen. User:innen können deinen Shop aufrufen, Angebote einsehen und, wenn sie möchten, direkt kaufen.
  • Um auf Produkte aufmerksam zu machen, verlinkst du deine Angebote direkt in Beiträgen. Über die Produktmarkierung haben Nutzer:innen zum Beispiel in deinem Feed, in Reels und in Stories die Möglichkeit, die Markierungen anzutippen und mehr zu erfahren. Produktmarkierungen funktionieren selbst in deinem Profil-Steckbrief, wodurch du deine Bestseller auch dort gezielt platzieren kannst.
  • Ein besonderes Augenmerk liegt vor allem auf der Funktion „Collections“: Sie erlaubt es, Produkte thematisch im Shop zu sortieren und aufzulisten – so gestaltest du ganze Themenwelten. Das ist spannend, wenn du etwa saisonale Verkaufsstrategien und bestimmte Trends bedienen willst.
  • Social Shopping mit Ads zu verknüpfen, funktioniert in Instagram und Facebook ebenfalls: Im Werbeanzeigenmanager versiehst du deine Anzeigen direkt mit Produktmarkierungen und schaffst damit ein natives Einkaufserlebnis – vom ersten Targeting bis zum verkauften Produkt.
  • Apropos Verkauf – bei Instagram Shopping kannst du Kaufinteressent:innen zu einer externen Payment-Seite weiterleiten oder eine im Netzwerk integrierten Check-out-Funktion nutzen. Diese ist allerdings bislang nur in den USA zugänglich.
  • Ebenfalls noch auf die USA beschränkt ist das Feature „Product Launches“, über das du Produktankündigungen mit Vorab-Infos schalten sowie automatischen Erinnerungen und Verkaufsangebote bei Veröffentlichung versenden kannst. Das ist zumindest für US-amerikanischen Marketer:innen eine tolle Option, um Erweiterungen der Produktpalette strategisch in den sozialen Medien zu bewerben.

Birgt jede Menge Potenzial: Social-Commerce-Plattformen als Sales-Booster

Wer Instagram, Facebook und Co. als Vertriebskanal in seine E-Commerce-Strategie einbindet, erhöht nicht nur die Reichweite und steigert seinen Produktverkauf – Social Commerce hat zudem einen nachhaltigen Effekt: Du baust eine stärkere Bindung zu (potenziellen) Kund:innen auf. Durch die direkten Interaktionsmöglichkeiten – beispielsweise der Beantwortung zu Produktanfragen – betreust du deine Interessent:innen gezielt und verknüpfst somit deinen Vertrieb mit deinem Community Management. Social Shopping rundet dein Marketing also nicht nur kurz-, sondern ebenso mittel- und langfristig und ganzheitlich ab.