Influencer-Marketing Trends 2023

Heute noch smash und morgen schon cringe: Damit ihr im Wettstreit mit den Multiplikatoren beim Influencer-Marketing nicht den Anschluss verpasst, haben wir uns mit Max Höwedes von der Social Media Agentur Social Match über die Trends für 2023 unterhalten.

Max Höwedes von Social Match will Marken dabei helfen, auf Augenhöhe mit ihren Zielgruppen zu kommunizieren.
Bild: © Koelnmesse GmbH; Harald Fleissner

Influencer Marketing: Mit diesen Social Media Trends zur Love Brand in 2023

Als New Business Consultant und Social Media Spezialist arbeitet Max Höwedes bei Social Match an Social Media Strategien für Marken, damit diese mit ihrer Kommunikation auf Augenhöhe genau den Nerv der Zielgruppen treffen und im besten Fall als direkter Dialogpartner auf Social Media zur Love Brand werden. In dem Branchen-Format „Social Talk“ spricht er als Moderator monatlich mit vielen Expert:innen aus unterschiedlichen Perspektiven über die aktuellsten Social Media Trends und hat dabei besonders die GenZ und die Millennials im Blick.

Wir wollten von ihm wissen, was wir beim Influencer-Marketing im Jahr 2023 unbedingt auf dem Schirm haben sollten.

Max, was sind deiner Meinung nach die ganz wichtigen Trends beim Influencer-Marketing für 2023?

Max Höwedes: Wenn wir in der globalisierten Warenwelt etwas kaufen, unabhängig davon, ob wir es im Einzelhandel, übers Internet oder den Call-to-action eines Influencers oder einer Influencerin tun, treffen wir eine Entscheidung für oder gegen das Produkt, aber auch für oder gegen bestimmte Werte. Wir entscheiden nach Kriterien, die mit unserer Haltung und im Umkehrschluss auch der Haltung des Unternehmens in Verbindung stehen. Die Konsument:innen von heute suchen nach dem Why und hinterfragen sowohl ihr Konsumverhalten als auch die Brand, die hinter dem Produkt steckt. Das ist definitiv ein superwichtiger Trend.

Umso wichtiger wird es, in Zukunft den Konsument:innen ihr Why binnen aller Marketingaktivitäten zu beantworten und durch authentisches Storytelling sowie Haltungsthemen auch über Corporate Communication zu überzeugen.

Dabei gibt es im Social-Media-Universum folgende Entwicklungen, die im Jahr 2023 spannend zu beobachten sind: Die Plattform TikTok löst Google ab und wird immer stärker zur Suchmaschine in der Generation Z, Datenanalysen für Influencer:innen werden zwar genauer, aber schaffen noch keine maximale Transparenz, Marken ohne starkes Community Building & Management werden in 2023 den Zugang zur Zielgruppe verlieren und stärkeres In-App-Shopping auf den großen Social-Media-Plattformen lässt den Markt weiter boomen.

Worauf freust du dich 2023 besonders?

Max Höwedes: Im Jahr 2023 wird es für Marken entscheidend sein, sich neuen Trendthemen im Social-Media-Universum zu widmen, um den Zugang zur Community zu wahren. Dabei ist es unsere Mission, gemeinsam mit den Marken Strategien und Konzepte zu entwerfen, um unsere Kund:innen zu Love Brands werden zu lassen, die sich trauen, sich First-Mover-Vorteile bei den verschiedenen Trendthemen zu sichern. Wir freuen uns auf die spannenden Entwicklungen im Web 3.0, da es in Zukunft für Marken üblich sein wird, Avatare zu verwenden, um die Marke zu repräsentieren.

Wir haben uns mit Max Höwedes von Social Match über die wichtigsten Trends im Influencer-Marketing unterhalten.
Bild: © Social Match

Aus Sicht der Markenführung wird es wichtig sein, den Markenwert strategisch zu schützen, um das Markenimage zu erhalten.

Künftige NFT-Marktplätze auf sozialen Kanälen wie Instagram bieten zusätzlichen Spielraum für potenzielle Co-Kreationen mit Creator:innen.

Zuletzt freuen wir uns darauf, mit unseren Kund:innen im Jahr 2023 klare Positionen zu sozialen Themen zu beziehen und die Initiative zu ergreifen. Nur so kann eine Kommunikation auf Augenhöhe mit der Zielgruppe erreicht werden, die Marken das verlorene Vertrauen zurückgewinnen lässt. Marken, die im Jahr 2023 soziale Themen wie Vielfalt, Inklusion und Nachhaltigkeit nicht in ihre Influencer-Kampagnen einbeziehen, werden den Zugang zur jüngeren Generation verlieren.

Wie hat sich das Geschäft für euch in den letzten Jahren verändert?

Max Höwedes: Die Entwicklung der Mediennutzungsintentionen der jüngeren Generation weg von linearen Fernsehformaten und hin zu den verschiedenen Social-Media-Plattformen bildet den Ursprung für die steigenden Werbeausgaben der Marken in Social-Media- und Influencer-Marketing. Dabei entwickeln sich die einzelnen Plattformen immer weiter und müssen sich oft neu erfinden, um die unterschiedlichen Trends im Markt zu integrieren und weiterhin relevant zu bleiben.

Beispielsweise hat sich Instagram im Jahr 2022 neu ausgerichtet, um stärkeren Fokus auf Unterhaltung in 9:16-Formaten zu setzen. Außerdem hat die Entwicklung der Creator Economy in den letzten Jahren starken Einfluss auf die Branche genommen, da eigene Creator:innen-Marken der Influencer:innen mittlerweile zur starken Konkurrenz für Unternehmen geworden sind.

Die Zusammenarbeit mit Influencer:innen hat sich dementsprechend im Vergleich zu den Jahren zuvor stark verändert, da einfache Produktplatzierungen in Kooperationen von der Zielgruppe nicht mehr so stark angenommen werden und man den Fokus auf die Kommunikation auf Augenhöhe durch starkes Storytelling setzen muss.

Das wahllose Bewerben von Produkten hat bei den vertrauenswürdigen und etablierten Influencer:innen schon längst aufgehört und auch immer mehr Marketer:innen sehen ab von reinen One-Shot-Performance-Kampagnen.

Das große Stichwort lautet nachhaltiges, authentisches Storytelling und mit diesem schönen Begriff kommt ein langer Fragenkatalog einher: Was ist meine Geschichte? Kann sie jeder verstehen? Ist meine Kommunikation glaubwürdig? Was ist der Purpose?

Was sind die derzeitig größten Herausforderungen und Schwierigkeiten für deine Arbeit?

Max Höwedes: Auch wenn sich die gesamte Influencer-Marketing-Branche weiterentwickelt und professionalisiert, herrschen weiter Missstände, die es zu lösen gilt. Dabei geht es vor allem um das Thema Transparenz, welches für die beteiligten Marken, Agenturen und Creator:innen von maximaler Relevanz ist. Beispielsweise die transparente Weitergabe von Influencer:innen-Kosten ist nicht nur für Marken essenziell, sondern auch für Influencer:innen, um die Marketingdisziplin im Markt zu stärken. Daher ist es wichtig, so viele Daten wie möglich zu sammeln, um vor allem Marken transparente Ergebnisse in den Kategorien Daten, Content und Inhalt liefern zu können. Aber bei den vielen technischen Entwicklungen auf den Plattformen ist es bis heute eine Herausforderung, die entsprechenden Tools dafür zu bauen.

Vielen Dank für das Gespräch, Max!

Auf der #DMEXCO hatte „Social Match“ eine ganze Reihe an Sessions und Talks veranstaltet. Hier kannst du dir diese Präsentationen noch einmal on Demand (und kostenfrei) anschauen und unter anderem von Rezo erfahren, worauf es beim Influencer-Marketing zu achten gilt: