Das Zeitalter der Sprachassistenten im Marketing bricht an

Seit dem KI-Quantensprung der letzten Jahre erfüllen Sprachassistenten endlich ihr Versprechen: Sie fungieren als praktische Tools für die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Erfahre, wie Sprachassistenten nun das Marketing verwandeln.

Ein humanoider Roboter mit Schallwellen symbolisiert Sprachassistenten im Marketing
Bild: © KI-generiert / Adobe

Erfolgsmodell Sprach-KI: Lass dir nicht die Sprache verschlagen!

„Sprach-KI verändert nicht nur das Suchverhalten, sondern auch digitale Werbung und Branding: Wer in einer sprachgesteuerten Welt nicht gefunden wird, existiert für Konsument:innen schlichtweg nicht. Marken müssen deshalb Voice-SEO priorisieren und Inhalte so aufbereiten, dass Sprachassistenten sie bevorzugt ausspielen.“

Klaus Streller (iq digital, Leiter des Labs Audio x Innovation im BVDW)

Voice Search verändert die Spielregeln – das betont Klaus Streller von iq digital in seiner Funktion als Leiter des Labs Audio x Innovation im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. Die klassische textbasierte Suchmaschinenlogik mit Keywords, SERPs und Klicks verliert an Bedeutung, wenn Nutzer:innen gar nicht mehr tippen. Eine Sprachsuche ist in der Regel länger, intuitiver und findet oft im Frageformat statt. Wer hier nur mit einigen fixen Keywords und nicht dialogfähigen Inhalten antritt, verliert an Relevanz. Was zählt, ist hochwertiger Content mit semantischem Kontext, präzisen Antworten und einer klaren Struktur – gleichermaßen zugeschnitten auf die Funktionsweise von Textsuchen und Sprachassistenten.

Status quo: Sprachschnittstellen auf dem Vormarsch

Dein Marketing hat nun die Aufgabe, die neue sprachliche Schnittstelle zwischen deiner Marke und deinen Kund:innen effektiv zu bespielen. Die Herausforderung: Sprachinteraktion ist flüchtig. Während du im klassischen Web visuelle Marker wie Logos, Layouts oder Farben nutzt, um Markenpräsenz aufzubauen, fällt all das bei Voice-first Interfaces weg. Was bleibt, ist der Ton – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Das betont auch Klaus Streller:

„Sprach-KI verändert die Markenkommunikation grundlegend – und wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung. Während Voice-Assistenten wie Alexa, Siri und Google Assistant lange Zeit als Spielerei oder nette Ergänzung galten, werden sie nun zu vollwertigen Interaktionskanälen. Schon heute suchen Nutzer:innen immer häufiger per Sprache nach Produkten, steuern smarte Geräte oder lassen sich personalisierte Empfehlungen vorlesen.“

Klaus Streller (iq digital, Leiter des Labs Audio x Innovation im BVDW)

Was das für dich als Marketer:in bedeutet? Du musst deine Marke neu denken – in Klang, Tonalität und Gesprächsführung. Brands verlieren zwar an visueller Kontrolle, gewinnen aber Nähe durch Dialog. Wenn du es schaffst, diese Nähe strategisch zu nutzen, baust du eine deutlich stärkere Kund:innenbindung auf als über eine klassische One-Way-Kommunikation. Die Zukunft gehört dem gesprochenen Markenauftritt.

Gut zu wissen: Welche Sprachassistenten gibt es?

Google Assistant, Amazon Alexa, Apples Siri, Samsungs Bixby und ChatGPT mit Voice sind aktuell die wichtigsten Sprachassistenten, die du für dein Marketing kennen solltest.

Dialog-Marketing wörtlich nehmen

An dieser Stelle kommt Konversationsdesign ins Spiel. In einer sprachgesteuerten Welt ist nicht nur wichtig, was gesagt wird – sondern auch, wie es gesagt wird. Die Kunst liegt darin, authentische, kontextbasierte Dialoge zu gestalten, ganz ohne Floskeln oder sterile Werbetexte. Denn wer nur Werbebotschaften senden will, wird von den Hörer:innen ignoriert. Marken müssen lernen, zuzuhören und kontextsensibel zu reagieren.

In der Werbung ändert sich das Set-up also radikal. Klassische Audio-Werbung wird zum interaktiven Erlebnis, beobachtet Klaus Streller:

„Aktuell gewinnen interaktive, kontextbasierte Audio Ads an Bedeutung – Werbung, die nicht nur gehört, sondern auch im Dialog beantwortet werden kann. KI-gestützte Technologien ermöglichen dabei eine hyperpersonalisierte Ansprache in Echtzeit, abgestimmt auf Standort, Interessen und bisheriges Verhalten.“

Klaus Streller (iq digital, Leiter des Labs Audio x Innovation im BVDW)

Werkzeugkasten mit Stimmleiter für Sprachassistenten: Welche Marketing Tools helfen?

Die Technologie für die neue, klingende Phase deines Marketings existiert längst. Was du brauchst, ist ein Toolstack, um den neuen Anforderungen des Sprachassistenten-Marketings gerecht zu werden – vom Voice-SEO bis zum Konversationsdesign. Plattformen wie Voiceflow helfen dir, dialogorientierte Voice Apps zu entwickeln, während ProtoPie effektives Prototyping für Sprachinterfaces ermöglicht. Für die Keyword-Recherche im Voice-Kontext lohnt sich ein Blick auf spezialisierte SEO-Tools wie Semrushs Voice Search Optimization Services oder ähnliche Erweiterungen, die auf natürliche Sprachmuster ausgelegt sind. Ergänzend solltest du deine bestehenden Inhalte auf Voice Readiness prüfen: Sind deine FAQ sprechbar formuliert? Bietest du präzise Antworten auf echte Nutzer:innenfragen? Ist dein Content modular aufgebaut und leicht auffindbar für Voice Crawler? Das sind die Fragen, die über die Zukunft deiner Brand entscheiden können.

Sei bereit für Sprachassistenten-Marketing: Wie klingt deine Marke?

Doch die technologische Infrastruktur allein reicht nicht aus. Mindestens genauso entscheidend ist die strategische Positionierung deiner Marke im akustischen Raum. Die entscheidende Frage ist: Wie klingt die Stimme deiner Marke? Dafür brauchst du ein kraftvolles Sprachassistenten-Marketing:

„Mit der neuen Ära der Sprach-KI stellt sich auch eine strategische Frage: Wie klingt eine Marke, wenn Bildschirme wegfallen? Marken müssen sprechen lernen – authentisch, intuitiv und auf Augenhöhe. Unternehmen brauchen eine eigene Voice Identity – eine erkennbare Stimme, die ihre Markenwerte transportiert. In einer Welt, in der Konsument:innen sprechen, statt zu klicken, entscheidet die akustische Präsenz über Markenerfolg. Wer sich Gehör verschaffen will, muss jetzt die richtigen Weichen stellen.“

Klaus Streller (iq digital, Leiter des Labs Audio x Innovation im BVDW)

Ein eigenes Audio Branding ist heute keine Kür mehr, sondern Pflicht. Das umfasst nicht nur einen Jingle oder ein Soundlogo, sondern auch die sprachliche Tonalität, die Sprechgeschwindigkeit, Formulierungen und sogar die Persönlichkeit der eingesetzten Stimme. Will deine Marke besonders seriös wirken? Freundlich? Visionär? Genau das muss sich im gesprochenen Auftritt widerspiegeln. Und zwar konsistent über alle Kanäle hinweg – von der Hotline bis zum Smart Speaker.

Der Blick nach vorn zeigt: Wir steuern auf eine multimodale Zukunft zu, die in Teilen sogar screenless sein wird. Zwar werden Bildschirme nicht vollständig verschwinden, aber sie verlieren an Dominanz. Sprache wird zur zentralen Interaktionsform – effizient, intuitiv, nahbar. Marken, die jetzt investieren, um sich als hörbare Marke klar zu positionieren, sichern sich einen First-Mover-Vorteil in einem Markt, der gerade Fahrt aufnimmt. Modernes Marketing muss mit Sprachassistenten funktionieren – ohne Wenn und Aber.

Du willst, dass deine Marke nicht nur sichtbar, sondern hörbar relevant bleibt? Dann erhebe deine Markenstimme und integriere Sprachassistenten in deine Marketing-Strategie!

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