3 Tipps für die Voice Search im E-Commerce: So wird dein Store Voice Search ready
Voice Search via Sprachassistenten schickt sich an, Standard in der Onlinesuche zu werden. Jeder, dessen Geschäftsmodell auf E-Commerce fußt, tut daher gut daran, seine Webpräsenz und sein Unternehmen auf diese Entwicklung vorzubereiten.
Auf der Überholspur: So populär ist Voice Search
Alexa, Siri, Cortana und Konsorten sind längst im Mainstream angekommen und fester Bestandteil in nahezu jedem internetfähigen Device. Im Jahr 2019 nutzte bereits beinahe jeder fünfte Verbraucher in der Bundesrepublik die Sprachsuchfunktion. Fast die Hälfte der Suchenden wiederum fragte dabei kommerzielle Angebote und Unternehmensinformationen ab.
Aktuelle repräsentative statistische Erhebungen zum Anteil der Sprachsuche gibt es nicht. Die letzte belastbare Zahl entstammt einer Publikation von Google, die besagt, dass im Jahre 2016 etwa 20 Prozent der Suchanfragen aus den USA per Voice Search erfolgten. Die vielzitierte Angabe, dass bereits 2020 etwa 50 Prozent der Suchanfragen per Spracheingabe erfolgen würden, beruht auf einer Hochrechnung eines Baidu-Mitarbeiters aus dem Jahr 2014. Sie dürfte sich nicht bewahrheiten.
Herausforderung Voice Search Readiness
Gut vorbereitet auf die kommende Dominanz der Voice Search zeigt sich die Mehrzahl an Unternehmen nicht. Es mangelt nicht nur an entsprechender Onpage-Optimierung, sondern auch an den Basics. Oft fehlen Unternehmensdaten in Verzeichnissen oder die Title- und Description-Tags fallen nichtssagend aus.
Eine Studie zur Voice Search Readiness von Uberall aus dem Jahr 2019 kommt zu dem Urteil, dass nur vier Prozent aller Unternehmen bisher die Herausforderung annehmen, Voice-Search-Nutzer erreichen zu wollen. An der überwiegenden Mehrzahl von Unternehmen geht die Entwicklung bislang völlig vorüber – und damit eine gewaltige Chance.
Wie unterscheiden sich Sucherverhalten und -ergebnis in der Voice Search?
Bei der herkömmlichen Eingabe von Suchbegriffen über die Tastatur dominieren kurze, schlagwortartige Eingaben von einzelnen Shorthead Keywords. Suchanfragen via Voice Search bestehen hingegen vermehrt aus Longtail Keywords und ausformulierten, semantisch vollständigen Fragen. Die Sprachsuche entspricht also der semantisch natürlichen Sprache und enthält mehr als die bloßen Keywords, die das eigentliche Suchinteresse definieren.
Die Voice Search bringt dementsprechend mit sich, dass Longtail Keywords ein höheres Suchvolumen aufweisen werden. Momentan birgt genau dieser Umstand eine gute Chance bei der Optimierung. Denn der Wettbewerb für komplexe Longtail-Anfragen ist noch vergleichsweise gering.
Eine Herausforderung ergibt sich daraus, dass die Google-Ergebnislisten (SERPs) bei der Voice Search eine geringere Rolle spielen, als es bereits bei der herkömmlichen Suche der Fall ist. Die Sprachausgabe eines Sprachassistenten trägt nur das Top-Ergebnis einer Voice Search vor. Wer es nicht auf Platz eins schafft, fällt also völlig aus dem Blickfeld.
3 Tipps: So wird dein Store Voice Search ready
Die Suchmaschinenoptimierung für die Sprachsuche erfordert eine gänzlich andere Vorgehensweise als bei herkömmlichen SEO-Maßnahmen. Aus den Besonderheiten des Suchverhaltens und der Ergebnisausgabe in der Voice Search lassen sich Best Practices für die Voice Search SEO ableiten:
#1 Optimiere auf natürliche Longtail Keywords
Die Zeit der Optimierung auf kurze Keyword-Kombinationen nähert sich ihrem Ende. Bei der Voice Search handelt es sich um syntaktisch und semantisch vollständige Anfragen in natürlichem Ton. Diese bestehen häufig aus fünf und mehr Worten. Deine Optimierung sollte also auf solche Satzkonstruktionen und die Identifizierung der richtigen Longtail Keywords abzielen.
Um Fragen tatsächlicher Nutzer und Interessenten mit deinem Website-Content auch tatsächlich beantworten zu können, solltest du W-Fragen in h2-Überschriften integrieren und passende Inhalte schaffen, um diese Fragen unter Verwendung relevanter Keywords zu beantworten, beispielsweise Ratgeberseiten. Außerdem gewinnen umfassende FAQ-Bereiche an Relevanz. Kurz: Natürlich formulierte Antworten auf natürlich formulierte Fragen sind gefordert.
#2 Lokale Bezüge sind Trumpf
Die lokale Suche ist bei Voice-Search-Anfragen wesentlich stärker repräsentiert als in der herkömmlichen Google-Suche. Viele User nutzen die Sprachsuche über ihr Smartphone unterwegs, um schnell eine konkrete Einkaufsmöglichkeit oder Lokalität in ihrer direkten Umgebung zu finden. Selbst wenn dein Business vorrangig auf E-Commerce setzt, solltest du also die Optimierung für lokale Suche nicht vernachlässigen.
Es bietet sich an, auf entsprechende Longtail-Anfragen mit lokalem Bezug zu optimieren. Ortsbezogene Informationen auf der Webpräsenz, Schema-Markups, also das Hinterlegen von strukturierten Daten, und die regelmäßige Pflege eines Google-My-Business-Kontos sind ein Muss.
#3 Optimiere für Featured Snippets
Die Ausgabe der Suchergebnisse im Sinne eines Featured Snippet zu optimieren, mag zwar aufwendig erscheinen, doch es lohnt sich. Featured Snippets sind die direkte Antwort auf die Anfragen, die deine Zielgruppe per Voice Search stellen wird und Google spielt sie auf den SERPs direkt unterhalb der Reiter der Vertical Search aus.
Damit stehen Featured Snippets am Anfang der Suchergebnisseite auf Position null. Entscheidender Vorteil für die Voice-Search-Optimierung: Das Featured Snippet wird dem Suchenden von der Sprachausgabe in voller Länge als Antwort auf seine Suchanfrage als Rich Answer vorgelesen. Laut einer Studie von Roast greift Google Home bei etwa 80 Prozent seiner Antworten auf ein Featured Snippet zurück. Resultat für dein E-Commerce: Bessere CTR, mehr organische Besucher, mehr Umsatz!
Voice Search SEO: Wehende Fahnen wieder einholen, aber…
Noch ist es nicht rentabel, alles auf Voice Search Marketing zu setzen und nur noch Sprachsuchoptimierung zu betreiben. Denn es lässt sich noch nicht absehen, ob die Textsuche in naher Zukunft tatsächlich von der Sprachsuche überholt oder gar abgelöst wird. Dennoch handelt es sich bei Voice Search und Voice Commerce um einen wachsenden Markt, den du nicht gänzlich vernachlässigen solltest, wenn du dein E-Commerce-Business langfristig erfolgreich betreiben möchtest. Handle besonnen und setze nicht alles auf eine Karte. Bewährte Grundregeln für solides SEO gelten weiterhin und sollten auch weiterhin im Zentrum deiner Strategie stehen.