Suchen und finden: Die optimale SEO-Strategie

Google ändert seine Ranking-Algorithmen immer wieder. So sollten sich Unternehmen darauf einstellen.

Suchen und finden: Die optimale SEO-Strategie

Zuletzt wurden der Google Feed in Discover umbenannt, und es gibt neuerdings Aktivitätskärtchen und Sammlungen, die in die Google-Suche eingebaut werden.

Doch was bedeutet das für die Suchmaschinen-Optimierung der Unternehmen? Wir haben uns unter Experten umgehört, welche Regeln sich ableiten lassen – und lassen dazu drei Experten zu Wort kommen. Sie verraten, wie sie ihre aktualisierte SEO-Strategie anpassen.

1. Relevante Inhalte bereitstellen

Das A&O, um bei Google gefunden zu werden, ist relevante Inhalte zur Verfügung zu stellen. Das ist ein laufendes To-do, dass es immer und immer wieder von vorn zu erledigen gibt. Der Google-Algorithmus lässt sich dabei aber nicht mehr einfach austricksen, indem man ihm die richtigen Schlagworte zuführt. Was zählt, sind echte, relevante Inhalte. Und die müssen optimal aufbereitet werden: leicht lesbar für die User, aber eben auch für Google.

So lässt sich wichtiger Inhalt erstellen: Um zu erfahren, was Kunden interessiert, sollten Unternehmen Feedback einholen. Ob per Email, Online-Fragebogen oder Telefon-Interview. Darüber können Inhalte relevant bleiben, sich weiterentwickeln und nachhaltig positiven Einfluss auf Suchergebnisse haben.

2. Seiten nach Intent anpassen

Mit sogenannten Neural Embeddings, einer Form neuronaler Netze, kann Google Suchanfragen mit losen Worten in einen Kontext einbetten. Dabei gleicht die Suchmaschine die Anfrage mit den Inhalten der Websites ab. So können Fragestellungen wie zum Beispiel “Wie hoch ist der Gender Pay Gap in Deutschland?” beantwortet werden – selbst wenn der genaue Wortlaut nicht auf der Website enthalten ist. Da Google durch das “Neural Matching” immer besser versteht, die Bedeutung von Suchanfragen und Synonymen zu entschlüsseln und mit den Inhalten der Homepages abzugleichen, werden den bisher klassische Rankingfaktoren wie Backlinks oder der Platzierung von Keywords in Title Tags immer weniger Relevanz zugeordnet.

Wichtig wird vielmehr, dass die Seiten einer Homepage inhaltlich auf die Absicht der Nutzer angepasst wird, die nach den Keywords suchen.

3. Content strukturieren

Mit seinen jüngsten Updates setzt Google verstärkt auf Structured Content – wie zum Beispiel Collections und Snippets. Das ist insbesondere für Nutzer auf mobilen Endgeräten hilfreich. Klar ist, dass dadurch Klicks auf Suchmaschinen-Ergebnissen verlorengehen.

Das bedeutet, dass Inhalte relevanter werden müssen und besser auf die Such-Absicht von Nutzern abgestimmt werden müssen.

4. Basics hervorheben:

Unternehmen müssen sich vom Gedanken verabschieden, die Google Suchergebnisse mit Tricks zu ihren Gunsten beeinflussen zu können. Statt der vermeintlichen Quick Fixes sollten sie Wert auf die Struktur ihrer Daten legen. Das hilft Google dabei die wichtigsten Daten und Informationen übersichtlich zu erfassen und anzuzeigen.

Was wichtig wird: Statt ellenlanger Fließtexte die Basics hervorheben und im Markup entsprechend labeln. Zum Beispiel: Wo findet ein Event statt, von wann bis wann, worum geht es, in welche Kategorie fällt es?

 

Umfrage: Wie passen Sie ihre SEO-Strategie an?

 

Oliver Bronner, Creative Director und Founder der Kreativagentur Hy.am Studios

“Wir werden in unserem Falle viel stärker das Thema UX in den Vordergrund stellen. Wir müssen ein noch tieferes Verständnis von unseren Nutzern haben und verstehen, wonach sie konkret suchen, und wieso. Als Beispiel: wenn wir eine Seite auf unserer Homepage auf das Keyword „Digitalagentur Berlin“ optimieren wollen, müssen wir uns fragen, was die Leute, die danach suchen, sehen wollen. Wir müssen ein tiefgreifendes Verständnis dafür entwickeln, welche Informationen sie erwarten und wie sie es von der Darstellung her erwarten würden. Dafür müssen wir antizipieren, welche Dienstleistungen sie von einer Digitalagentur erwarten, und uns überlegen, wie wir unsere Erfahrungen und Kompetenzen in dem Bereich am besten kommunizieren können. Wir müssen Hypothesen aufstellen, um die Zeit, die Nutzer gerne auf der Seite einer Digitalagentur verbringen möchten, abzuschätzen und dementsprechend die Länge und den Umfang der Inhalte anzupassen. Dadurch machen wir unser Angebot für Nutzer noch relevanter und passen uns deren Intent an.”

Daniel Levitan, Marketing Manager bei der Eventmanagement-Plattform Eventbrite

“Für uns ändert sich da nicht viel. Wir machen das für unsere Veranstalter ohnehin schon, indem wir die Inhalte auf ihren Seiten auf Eventbrite strukturieren und zum Beispiel die semantischen Daten auf gute Lesbarkeit von Suchmaschinen optimieren. Das hilft unter anderem kleineren Nischen-Events dabei, besser gefunden zu werden. Aktuell machen wir unter anderem A/B-Tests für SEO-Landingpages. Damit sorgen wir dafür, dass wir die User Experience auf unseren Seiten weiter verbessern und damit auch mittelbar das Ranking auf Google.”

Roland Heuger, Head of Brand & Customer Experience beim Online-Pflanzenhändler Bosque

“Wir versuchen weniger, ständig auf Teufel komm raus kleinere Updates am Inhalt vorzunehmen, die zwar vom Algorithmus, aber nicht vom Kunden wahrgenommen werden. Wir wollen stattdessen regelmäßig neue, innovative und relevante Inhalte veröffentlichen, die den Kunden begeistern.”

 

Fazit

Die Zeiten, in denen Unternehmen viel Zeit aufgewendet haben, über die richtigen Schlagworte ihren Traffic in die Höhe zu treiben, sind vorbei. Stattdessen sollten Unternehmen auf relevanten Content setzen: Dieser lässt sich etwa über direktes Kunden-Feedback oder A/B-Tests für SEO-Landingpages aufspüren. Ebenfalls müssen die Unternehmen gleich mitdenken, was der Kunde von der Seite erwartet – und die Seite nach Informationsgehalt und Darstellung her ausrichten.