Wie What3Words die Standortsuche revolutionieren will
Das Start-up hat die Welt in 3x3 Meter geclustert. CMO Giles Rhys Jones erklärt, was Unternehmen davon haben.
Giles, Dein Start-up kann den Standort eines Gebäudes bis auf drei Quadratmeter genau bestimmen. Wem nutzt dieser Service?
Die Möglichkeit einen Standort zu übermitteln, bietet einen großen Geschäftsvorteil. Allein weil die Frustrationen, die entstehen, wenn man etwas nicht findet, reduziert werden. Das kann sogar Leben retten. Aktuell werden wir von neun nationalen Postzustellern genutzt, Unternehmen wie der Pizza-Lieferservice Domino´s, Logistikdienstleister wie die Deutsche Bahn oder auch das Rote Kreuz und die UNO. Der Reiseführer Lonely Planet hat gerade seine jüngste Edition mit What3Words für jeden Ort bestückt. Auch Mercedes-Benz hat unsere Technologie in seine Fahrzeuge integriert. Seinem Auto einfach drei Worte zu nennen anstatt eine Adresse oder GPS Koordinaten einzugeben erleichtert dem Fahrer einiges. Unsere App wird übrigens auch von Menschen in aller Welt genutzt, um sich zu treffen.
Was lässt sich damit im Marketing anstellen?
Unternehmen setzen What3Words für die Infrastruktur ein und integrieren diesen Mehrwert dann in ihr Marketing. Manche gehen einen Schritt weiter und machen einen Marketing-Coup daraus – so wie die Band Imagine Dragons. Die Band hatte Preise unter 3Word-Adressen versteckt und sie für ihre Fans mit kryptischen Hinweisen auf Social Media versehen.
Auch andere haben sich schon in Location Based Marketing versucht, so wie Foursquare. Was ist der Unterschied zu W3W?
Wir haben ein globales Adress-System entwickelt, das über viele Industriezweige nutzbar ist. Im Gegensatz zu Foursquare selbst bieten wir aber kein Marketing rund um diese Standorte an, das machen unsere Partner selbst. Foursquare könnte allerdings 3Word-Adressen zu seinen Standorten hinzufügen, um sie leichter auffindbar zu machen.
Wie wird sich das Business mit Location und Adressen weiter entwickeln?
Es wird immer genauer werden. Menschen merken dass Straßen-Adressen oft nicht stimmen, was zu Irrtümern führt. Zudem ist es nervig, die Angaben in ein System zu tippen, das nicht überall funktioniert. So gibt es keine genaue Standortbestimmung für Parks, Strände, neue Gebäude und all das, was sich in der Welt täglich verändert. Daher sind sie nicht für das heutige Leben konzipiert. Einen Pin zu setzen hilft unter Umständen, aber nicht überall. In fünf Jahren wird W3W ein globaler Standard sein, um Locations mitzuteilen: Ob im Auto, den sozialen Netzwerke, Suchmaschinen, auf Visitenkarten und Navigationsschilder im Sraßenverkehr.
Giles Rhys Jones, CMO What3Words, spricht im Panel „Enabling Hacker Culture for True Innovation“ auf der DMEXCO, 12. September 2018, Experience Stage.