Suche war mal ein Performance-Kanal.
Diese Zeiten sind gezählt. Ein Kommentar von Verena Gründel.

Die Suche verändert sich für immer
Dank KI verändert sich das Spiel. Wir entfernen uns davon, nur auf den Klick zu optimieren. Google schickt schon jetzt immer weniger Traffic auf Websites. ChatGPT liefert Antworten statt Links. Und immer mehr Menschen überspringen die traditionelle Suchmaschine und lassen sich direkt von KI beraten. Die klassische Suchergebnisseite verliert an Relevanz.
Der Aufstieg der Post-Click-Welt
KI filtert. KI kuratiert. KI priorisiert. Wir treten in eine Post-Click-Welt ein, in der Gemini, ChatGPT und Perplexity sich zwischen Marke (oder Publisher) und Nutzer stellen.
Hört auf, Seite eins zu jagen
Für einen tieferen Einblick in diesen Wandel empfehle ich Markus Casparis großartigen Artikel in der FAZ. Hier ein Auszug zu einem grundlegenden Aspekt:
Marketer müssen aufhören zu fragen: „Wie komme ich auf Seite eins bei Google?“ oder „Wie bekomme ich die meisten Klicks?“.
Stattdessen messen wir Erfolg mit neuen KPIs. Es geht nicht mehr nur um Performance. Es geht um Sichtbarkeit. Denkt in Kategorien wie Share of Search – oder noch besser: Share of LLM.
Denkt in Reichweite – eine Metrik, die wir schon aus Social Media kennen.
Ja, es gibt immer noch eine Korrelation zwischen einem starken Google-Ranking und der Wahrscheinlichkeit, in AI Overviews, ChatGPT oder Perplexity zitiert zu werden. Eine Seite, die auf Google Platz eins steht, hat etwa eine 25-prozentige Chance, auch in KI-generierten Antworten genannt zu werden.
Aber neue Faktoren werden wichtiger.
LLMs bevorzugen, was häufig erwähnt, gesucht und geteilt wird. Sie folgen digitalen Vertrauenssignalen: Autorität, Struktur, Relevanz und kontextuelle Sichtbarkeit.
Vom Ranking zur Referenz
Das Rennen um Rankings wird zum Rennen um Referenzen. Suche entwickelt sich von einem reinen Performance-Kanal zu einem ganzheitlichen Kanal – Branding und Performance verschmelzen auf völlig neue Weise.
5 praktische Schritte
Wie stellt man sicher, dass die eigene Marke im digitalen Gedächtnis der KI verankert ist? Hier sind 5 praktische Schritte:
#1 In PR und Earned Media investieren: Jede glaubwürdige Erwähnung erhöht die Wahrscheinlichkeit, von einem LLM zitiert zu werden.
#2 Inhalte KI-freundlich strukturieren: Klare Abschnitte, präzise Aussagen, saubere Quellen, Tabellen – LLMs lieben das.
#3 Den Keyword-Wahn loslassen: Bedeutung schlägt Phrasen. Kontext schlägt Syntax.
#4 Digitale Autorität aufbauen: Expertise, Vertrauen und Reichweite sind die neuen Währungen.
#5 In Markenmomente denken, nicht nur in Klicks: Der Nutzer klickt vielleicht nicht – aber er erinnert sich. Und er vertraut.
Warum starke Marken gewinnen
Wie diese Liste zeigt, werden Branding und Reichweite in der Suchoptimierung künftig eine größere Rolle spielen. Die Marke wird zum Anker der Sichtbarkeit. Denn wer Teil der KI-Antwort sein will, muss in ihrem digitalen Gedächtnis verankert sein.
Das ist nicht einfach. LLM-Optimierung ist komplexer als klassische SEO. Deshalb ist eine starke, fokussierte Marke die beste Strategie in dieser neuen Landschaft.
Je klarer die Positionierung, desto besser. Marken, die für etwas stehen, werden jene übertreffen, die für alles stehen wollen. Wer ein unscharfes Profil hat, ist im Nachteil.
Und das ist nicht neu. Aber der Druck steigt. Denn in der Welt der KI-Suche gilt eine Wahrheit ganz klar:
Brand is the new SEO.