Audio Branding: Der Sound, der eine Marke unvergesslich macht
Die Welt wird immer lauter – Podcasts, Voice Assistants und digitale Klangwelten erobern den Alltag. Wie bleibt deine Marke in diesem akustischen Dschungel durch gezieltes Audio Branding unverkennbar?
Audio Branding und Sonic Identity: Warum Marken akustisch unverwechselbar sein müssen
Mit dem Boom von Podcasts, Streaming-Diensten und Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Assistant entsteht ein neuer Kanal, über den Marken mit ihrer Zielgruppe interagieren können: Audio. Doch um in dieser Klangwelt gehört zu werden, benötigen Marken eine klare akustische Identität – eine Sonic Identity.
Die Macht der Klänge
Laut der Studie „Brand Building mit Audio“ von ARD MEDIA und RMS (2023) fördert eine Audio-Werbestrategie den Markenerfolg. Audio-Werbung kann genutzt werden, um Marken langfristig in den Köpfen der potenziellen Käufer:innen zu verankern. Sie dient als strategisches Instrument für den Markenaufbau und steigert die mentale Verfügbarkeit sowie den potenziellen Marktanteil. Mehr dazu findest du hier: ARD MEDIA Studie 2023.
Was ist Audio Branding?
Audio Branding umfasst die Entwicklung und strategische Nutzung von akustischen Elementen, die eine Marke wiedererkennbar machen. Dazu gehören unter anderem:
- Soundlogos: Akustische „Logos“, wie der legendäre „Intel Bong“
- Jingles: Musikalische Erkennungsmelodien, oft in Werbung eingesetzt
- Brand Music: Musik, die konsequent mit einer Marke verknüpft ist
- Audio-Signaturen: Charakteristische Klänge, die zum Beispiel bei Voice-Interaktionen oder Produktbenachrichtigungen auftreten
Warum ist Audio Branding wichtig?
In der zunehmend akustischen Welt reicht visuelle Wiedererkennbarkeit allein nicht mehr aus. Marken müssen auch akustisch eine Identität entwickeln, die ihnen hilft, sich von der Konkurrenz abzuheben und eine emotionale Bindung zur Zielgruppe aufzubauen.
Dr. Lars Peters, Podcast Sales Lead Germany and Spain bei Spotify und stellvertretender Vorsitzender der Fokusgruppe Digital Audio, fasst die Bedeutung zusammen: „Digital Audio hat sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Bestandteil digitaler Mediennutzung entwickelt und bleibt auch 2025 auf Wachstumskurs. Die Art und Weise, wie Menschen Audio-Inhalte konsumieren, verändert sich dabei stetig – getrieben von technologischen Innovationen, veränderten Nutzer:innenbedürfnissen und einer immer diverseren Medienlandschaft. Ob Podcasts, Hörbücher oder interaktive Formate – die digitale Audio-Welt ist dynamischer denn je. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Automatisierung eröffnen dabei ebenso Chancen wie Herausforderungen. Gleichzeitig beeinflussen smarte Geräte das Konsumverhalten, wobei die Rolle einzelner Technologien wie Smart Speaker neu bewertet wird. Vor diesem Hintergrund werden die wichtigsten Trends für die Zukunft sichtbar, die nicht nur die Inhalte selbst, sondern auch deren Produktion und Vermarktung prägen.“
5 Online-Audio-Trends 2025:
- Die Nutzung von Online-Audio-Angeboten steigt und differenziert sich weiter aus.
- Smarte Devices sind Trend-Treiber, aber Smart Speaker bleiben zurück.
- Grenzen zwischen Online-Audio-Genre werden durchlässiger (Hörbücher – Podcasts – Vodcasts).
- KI verändert Content- und Werbemittelproduktion.
- Automatisierung setzt sich in allen Bereichen durch.
Vorteile von Audio Branding:
#1 Höhere Wiedererkennung: Der Klang einer Marke bleibt im Gedächtnis, oft besser als visuelle Elemente.
#2 Emotionale Ansprache: Musik und Klänge erzeugen Emotionen und können eine Marke positiv aufladen.
#3 Kanalübergreifende Präsenz: Von Podcasts über Voice-Interaktionen bis zu Werbung – eine Sonic Identity wirkt überall.
#4 Zukunftsfähigkeit: Audio ist ein wachsender Markt. Laut dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. könnten disruptive Innovationen wie immersive Audio-Formate und personalisierte Klangwelten die Branche stark verändern.
Das Lab Audio x Innovation im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. beschäftigt sich mit den Veränderungen, die auf die Digital-Audio-Branche in den kommenden fünf Jahren zukommen werden. Dabei geht es unter anderem – Achtung, Spoiler – um:
- Personalisierung: Marken sollten Audio-Inhalte auf individuelle Nutzer:innenbedürfnisse zuschneiden.
- Immersion: Durch 3D-Audio und binaurale Klangformate wird das Audio-Erlebnis intensiver.
- Verknüpfung mit anderen Kanälen: Erfolgreiches Audio Branding funktioniert am besten im Zusammenspiel mit Video und Social Media.
Zum Weiterlesen: BVDW: Zehn Thesen zur Innovation der Digital-Audio-Branche
Best Practices: So funktioniert Audio Branding
#1 Soundlogos: Minimalistisch, aber einprägsam
Ein Soundlogo sollte innerhalb weniger Sekunden eine Marke transportieren. Beispiele:
- Netflix: der ikonische „Tudum“-Ton, der vor jedem Streaming-Inhalt erklingt
- McDonald’s: „I’m lovin’ it“, unterlegt mit einer markanten Melodie
#2 Jingles: Ohrwürmer mit Branding-Potenzial
Ein Jingle ist eine musikalische Werbebotschaft. Die Kombination aus Text und Musik macht sie einprägsam, etwa:
- Coca-Cola: die Kampagnenmusik von „Taste the Feeling“, die eine emotionale Verbindung zur Marke schafft
- Haribo: der Klassiker „Haribo macht Kinder froh …“, der Generationen prägt
#3 Voice-Interaktionen: Audio im Dialog
Mit der Verbreitung von Sprachassistenten wird Audio Branding noch wichtiger. Ein Beispiel: Die Integration eines markentypischen Begrüßungstons bei Alexa Skills kann die Nutzer:innenbindung erhöhen.
Erfolgreiches Audio Branding: Wie entwickelt man eine Sonic Identity?
- Schritt 1: Markenwerte definieren
Welche Emotionen und Botschaften sollen transportiert werden? Eine Premium-Marke wird sich klanglich anders präsentieren als ein dynamisches Start-up.
- Schritt 2: Zielgruppe analysieren
Welche Klangwelten sprechen die Zielgruppe an? Daten aus Marktforschung und Persona-Entwicklung sind hier entscheidend.
- Schritt 3: Akustische Elemente entwickeln
Ein professionelles Audio-Branding-Team erstellt Soundlogos, Jingles und mehr. Dabei kommen moderne Technologien wie KI-gestützte Klanganalyse zum Einsatz.
- Schritt 4: Testing und Optimierung
Die Wirkung der Klangidentität sollte mit A/B-Tests und Nutzer:innenfeedback überprüft werden.
- Schritt 5: Integration in alle Kanäle
Von Werbung über Voice Apps bis zu Social Media – die Sonic Identity muss kanalübergreifend konsistent eingesetzt werden.
Welche Chancen bietet KI im Audiomarketing? Darüber spricht Host Verena Gründel mit Ric Scheuss im DMEXCO Podcast. Der CEO von TRO – Music, Sound and Voice for Brands gibt Einblicke in aktuelle Entwicklungen!
Audio Branding: Der Sound der Zukunft
Marken, die im digitalen Zeitalter erfolgreich sein wollen, müssen gehört werden. Mit einer klaren Sonic Identity schaffen sie nicht nur Wiedererkennbarkeit, sondern auch eine tiefere emotionale Bindung zu ihrer Zielgruppe. Die Zukunft gehört denjenigen, die jetzt in Audio Branding investieren – und so die Weichen für eine akustische Markenwelt stellen.
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