Digitale Barrierefreiheit: Neues Must-have im Marketing

Digitale Barrierefreiheit ist ab Sommer 2025 ein Muss für B2C-Unternehmen – und sie steigert die Reichweite, verbessert die UX und stärkt das Vertrauen in deine Marke. Doch wie gelingt barrierefreies Marketing?

Digitale Barrierefreiheit: Mehrere Menschen steigen eine breite Treppe hoch.
Bild: © mh.desing/Adobe Stock

Digitale Barrierefreiheit: Gesetzliche Pflicht & Marketing Must-have

 

Ab Juni 2025 sind barrierefreie Websites und Inhalte für B2C-Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben – doch sie sind weit mehr als nur eine Pflicht. Wer barrierefrei denkt, gewinnt: Mehr Sichtbarkeit, ein inklusiveres Markenerlebnis und ein besseres Ranking bei Google warten auf dich. Nutze digitale Barrierefreiheit als strategischen Vorteil und erfahre in unserer Story, wie du sie erfolgreich in dein Marketing integrierst!

In unserem Whitepaper „Barrierefreiheitsgesetz: Das müssen Unternehmen schon jetzt wissen“ haben die Expert:innen von SKW Schwarz die wichtigsten Aspekte rund um das Thema bereits zusammengetragen.

Digitale Barrierefreiheit stärkt die Inklusion und bringt Vorteile für die eigene Marke mit sich.

  • Erweiterung der Zielgruppe: Menschen mit Behinderungen machen weltweit etwa 15 Prozent der Bevölkerung aus. Durch barrierefreie Inhalte erreichst du also mehr Kund:innen und erschließt neue Märkte.
  • Bessere SEO-Performance: Barrierefreie Websites mit klar strukturierten Inhalten und Alternativtexten für Bilder können bessere Suchmaschinenrankings erzielen, was zu erhöhtem organischen Traffic führt.
  • Voice Search: Durch klare, strukturierte Inhalte profitieren barrierefreie Websites auch von der zunehmenden Nutzung sprachgesteuerter Suchanfragen.
  • Usability-Optimierung: Gut lesbare Schriftgrößen, intuitive Navigation und einfache Formulierungen verbessern die gesamte User Experience und senken die Bounce Rate erheblich.
  • Stärkung des Markenimages: Unternehmen, die Inklusion leben, werden von Kund:innen als sozial verantwortlich wahrgenommen.

Inclusive Design: Website, Online Shops und andere digitale Inhalte barrierefrei gestalten

 

Um eine inklusivere Marketingstrategie umzusetzen, musst du digitale Inhalte so gestalten, dass sie für alle nutzbar sind – egal ob mit Seh- oder Hörbeeinträchtigung, motorischen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen. Dabei spielen für die digitale Barrierefreiheit verschiedene Elemente eine Rolle:

 

Content barrierefrei gestalten: Einfache Sprache und Struktur

 

Um Inhalte für ein breites Publikum zugänglich zu machen, solltest du Texte – zumindest optional – in Einfacher Sprache ohne Fachjargon anbieten. Sinnvolle Überschriftenhierarchien gewährleisten eine logische Struktur und erleichtern die Navigation. Die Möglichkeit, die Schriftgröße und -art individuell anzupassen, trägt dazu bei, dass auch Menschen mit Sehbeeinträchtigungen Inhalte problemlos lesen können.

 

Bilder und Videoinhalte barrierefrei optimieren

 

Digitale Barrierefreiheit umfasst auch visuelle Inhalte. Um Bilder – etwa Produktfotos in Online Shops – für alle User:innen „sichtbar“ zu machen, sind detaillierte Alt-Tags unerlässlich. Diese beschreiben das Abgebildete und ermöglichen es Screenreadern, die Inhalte verständlich wiederzugeben. Videos solltest du mit Untertiteln oder Transkriptionen ergänzen, damit sie für gehörlose oder schwerhörige Menschen zugänglich sind. Zudem ist es wichtig, audiovisuelle Inhalte so aufzubereiten, dass sie auch ohne Ton oder Bild verständlich bleiben, beispielsweise durch die Beschreibung visueller Elemente oder die schriftliche Ergänzung von auditiven Inhalten.

 

Intuitive Bedienbarkeit für eine bessere Navigation

 

Eine intuitive Navigation mit klar erkennbaren Buttons und Links erleichtert die Nutzung für alle und stellt sicher, dass dein Content auch per Tastatur oder Spracheingabe zugänglich ist. Besonders für Menschen mit motorischen Einschränkungen, die keine Maus verwenden können, ist eine vollständig tastaturfreundliche Website essenziell.

 

Anpassung des Webdesigns

 

Willst du eine barrierefreie Website gestalten, ist das Anpassen des Website Designs ein Muss. Ein hoher Kontrast zwischen dem Text und Hintergrund verbessert die Lesbarkeit und sorgt dafür, dass deine Inhalte auch für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen zugänglich sind. Wichtige Informationen sollten nicht allein durch Farben unterschieden werden. Ergänze sie durch Symbole oder Texte, damit sie auch für Menschen mit Farbsehschwächen verständlich bleiben. Der Einsatz von Simulations-Tools für Farbenblindheit hilft dir dabei, das Design so zu optimieren, dass alle User:innen die Inhalte problemlos erfassen können.

Du möchtest mehr zum Thema Inclusive Design für digitale Barrierefreiheit erfahren? In unserer Story „Think big! So gelingt Inclusive Design im Web“ findest du wertvolle Tipps.

Barrierefreiheit im Social Media Marketing umsetzen

 

Durch barrierefreies Social Media Marketing erreichst du auf Instagram, TikTok und Co. eine möglichst breite Zielgruppe. Hier sind einige Tipps:

 

  • Benutze aussagekräftige Captions, damit Menschen mit Sehbeeinträchtigungen den visuellen Inhalt mithilfe von Screenreadern erfassen.
  • Setze auf Einfache Sprache, um deine Inhalte für ein breites Publikum verständlich zu machen – insbesondere bei komplexen Themen oder Fachbegriffen.
  • Verwende Untertitel für Videos, damit auch gehörlose oder schwerhörige Menschen die Inhalte problemlos konsumieren können. Automatisch generierte Untertitel sind übrigens fehleranfällig. Du solltest sie manuell überprüfen und korrigieren.
  • Schreibe Hashtags mit zusammengesetzten Begriffen in Camel Case, beispielsweise #DigitaleBarrierefreiheit statt #digitalebarrierefreiheit. So können Screenreader sie korrekt erfassen und vorlesen.
  • Setze Emojis sparsam ein und kombiniere sie mit Text, da Screenreader sie einzeln vorlesen, was den Lesefluss stören kann.

 

Weitere praktische Tipps für einen barrierefreien Marketing-Erfolg

 

Um digitale Barrieren frühzeitig zu identifizieren und abzubauen, gibt es einfache und konkrete Maßnahmen, mit denen du die Online-Barrierefreiheit verbesserst.

 

  • Nutze Barrierefreiheits-Checker wie den WAVE Web Accessibility Evaluator oder Google Lighthouse, um Schwachstellen auf deiner Website zu identifizieren und gezielt zu verbessern.
  • Teste die Zugänglichkeit von Inhalten mit Screenreadern wie NVDA (Windows) oder VoiceOver (Mac), um sicherzustellen, dass alle Informationen korrekt ausgegeben werden.
  • Implementiere eine leicht bedienbare Zoom-Funktion, sodass Nutzer:innen mit Sehbeeinträchtigungen Inhalte problemlos vergrößern können, ohne die Bedienbarkeit der Website einzuschränken.
  • Schule dein Marketing-Team regelmäßig im Umgang mit inklusiver Sprache sowie barrierefreier Content-Gestaltung, um langfristig eine bessere Kommunikation sicherzustellen.

 

Digitale Barrierefreiheit im Marketing als Wettbewerbsvorteil

 

Digitale Barrierefreiheit ist mehr als eine gesetzliche Pflicht – sie ist eine Chance für dein Unternehmen, die Zielgruppen zu erweitern, die SEO-Performance zu verbessern und ein positives Markenimage aufzubauen. Unternehmen, die in inklusive Inhalte investieren, gewinnen neue Kund:innen, steigern ihre Glaubwürdigkeit und schaffen eine bessere User Experience für alle. Durch ein inklusives Design und eine kluge, barrierefreie Marketing-Strategie setzt du nicht nur ein Zeichen für Vielfalt, sondern sicherst dir einen langfristigen Marketing-Erfolg.

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