Affiliate Marketing bezeichnet eine Online-Marketing-Methode, die Unternehmen nutzen, um für Produkte oder Dienstleistungen zu werben. Dazu sucht sich ein Unternehmen (Merchant) einen Kooperationspartner (Affiliate). Dieser platziert Links in Form von Banner Displays, Pop-ups oder Textlinks auf der eigenen Website, dem eigenen Blog oder Social-Media-Profil, um die gewünschte Zielgruppe des Unternehmens anzusprechen. Im Gegenzug erhält der Affiliate eine Provision, die nach verschieden Cost-per-Action-Modellen erfolgen kann.
Wie sieht die Struktur des Affiliate Marketings aus?
Affiliate Marketing umfasst als performance-orientierte Marketingtaktik für gewöhnlich vier Parteien:
#1 Affiliate Partner/Publisher: Promotion gegen Provision
Sowohl Einzelpersonen als auch Unternehmen können als Publisher ihre Website zur Verfügung stellen. Sie promoten meist ein konkretes Produkt. Die Promotion kann zum Beispiel über Social Media Posts, Videos oder Blogbeiträge ablaufen. Darin wird ein Affiliate Link eingefügt, der User zum Online Shop oder zur Produktseite des Merchants weiterleitet. Klickt der User auf den Affiliate Link und es kommt zu einer Transaktion (wie einem Lead oder Produktkauf), erhält der Affiliate Partner eine Vergütung. Sein Aufwand ist demnach recht gering: Nach entsprechender Ausrichtung des Contents und dem Einfügen des Links kann der Publisher so lange Provisionen generieren, wie der Link gültig ist und von Usern geklickt wird.
#2 Merchants/Anbieter: Mehr Aufmerksamkeit für das eigene Produkt
Bei den Anbietern oder Merchants handelt es sich in der Regel um Produkthersteller, die das Ziel verfolgen, mehr Reichweite zu generieren und Verkaufszahlen zu steigern. Damit dies gelingt, sollte die Website des Publishers im besten Falle einen hohen Bekanntheitsgrad aufweisen. Des Weiteren sollte das Produkt idealerweise zu den Interessen der Zielgruppe des Publishers passen. Wer seine neuen Sneaker vertreiben möchte, sollte sich also nicht unbedingt an Publisher wenden, deren Account oder Website sich ausschließlich mit politischen Geschehnissen befassen. Nur wenn User ein klares Interesse am Produkt zeigen, zahlt sich die Werbestrategie für Affiliate und Merchant aus.
Affiliate Marketing hat für Merchants den Vorteil, dass sie mit überschaubarem Aufwand und einem moderaten Budget von der Werbewirkung profitieren können. Zudem vergüten diese den Affiliate Partner in der Regel nur, wenn ein User ein vorab definierte Transaktion vornimmt.
#3 Affiliate-Netzwerke: Schnittstellen zwischen Merchant und Publisher
Affiliate-Netzwerke dienen als Vermittler zwischen Merchants und Affiliate Partnern. Die Plattformen stellen beiden Parteien die benötigte technologische Infrastruktur. Sie ermöglichen die Kontaktaufnahme zwischen den Merchants und Affiliates, checken sämtliche Vorgänge zwischen diesen und schützen somit vor potenziellem Betrug.
Das Nutzen der Partnerprogramme ist für das Affiliate Marketing nicht zwingend erforderlich. Arbeiten Händler mit mehreren Affiliates zusammen, können Affiliate-Netzwerke jedoch sehr sinnvoll und eine hilfreiche Unterstützung beim Tracken, Berechnen und Abwickeln von Zahlungen sein.
Die Affiliate-Marketing-Trends zeigen jedoch, dass immer mehr Händler daran interessiert sind, ein eigenes Netzwerk an Publishern aufzubauen und auf die großen Affiliate-Netzwerke als Mittelmänner zu verzichten. Die Vorteile: Die meist anfallenden Gebühren können eingespart werden und der Partnerpool bleibt dem Händler allein vorbehalten.
#4 Kunden: Aus Websitebesuchern werden Customer
Bieten Affiliates Content und einen zugehörigen Affiliate Link, klicken Websitebesucher im Optimalfall auf diesen Link, um zum vorgestellten Produkt zu gelangen. Erfolgt daraufhin eine relevante Transaktion – wie ein Produktkauf –, werden die User zu Kunden des Händlers. Den Kunden entstehen durch Affiliate Marketing weder Vor- noch Nachteile.
Mögliche Werbemittel im Affiliate Marketing
Möchten Merchants ihren Affiliate Partnern Werbeformen zur Verfügung stellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einige der gängigsten Formen sind:
- Display Ad/Banner: Die verlinkte Werbefläche wird durch den Affiliate auf der Website eingefügt. Welches Format, Design und Botschaft das Banner aufzeigt, sollte sich am jeweiligen Produkt und natürlich der Zielgruppe orientieren. Klicken User auf das Banner, werden diese zum Anbieter-Produkt weitergeleitet. Häufig werden Banner an den Rändern der Website platziert oder innerhalb eines Textes eingebunden.
- Pop-ups: Diese Art der Werbefläche wird ebenfalls auf der Website platziert, springt jedoch als eigenes Fenster auf und bedeckt einen Teil der Website. User müssen Pop-ups meist wegklicken, damit der ganze Content wieder zu sehen ist.
- Textlinks: Diese Links stellen eine Verknüpfung zwischen zwei Websites oder Dateien dar und leiten User meist auf eine Landingpage weiter.
- Video Ads: Mithilfe von Videowerbung können nicht nur komplexe Inhalt verständlicher vermittelt werden, Videos sprechen zudem visuelle Reize an und erlangen mehr Aufmerksamkeit.
- Mobile Ads: Neben klassischer Bannerwerbung, Video und Audio Ads ist es mithilfe mobiler Endgeräte zum Beispiel möglich, nach der Ermittlung des User-Standorts lokale Werbung anzuzeigen.
Abrechnungsmodelle beim Affiliate Marketing
Je nach Vereinbarung zwischen Merchant und Affiliate sind verschiedene Kostenabrechnungsmodelle beim Affiliate Marketing üblich. Zu den gängigsten Varianten gehören:
- Cost per Click (CPC): Hierbei zahlen Werbetreibende den Affiliates eine bestimmte Provision, wenn User auf den entsprechenden Banner oder Link klicken und so auf der Website des Händlers landen.
- Cost per Lead (CPL): Affiliate Partner werden bei diesem Modell für jeden generierten Lead vergütet. Es reicht also nicht, dass der User auf die Website des Händlers gelangt, sondern dieser muss dort zum Beispiel ein Kontaktformular ausfüllen oder den Newsletter abonnieren. Erst dann erhalten Affiliates die vereinbarte Beteiligung.
- Cost per Sale (CPS): Bei dieser Variante werden Affiliate Partner erst vergütet, wenn ein User tatsächlich auf ein Produkt kauft und der Merchant Umsatz macht.