Was Content Marketer von Design Thinking lernen können

Design Thinking kennen wir aus dem Innovationsprozess, es bietet sich aber auch für das Content Marketing an.

Was Content Marketer von Design Thinking lernen können

Im Zuge der Digitalisierung und dem davon ausgehenden Innovationsdruck hat sich Design Thinking in den letzten Jahren als Methode zur Ideenfindung mehr und mehr etabliert. Die ursprüngliche Idee der Kreativmethode wurde in den 1990er Jahren von Wissenschaftlern in Stanford entwickelt und ab 2005 am „Hasso Plattner Institute of Design“ gelehrt. Die Informatiker Terry Winograd, Larry Leifer und David Kelley hatten erkannt, dass sich Probleme besser lösen lassen, wenn Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen in einem kreativen Umfeld zusammenarbeiten und gemeinsam Konzepte entwickeln, die die Bedürfnisse und Motivationen aller Beteiligten berücksichtigen.

Es geht also um einen Kreativprozess, der viele verschiedene Perspektiven berücksichtigt und sinnvolle Lösungsansätze für erkannte Probleme präsentiert. Damit gibt es bereits die erste Überschneidung mit dem Content Marketing, denn genau darum geht es auch in dieser Marketing-Disziplin. Es gibt aber noch mehr Gemeinsamkeiten, die das Design Thinking als Methode für das Content Marketing interessant machen. Allen voran die Suche nach frischen Ideen und die Umsetzung neuer Trends, von denen es im Content Marketing reichlich gibt.

 

Design Thinking als Basis für das Content Marketing

So etabliert Content Marketing für die Unternehmenskommunikation mittlerweile auch ist: Bei genauerer Betrachtung finden wir noch viel zu häufig Projekte mit unklaren Strategien und Zielsetzungen sowie ungeeigneten Inhalten. Verantwortlich sind dafür in der Regel nicht nur sehr unterschiedliche Sichtweisen auf diese Marketing-Disziplin, sondern auch eine fehlende Zusammenarbeit im Unternehmen. Diese typischen Fehler in der Umsetzung von Content Marketing können durch Design Thinking umgangen werden. Bereits in der Entwicklungsphase der Content-Strategie sollte dafür ein interdisziplinäres Team aufgestellt werden, das die Inhalte nicht nur aus der Perspektive einer Abteilung heraus betrachtet, sondern einen holistischen Ansatz verfolgt. Daraus können sich im Nachgang durchaus mehrere Einzelprojekte entwickeln, die sich dann aber zusammen betrachtet bestens ergänzen und ineinandergreifen.

 

Fünf weitere Vorteile aus der Verbindung von Design Thinking und Content Marketing

Themenfindung:

Die Frage „Wie finden wir relevante Themen?“ muss nicht nur zum Start eines neuen Content-Marketing-Projekts gestellt und beantwortet werden, sondern auch danach in regelmäßigen Abständen. Auch hier kann das Design Thinking eine sehr nützliche Methode sein, denn relevante Inhalte bieten Lösungen für aktuelle Probleme an, die innerhalb der Zielgruppe bestehen. Bleibt die Themenfindung allein in den Händen des dedizierten Content-Teams, kommen wichtige Perspektiven oftmals zu kurz.

 

Kundennähe:

Was können beispielsweise Kollegen mit direktem Kontakt zur Zielgruppe wie Kundenservice oder Sales beitragen? Hier werden die Probleme, die Fragen und die Bedürfnisse der Kunden sichtbar und lassen sich interdisziplinär als Themenideen skizzieren. Die Frage nach der Relevanz stellt sich bei solchen Themen gar nicht erst, da sie von der Zielgruppe selbst stammen.

 

Vielfalt:

Mit diesem Ansatz werden Lösungen (Themen) aus verschiedenen Richtungen ins Content-Team getragen. Dabei kann eine neue Sichtweise selbst dann inspirierend sein, wenn sich daraus nicht direkt ein Thema ableitet. Die Macht des Brainstormings in der Gruppe zeigt sich auch darin, dass sich aus einzelnen Gedanken ganz neue Ideen entwickeln können. Stammen die Content-Ideen dagegen nur von einer einzigen Person, ist die gewünschte Vielfalt viel schwerer herzustellen.

 

Formate:

Für das Content Marketing bieten sich grundsätzlich viele verschiedene Formate an, doch oft bleibt es in der Praxis bei einem Standardformat. Das Erstellen von Prototypen beim Design Thinking kann hier einen positiven Effekt auf den Formatmix haben. Im Vordergrund steht immer die Frage: Wie lässt sich eine Themenidee am besten umsetzen?

 

Agilität:

Eine weitere Charakteristik von Design Thinking ist die permanente Weiterentwicklung von Ideen. Es werden frühzeitig Prototypen erstellt, die durch Tests schrittweise zu marktreifen Produkten weiterentwickelt werden. Wer sein Content Marketing nach diesem Konzept aufbaut, kann in der nötigen Schnelligkeit und Flexibilität auf neue Trends und Entwicklungen reagieren.

 

Fazit: Batman & Robin

Wer Design Thinking als Methode für das Content Marketing einsetzt, profitiert von vielen Vorteilen. Einerseits gewinnen die Inhalte an Kreativität, Empathie und Divergenz, andererseits entsteht ganz nebenbei noch ein interdisziplinäres Projekt, das die dringend benötigte Zusammenarbeit innerhalb der Organisation auch für andere Aufgaben fördert. So kann das Content Marketing von einer isolierten Disziplin zu einem holistischen Kollaborationsprojekt reifen. Ganz nebenbei wird auch Design Thinking als Kreativmethode im Unternehmen etabliert und kann so bei anderen Aufgaben eingesetzt werden. Disziplin und Methode werden so zu Batman & Robin.