Video-Marketing: Drei Trends in Zahlen und Fakten

Die gute Nachricht: Nutzer wünschen sich Videos von Unternehmen. Die schlechte: Der Markt wird komplexer.

Video-Marketing: Drei Trends in Zahlen und Fakten

Der Videomarkt ist in diesem Jahr erheblich in Bewegung, vor allem das Thema Mobile wird immer wichtiger. Facebook will derweil dem Platzhirschen YouTube Zuschauer abjagen mit Angeboten wie Facebook Watch und IGTV bei Instagram. Ein Blick auf Zahlen und Fakten zu drei wesentlichen Entwicklungen.

1. Video wächst weiter

Es zeigt sich: Die Nutzer haben immer noch nicht genug von Videoinhalten, obwohl dieser Medienbereich nun schon seit Jahren erheblich wächst. Das legen zum Beispiel Ergebnisse des Reports „The Future of Content Marketing“ von HubSpot nahe. Demnach liegen Seiten wie YouTube in der Gunst sogar noch vor Streamingangeboten wie Netflix.

71 Prozent der Teilnehmer an HubSpots weltweiter Befragung gaben an, mehr Videocontent als noch vor einem Jahr zu konsumieren. 53 Prozent erklärten sich noch mehr Videos zu wünschen. Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr um beachtliche zehn Prozentpunkte gestiegen. In der jüngeren Zielgruppe (18 bis 24 Jahre) ist es noch deutlicher: 65 Prozent wollen hier mehr Bewegtbild. Und eine gute Nachricht für Marketer: 54 Prozent der Befragten wünschen sich explizit Videoinhalte von Unternehmen. Damit landet das Format auf Platz Eins vor Newslettern (46 Prozent) und Fotos im Social Web (41 Prozent). Videos auf Facebook & Co. landen mit 34 Prozent nur auf Platz 4. Allerdings zeigt sich, dass man mit ihnen doch einiges erreichen kann – dazu mehr unter dem nächsten Punkt.

Nach den Kanälen für Videokonsum befragt, führt YouTube wenig überraschend mit 83 Prozent. Lesetipp: In einem anderen Artikel hatten wir bereits beschrieben, mit welchen Mitteln du auf YouTube mehr Zuschauer für deine Videos bekommst.

Mit 67 Prozent folgt Facebook auf Platz Zwei und damit noch weit vor Netflix (39 Prozent). Mit dem nun international verfügbaren Angebot „Facebook Watch“ will das Social Network diese Position gern festigen. Zugleich will man mit Instagrams IGTV den Markt für Mobile Video angreifen. Instagram liegt derweil in dieser Befragung mit 24 Prozent noch auf Platz Vier. In einem eigenen Beitrag erfährst du übrigens mehr zum Duell der Videoplattformen von YouTube, Facebook und Instagram.

2. Video lohnt sich

Abschreckend am Thema Video kann der damit verbundene Aufwand sein. Wer diesen nicht scheut, kann allerdings deutlich profitieren.. Der Social-Analytics-Anbieter quintly hat zum Beispiel untersucht, womit man auf Facebook die meisten Interaktionen auslöst – bekanntlich ein wesentlicher Faktor für mehr organische Reichweite. Mehr als 2,3 Millionen Posts wurden Anfang des Jahres untersucht. Ein Ergebnis: Videos bekommen im Schnitt über vier Mal mehr Interaktionen als reine Status-Posts. Auf Augenhöhe damit sind nur Fotos. Auf Platz Vier finden sich Linkposts. Die aber machen mit 52 Prozent die Masse der untersuchten Posts aus.

Laut der oben zitierten HubSpot-Erhebung sieht jeweils rund die Hälfte der Befragten die Videos auf Facebook und YouTube als Inspirationsquelle für neue Trends, Produkte und Services an. Aber Achtung: 77 Prozent sagen, dass sie keine Videos mögen, die ihnen etwas verkaufen wollen. Vielmehr müssen sie inhaltlich interessant und von hoher Qualität sein, sagen drei Viertel. Und 61 Prozent schauen sich lieber Videos an, die von Freunden gepostet wurden als von Unternehmen. Insofern ist das Thema kein Selbstläufer.

3. Mobile Video wird immer wichtiger

Aus der HubSpot-Befragung geht auch hervor, dass Mobile Video weiter wächst. 64 Prozent geben an, dass sie mehr Videos auf dem Handy anschauen als noch vor einem Jahr. Das deckt mich sich mit anderen Untersuchungen wie beispielsweise dem Global Video Index Report der Videospezialisten von Ooyala. Demnach werden drei von fünf Onlinevideos auf einem Mobilgerät angeschaut. Und während diese Zahlen international ein Plateau erreicht haben, ist im EMEA-Raum noch Wachstum zu verzeichnen: 22 Prozent mehr mobile Videoplays im Jahresvergleich.

Wie IGTV zeigt, müssen sich die Videomacher allerdings auf neue Nutzungsgewohnheiten einstellen: Kurze, unterhaltsame Videos im Hochkantformat dominieren hier derzeit. “Ich schaue lieber kurze statt lange Videos“ haben 81 Prozent der Befragten in Hubspots Report angegeben. Die Langform sollte man aber nicht ganz ausschließen: Laut Ooyala werden auch lange Videos zwischen 20 und 40 Minuten auf Handys zu immerhin 57 Prozent zu Ende geschaut. Bei mehr als 40 Minuten sind es noch 45 Prozent. Wenig überraschend sind diese Werte auf Tablets und erst Recht auf PCs deutlich höher.

Fazit

Video wird nicht nur wichtiger, sondern vor allem vielfältiger. Wie für andere Content-Arten auch, gilt hier: Du musst deine Zielgruppe gut kennen. Denn was sie gern schaut, wann, wo und mit welchem Gerät wird immer unterschiedlicher. Entsprechend ergibt es immer weniger Sinn, Videoinhalte über Plattformen hinweg verwenden zu wollen, denn dafür funktionieren diese einfach zu individuell. Und diese Unterschiede werden laufend größer.