Die häufigsten SEO-Fehler – und wie du sie vermeidest

SEO heißt das Zauberwort, um sich im Internet gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Wenn deine Website partout nicht ranken will, machst du wahrscheinlich einen dieser fünf SEO-Fehler. Wir verraten, worauf du achten solltest!

Manchmal ist kein SEO besser als schlechtes SEO. Wir haben die 5 häufigsten SEO-Fehler zusammengetragen.
Bild: © csbphotography / Unsplash

SEO-Fehler ähneln sich oftmals

Etwa zwei Milliarden Websites konkurrieren um die Aufmerksamkeit der User:innen. Da wünscht sich jede Brand, mit ihren Inhalten aus der Masse herauszustechen. Das gelingt jedoch nur mit einer konsequenten Suchmaschinenoptimierung. Dabei gibt es jede Menge Potenzial für Fehler. Die meisten Fehler ähneln sich jedoch, sagt Matthäus Michalik. Der Gründer und Geschäftsführer der Claneo GmbH ist ein absoluter SEO-Profi und kennt die gängigsten SEO-Fehler unmittelbar aus der Praxis.

Die fünf häufigsten SEO-Fehler

Wir haben uns mit Matthäus Michalik unterhalten und ihn nach den fünf häufigsten SEO-Fehlern gefragt, die er immer wieder entdeckt.

1. SEO-Fehler: Kein Fokus auf die eigene Zielgruppe

Matthäus Michalik: Unternehmen richten Content in vielen Fällen weniger nach den Bedürfnissen der Zielgruppe aus, sondern vielmehr nach den eigenen Wünschen und Zielen. Die Suche ist allerdings ein Pull- und kein Push-Kanal. Da wir also nur auf die Suchanfragen der Nutzer:innen antworten können, wird reiner Marketing-Content kaum relevante Rankings generieren.

2. SEO-Fehler: Falsches Keyword-Targeting

Matthäus Michalik: Der richtige Einsatz von Keywords, Keyword-Variationen und Synonymen ist weiterhin wichtig, um nachhaltig gute Ranking zu erzielen. Von der URL über den Title bis hin zu Überschriften und Tags – hier sollten alle Möglichkeiten genutzt werden. Die einfache Nennung eines Keywords (meist im Singular) reicht somit lange nicht aus.

3. SEO-Fehler: Kannibalisierende Inhalte

Matthäus Michalik: Immer wieder kommt es vor, dass Inhalte erstellt werden, die bereits auf der Webseite zu finden sind und sich zu sehr ähneln oder die gleiche Suchintention bedienen. Das führt dazu, dass beide Inhalte keine guten Rankings erzielen können. Hier müssen die Inhalte konsolidiert werden. Ein Beispiel wäre die Suche nach den Begriffen „Brillengestell“ und „Brille“. Obwohl sich die Wörter unterscheiden, versteht Google beide als eine Suchintention: Die Person sucht eine Brille und will sich informieren.

4. SEO-Fehler: Inhalte ohne Mehrwert

Matthäus Michalik: Inhalte müssen Nutzer:innen immer einen Mehrwert bieten und ihnen die Fragen beantworten, die sie möglicherweise haben. Es reicht nicht aus, einfach nur Inhalte zu produzieren, um für ein bestimmtes Keyword zu ranken. Denn wenn der Inhalt den Nutzer:innen keinen Mehrwert bietet, wird er kaum eine Chance haben im kompetitiven Suchmaschinenmarkt zu bestehen.

5. SEO-Fehler: Veralteter Inhalt

Matthäus Michalik: Diamonds are forever, Content nicht! Umso bedeutender ist es, die wichtigsten Inhalte regelmäßig auf ihre Aktualität zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Die Anforderungen, Fragen und Probleme von Nutzer:innen können sich über die Zeit verändern. Zudem schläft die Konkurrenz nicht und wird immer wieder noch bessere Inhalte zur Verfügung stellen.

Im DMEXCO Interview: Matthäus Michalik

Matthäus Michalik ist Gründer und Geschäftsführer der Claneo GmbH, einer Search-, Performance- und Content-Marketing-Agentur aus Berlin. Mit seiner Expertise berät er Start-ups, KMUs und Konzerne in den Bereichen Content-Marketing, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenwerbung (SEA), App-Store-Optimierung (ASO) und Marktplatzoptimierung (MPO).

Matthäus Michalik, Gründer und Geschäftsführer der Claneo GmbH

Was ist schlimmer: Keine SEO oder schlechte SEO?

Matthäus Michalik: Suchmaschinenoptimierung ist und bleibt ein Handwerk und wenn man dieses nicht beherrscht, sollte man besser die Finger davon lassen. Schlechte SEO wird kaum einen positiven Einfluss auf den Traffic und somit auf mögliche Unternehmensziele haben. Im schlimmsten Fall kann schlechte SEO sogar dazu führen, dass eine Webseite aus dem Google Index verbannt oder eine Domain komplett unbrauchbar wird. Das ist zwar nur sehr selten der Fall, kam aber auch schon bei großen Brands vor.

So wurde beispielsweise im Jahr 2006 die komplette BMW Domain aus dem Google Index entfernt, weil die damalige Agentur gegen Googles Qualitätsrichtlinien verstoßen hat. Der ehemalige Google-Sprecher Stefan Keuchel betitelte die SEO-Aktivitäten als „übelsten Spam“.

Ein weiterer nennenswerter Fall war der Verlust von Rankings und Sichtbarkeit von home24 nach einem Google Algorithmus Update, das sich auf die Qualität externer Verlinkungen (Offpage) konzentrierte. Dieses Update hatte zur Folge, dass home24.de für qualitativ minderwertige und manipulative Backlinks abgestraft wurde. Die Abstrafung hat ca. 3,5 Jahre angedauert, bis durch ein erneutes Google Update der Domain wieder relevante Rankings zugesprochen wurden und die Sichtbarkeit und Traffic letztendlich wieder auf das frühere Niveau anstiegen.

Unternehmen sollten also darauf achten, dass sie SEO entweder richtig angehen oder es komplett lassen. Denn schlechte SEO kann die Domain und die Reputation eines Unternehmens nachhaltig schädigen.

Welchen Tipp gibt es für Website-Betreiber:innen, die sich bisher kaum mit SEO auseinandergesetzt haben?

Matthäus Michalik: Ein Tipp, der so einfach und banal ist: Versteht eure Zielgruppe/eure Kund:innen und deren Bedürfnisse, Probleme und Ängste. Nur wenn wir verstehen, wie potenzielle Kund:innen nach unseren Produkten oder Dienstleistungen suchen, können wir auch gezielt darauf antworten. Google ist ein Pull-Kanal, wir antworten also mit unserer Webseite auf einen bestehenden Bedarf. Zudem ist es wichtig zu verstehen, dass wir über die Suche die Sprache der potenziellen Kund:innen sprechen müssen und den Kund:innen nicht unsere Sprache oder unser Wording aufzwingen dürfen.

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