Pinterest Communities: Neues Feature für Interaktionen
Ein klarer Schritt in Richtung Social Network - Direkter Zugang zur Zielgruppe möglich
Die digitale Pinnwand Pinterest glänzte bisher als Plattform für visuelle Inhalte, die sich dank einer herausragenden Usability eine treue Fangemeinde aufgebaut hat. Auch für Unternehmen und Marken wird das etwas andere Social Network in den letzten Monaten immer interessanter. Immer wieder gibt es interessante neue Funktionen und auch die aktive Nutzung kann sich sehen lassen. Viele Fakten und Daten haben wir bereits in diesem Pinterest-Artikel zusammengetragen. Jetzt hat die Plattform das Feature für Communities freigeschaltet.
Natürlich liegen Instagram und Facebook noch weit vorne, aber deren Ausrichtung ist auch eine andere. Und bekanntlich sind es gerade die Nischen, die es zu entdecken und zu besetzen gilt: Wo funktioniert das Marketing für meine Marke besonders gut? Wo kann ich meine Zielgruppe effektiv erreichen?
Als Traffic-Lieferant liegt Pinterest immerhin hinter Facebook an zweiter Stelle der Social-Quellen. Spannend sind auch die Entwicklungen im Bereich Shopping:
„Wenn du auf Pinterest etwas entdeckst, das du gerne hättest, solltest du in der Lage sein, dieses Produkt (oder ein ähnliches) zu kaufen, und zwar zu einem für dich akzeptablen Preis. Und genau das ist unsere Vision von Shopping mit Pinterest.“
Das schreibt Pinterest anlässlich der erst kürzlich eingeführten Produkt-Pins über sich selbst. Damit können die Nutzer sich einfach zur Website eines Händlers durchklicken und ihre Entdeckungen gleich online einkaufen. Seit dem Start der Testphase dieser neuen Pins haben sich laut Pinterest die Klicks auf die Produkte der Shop-Webseiten um 40 Prozent erhöht.
Damit ist die funktionale Weiterentwicklung noch längst nicht abgeschlossen. Besonders in einem Bereich hängt Pinterest der Konkurrenz noch um Längen hinterher: Interaktionen! Dass, was Facebook und Instagram erst richtig groß gemacht hat, kommt hier also erst in einer deutlich nachgelagerten Ausbaustufe. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass die Pinterest Communities so still und leise eingeführt wurden.
Pinterest Communities sollen den Austausch befeuern
Im Grunde ist es höchst seltsam, dass es bisher auf Pinterest so wenig Austausch und Interaktionen gab, gelten Bilder doch als emotionsgeladener Content. Und wenn diese dann noch thematisch sortiert auf einfach zu konsumierenden Pinnwänden gesammelt werden, müsste das ganz natürlich für einen Austausch sorgen. Doch das war in der Vergangenheit nicht der Fall. Selbst Nutzer mit einer hohen Reichweite bekommen vergleichsweise wenig Kommentare. Die von Pinterest angegebenen Interaktionszahlen sind zwar zum Teil beeindruckend, beziehen sich aber auf die Re-Pin-Aktivitäten. Eine Like-Funktion gibt es mittlerweile gar nicht mehr.
Entweder hat Pinterest es schlicht versäumt, für die Interaktionen eine sinnvolle Integration zu entwickeln, oder man hat zunächst andere Prioritäten gesetzt. Jetzt aber soll es losgehen damit. Das ohne jede Ankündigung gestartete Communities-Feature ist dafür jedenfalls gut geeignet. Nachdem es mit den Kommentaren zu einzelnen Pins nicht so recht klappen wollte, bündelt Pinterest die Interaktionen zu Themen nun auf einer Gemeinschaftsseite. Dabei kann jeder Nutzer eine Community anlegen und andere Nutzer dazu einladen. Einzige Voraussetzung momentan: Man muss zunächst zu einer der bestehenden Communities eingeladen werden, damit der Menüpunkt überhaupt sichtbar wird. Anschließend kann man jeder Community beitreten, denn sie sind alle öffentlich.
Warum Marketer schon jetzt aktiv werden sollten
Wie gut das neue Feature am Ende angenommen wird, ist noch unklar. Dennoch gibt es einige gute Gründe, schon jetzt aktiv zu werden:
- ein Community-Name kann nur einmal vergeben werden
- es wird thematische Dopplungen geben
- viele wollen das neue Feature ausprobieren und nehmen Einladungen gerne an
- frühe Erfahrungen bringen einen Wissensvorsprung
- nachträglich aufgestellte Einschränkungen sind jederzeit möglich
Wer jetzt selbst einer Community beitreten möchte, kann dies unter anderem über diese Einladungslinks zu deutschsprachigen Gruppen tun:
Weitere deutschsprachige Pinterest Communities findet ihr auch in diesem Beitrag.
Fazit: Pinterest rückt näher an Facebook heran
Pinterest wollte nie ein Facebook-Killer sein und wird dies auch nicht mit der neuen Funktion. Dennoch sind die Communities spannend für das B2C-Marketing, denn wenn man sie richtig einsetzt, bieten sie einen direkten Zugang zur Zielgruppe. Dafür sollte man sich im Vorfeld allerdings Gedanken darüber machen, wen man womit erreichen will und welche Ziele verfolgt werden. Oder kurz: Pinterest muss sinnvoll in die Kommunikations- und Content-Strategie eingebunden werden.