Instagram-Marketing 2018: Der aktuelle Stand der Dinge

Die Foto-App legt einen enormen Wandel hin und wächst rapide. Aber wie bekommt man hier Aufmerksamkeit?

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Überholt Instagram bald Facebook? Oder ist es auf dem absteigenden Ast? Wie immer bei solchen Themen lassen sich Prognosen und Argumente für beide Seiten im Netz finden. Eines allerdings ist klar: Was einst als nischige, werbefreie Foto-Community-App an den Start ging, ist heute eine enorm schnell wachsende Plattform mit vielen Angeboten für visuelles Marketing und Storytelling. In Zahlen: Waren es im Januar 2016 noch 9 Millionen monatliche aktive Nutzer in Deutschland, konnte man im August 2017 eine Steigerung auf 15 Millionen vermelden – Platz 2 in Deutschland nach Facebook (31 Millionen).

Gute Chancen mit organischen Inhalten

Dabei hat man als Unternehmen zum jetzigen Stand noch immer eine gute Chance, auch auf organischem Weg gefunden zu werden. Im Gegensatz zu Facebooks Pages haben die Business-Profile auf Instagram dieselben Funktionen und Möglichkeiten eines persönlichen Profils. Du kannst also genauso anderen Nutzern folgen, ihre Beiträge „liken“ und Kommentare hinterlassen. Allein der Algorithmus funkt einem auch hier dazwischen: Was auf der Startseite angezeigt wird, bestimmt eine Automatik.

Der heißeste Tipp unter Fachleuten ist es derzeit, auf Formate jenseits des einzelnen Fotos zu setzen: Bilder- und Video-Galerien („Karussell-Posts“), einzelne Videos und vor allem die Instagram Stories gelten als Schlüssel zum Erfolg. Die Grundlagen sollten dabei allerdings schon stimmen – sprich: Du brauchst eine klare Vorstellung davon, wen du auf Instagram erreichen möchtest und mit welchen Inhalten und Themen das klappen kann. Entsprechend muss dein Profil professionell eingerichtet sein und auf einen Blick zu erkennen geben, was einen hier erwartet. Denn das spielt bei Instagram weiterhin eine größere Rolle als andernorts. Sinnvolle Interaktion mit der thematisch passenden Community kann hier viel bewirken.

Frisch umgestaltet wurde der „Entdecken“ genannte Suchbereich. Wer viele neue Nutzer erreichen will, muss es hier nach vorn schaffen. Und um die Automatik davon zu überzeugen, müssen die eigenen Beiträge vor allem eines aufweisen: viel Engagement in Form von Kommentaren und Likes.

Deutlich weniger wichtig als früher sind hingegen die Hashtags. Es ist weiter sinnvoll, sie gezielt und passend zu verwenden. Sie gelten aber nicht mehr als der zentrale Tipp, der sie einst waren.

Zahlreiche Werbeformate fürs visuelle Storytelling

Wem die organische Reichweite allein nicht gut genug ist, kann auf eines von zahlreichen Anzeigenformaten zurückgreifen. Die meisten lassen sich übrigens ganz ohne Instagram-Profil schalten. Das geht dann einfach mit Facebooks eigenen Werkzeugen. Aber damit vergibst du sehr viel Potenzial: Auch bei Anzeigen schauen die Nutzer gern auf das Profil dahinter und werden bei Gefallen zu Followern. Insofern ist der oft gehörte Ratschlag für Instagram, eine Kombination aus organischen und bezahlten Inhalten anzupeilen.

Die Werbeformate sind derweil sehr vielfältig geworden. Wer ein Business-Profil hat, kann sowohl das Profil selbst als auch einzelne Posts „hervorheben“, also bezahlt verbreiten. Das kennt man so ähnlich auch von Facebook.

Darüber hinaus lassen sich sowohl im „klassischen“ Instagram als auch in den Instagram Stories entsprechend passende Anzeigen schalten. Deren Formate sind jeweils an reguläre Posts angelehnt. Das macht sie letztlich für Werbetreibende so interessant: Sie stechen weniger heraus als andernorts und werden zu einem Teil des Angebots. Auf der anderen Seite bedeutet das: Du solltest deine Werbemittel sinnvoll anpassen oder gleich von vornherein gezielt entwickeln. Andernfalls werden sie die Nutzer nicht ansprechen.

Dabei eignet sich Instagram wenig überraschend ganz hervorragend für visuelles Storytelling. Selbst in den Galerie-Posts kannst du mit den bis zu zehn Elementen eine kleine Geschichte erzählen und dabei Fotos und Videos geschickt kombinieren.

Und wer einen Onlineshop hat, kann unter bestimmten Bedingungen auch „Shopping on Instagram“ nutzen: Produkte in Fotos lassen sich hier direkt mit den Angeboten auf der eigenen Website verknüpfen. Inzwischen arbeitet Instagram darüber hinaus an einem eigenen Bezahlangebot, damit die Nutzer direkt in der App shoppen können.

Schlusswort

In einem atemberaubenden Parforceritt hat sich Instagram in den letzten anderthalb Jahren gewandelt. Vor allem Unternehmen sollte das begeistern, denn hier haben sie nun viele Optionen fürs Marketing in eigener Sache. Allerdings wird das Rumoren in der Community bei so vielen Änderungen zugleich lauter. Snapchat hat gerade kürzlich viele Nutzer mit seinem Redesign vergrätzt. Instagram muss aufpassen, dass es den Bogen nicht ebenfalls überspannt.

Andererseits hat Mutterkonzern Facebook in der Vergangenheit viel Geschick bewiesen. Das Facebook von heute hat schließlich kaum noch etwas mit dem von 2008 gemein – und ist dabei ungebremst gewachsen.