In-house oder Outsourcing? Warum die Top Organisationen von morgen ihr Hiring neu ausrichten werden.

Nicolas Finet, Mitgründer der Agenturvermittlungs-Plattform Sortlist, die mittlerweile 32.000 Agenturen beheimatet, spricht über die Zukunft der Arbeit. Seine Vision: Hyperspezialisierung sorgt für riesige Sprünge in der Produktivität. Grundvoraussetzung um hiermit das Wachstum des eigenen Unternehmens zu beschleunigen, ist die systematische Auslagerung von Aufgaben, die nicht der eigenen Expertise entsprechen.

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Sind Arbeitskräfte in Unternehmen wirklich immer mehr spezialisiert? Oder sind sie nur in anderen Bereichen spezialisiert?

Nicolas Finet: Was Henry Fords T-Modell zur Geburt der Massenproduktion beigetragen hat, hat in ähnlicher Weise auch die wissensbasierte Wirtschaft angetrieben. Und heute stecken wir bereits mitten in einer Hyperspezialisierung der Arbeitskraft.

Nehmen wir folgendes Beispiel: Vor ein paar Jahren war es noch Gang und Gäbe, dass Unternehmen “Software-Entwickler” beschäftigt haben. Doch die Arbeitsfelder im Entwicklungsbereich haben sich über die Jahre so drastisch verändert, dass es heute sogar fast schon albern klingt, wenn noch jemand nach einem “Software-Entwickler” sucht.

Der Begriff ist schlichtweg das, wonach er klingt: veraltet.

Es sind stattdessen Frontend- oder Backend-Entwickler, Designer, oder Spezialisten für eine der unzähligen Programmiersprachen, wie Java, Eclipse, Perl, Rails, Python oder C++, die gesucht werden.

Ein moderner Mitarbeiter weiß nicht, wie man einen Hammer benutzt. Er ist auf die Marke “Hammer” spezialisiert.

Warum ist das so wichtig?

Nicolas Finet: Der mögliche Zugewinn an Qualität durch Hyperspezialisierung ist enorm. Denken Sie an all die Zeit, die Sie persönlich mit Aufgaben verbringen, die nicht direkt mit Ihrer Expertise in Verbindung stehen. Wenn Sie Produktmanager eines SaaS-Unternehmens sind, ist Ihre Zeit dann gut damit verbracht ein Powerpoint-Präsentation für ihr Sales-Team zu erstellen?

Eher nicht.

Jetzt stellen Sie sich vor, Sie haben einen Data-Visualisation-Experten,einen Grafikdesigner, sowie einen Copywriter, die im Erstellen von Sales Decks für SaaS-Produkte spezialisiert sind und stattdessen daran arbeiten.

Würde das die Qualität der Präsentation steigern? Und wäre die Arbeit vielleicht sogar schneller erledigt? Mit Sicherheit!. Und das würde wohl noch dazu in einem insgesamt besseren Verkaufsergebnis resultieren.
Zudem könnte sich der Produktmanager wieder seinem eigentlichen Aufgabenfeld bzw. seiner Spezialisierung, widmen.

Unter gewissen Umständen ist es folglich nur sinnvoll auf systematische Spezialisierung zu setzen, vor allem wenn es darum geht einen positiven ROI in Kombination mit schnellerem Wachstum zu erzielen.

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Von welchen Umständen sprechen wir hier?

Nicolas Finet: Gleichwohl die Auslagerung von Tätigkeiten natürlich auch große organisatorische Herausforderungen mit sich führen, ist das systematisches Outsourcing in den meisten Fällen der beste Weg, um schneller einen positiven ROI zu erreichen.

Lassen Sie mich das mithilfe eines Gegenbeispiels konkretisieren.

Angesichts eines drastisch schrumpfenden Pools an Kandidaten, welche die benötigten Skills und Spezialisierungen vorweisen können, gestaltet sich das Hiring von geeigneten Mitarbeitern immer schwerer. Und aufgrund des Wertes den Spezialisten auf dem Markt haben, sowie ihrer Seltenheit, sind die Gehälter tendenziell noch dazu eher hoch.

​​Also investieren Sie monatelang Mühe (und meist hohe Recruitment-Ausgaben) in die Suche nach diesem so schwer zu findenden Spezialisten.. Und dann endlich werden sie fündig: Jonas beherrscht nicht nur die vier Programmiersprachen, die Sie benötigen, sondern auch Deutsch, Englisch und Französisch.

Sie zahlen ihm das hohe Gehalt, das der Markt fordert, vielleicht sogar ein bisschen mehr als das, wenn Sie ihn wirklich (überzeugen) wollen. Und trotz allem ist er während der ersten zwei Monate der Einarbeitung, nicht wirklich maßgeblich am angestrebten positiven ROI beteiligt.

Wir sprechen hier also von einem wirklich hohen finanziellen (und zeitlichen) Aufwand bestehend aus den Recruitment-Kosten ,dem “Einarbeitungsgehalt”, sowie den zusätzlich anfallenden Opportunitätskosten.

Und noch schlimmer, durch Jonas’ Marktwert könnte er nach 12 Monaten von Airbnb abgeworben werden, sodass Ihre Suche und Mühe wieder von vorne beginnt. Allein im Januar 2022 lag in den USA die allgemeine Kündigungsrate bei 3%!

Jonas einzustellen, ist also sehr teuer, sehr unsicher und seine Spezialisierung sehr ‘speziell’.

Aber nehmen wir an er bleibt und das Start-Up, welches ihn anstellt, wechselt seinen Kurs, wie es eben auch so viele andere Unternehmen tun?

Wird Jonas mit seiner sehr teuren und sehr speziellen Position dann überhaupt noch gebraucht?

Nun ja, um sich diese Frage gar nicht erst stellen zu müssen, kann systematisches Outsourcing der bessere Weg für ein modernes Unternehmen gleich welcher Größe sein, um agil zu bleiben, Risiken zu minimieren und trotzdem von Hyperspezialisierung zu profitieren.

Welche Tendenzen sehen Sie in der Arbeitswelt 2022 und darüber hinaus?

Nicolas Finet: Recruiting ganz allgemein wird schwerer, nicht einfacher. Und so wird Outsourcing als logische Konsequenz auch immer wichtiger.

Nach der Pandemie gibt es mehr Makrokräfte als je zuvor, die uns zugleich zu mehr Outsourcing am Arbeitsplatz drängen.

Remote zu arbeiten heißt, dass ohnehin schon gefragte Spezialisten nicht länger auf eine bestimmte Region beschränkt sind. Ihr Pool an potenziellen Arbeitgebern ist geradezu explodiert und so sind es ihre Gehälter.

Warum sollte man also einstellen? Hat ein internes Team überhaupt noch einen Sinn?

Nicolas Finet: Auf jeden Fall! Ich spreche hier schließlich in erster Linie von Spezialisten und Nischenspezialisierung. Es gibt so viele relevante Soft Skills und soziale Kompetenzen, die einfach weiterhin wichtig sind, um das eigene Getriebe am Laufen zu halten und weiter gute Kundenbeziehungen zu pflegen.

Ein tiefgreifendes Verständnis des Unternehmens und dessen Positionierung am Markt kann nur durch langjährige Zugehörigkeit und Erfahrung im Unternehmen entstehen. Dazu zählt z.B. auch das Zuhören und Verstehen der Kunden und ihrer Beziehung zum Produkt.

Ich denke, zukünftige Unternehmens werden mithilfe der folgenden drei (Arbeits-)Kräfte am Besten fahren: Starke und unternehmensnahe Mitarbeitende, durch Outsourcing eingesetzte Spezialisten und, last but not least, KI.

KI wird vor allem die sich wiederholenden manuellen kognitiven Aufgaben übernehmen, die vorher von Menschen durchgeführt wurden Das ist die Art der Automatisierung, wie wir Sie zuvor an physischer Arbeit in Fabriken im letzten Jahrhundert beobachten konnten. Und diese nächste Revolution ist bereits auf dem Weg.

Die Programmierung solcher KI würde dann im Umkehrschluss auch als hochspezialisierte Arbeit ausgelagert werden.

Die Zukunft der internen Teams, welche schließlich weiterhin das stärkste Produktverständnis behalten, wäre dann völlig Bereichen wie der Strategie und Kreativität gewidmet.

Was würden Sie also einem modernen Unternehmen empfehlen?

Nicolas Finet: Der Qualitätsgewinn durch Spezialisierung ist offensichtlich. Doch in 2022 hier die richtigen Mitarbeiter einzustellen ist so riskant wie schwierig – vor allem, wenn Sie Spezialisten suchen.

Um trotzdessen von den Vorteilen durch Spezialisierung zu profitieren,, müssen Sie das Outsourcing innerhalb Ihres Unternehmens systematisieren.

Das ist natürlich keine einfache Aufgabe, aber genau unsere Spezialität bei Sortlist – mithilfe unserer Plattform, unterstützen wir sie auf simple und effiziente Weise bei der Einstellung von Spezialisten und helfen somit ihr Unternehmenswachstum weiter voranzubringen.

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