Ideenmanagement: So priorisierst du deine Ideen richtig
Gute Ideen sind Gold wert – das gilt allerdings nur, wenn die Ideen auch wirklich Hand und Fuß haben. Wie du aus dem Pool kreativer Einfälle die erfolgversprechenden Lösungen herausfilterst und damit effektiv Ressourcen sparst, erfährst du hier.
Warum ist eine effiziente Ideenbewertung so wichtig?
Ob mithilfe von Brainstorming, Kundenkommentaren oder Nutzerstudien – Ideen für Veränderungen und Neuerungen lassen sich oft relativ schnell generieren. Die bloße Sammlung kreativer Einfälle reicht für ein zielführendes Ideenmanagement allerdings nicht aus. Vielmehr gilt es, frühzeitig die Spreu vom Weizen zu trennen und zu sondieren, welche Ideen realistisch umsetzbar sind und tatsächlich Erfolg versprechen. Wer sich zu lange mit weniger geeigneten Ansätzen aufhält, verbraucht unnötig Entwicklungsressourcen, die sich an anderer Stelle viel aussichtsreicher einbringen ließen. Daher solltest du deine Ideen gründlich bewerten und auf diese Weise identifizieren, wo es sich lohnt, Zeit und Geld für die Umsetzung zu investieren.
Welche Ideen sind wirklich wertvoll?
Wie müssen Ideen beschaffen sein, um sich als lohnenswerte Innovationen für dein Unternehmen zu entpuppen? Die Frage hängt maßgeblich davon ab, welche Unternehmensziele du erreichen willst. Zu den möglichen Zielsetzungen zählen beispielsweise:
- Arbeitsabläufe effizienter gestalten und Kosten senken
- technische Herausforderungen lösen
- deinen USP stärker herausarbeiten und Wettbewerbsvorteile gewinnen
- neue Marktpotenziale erschließen
- die Brand Awareness für dein Unternehmen steigern
- die Customer Journey verbessern
- deine Kundenbeziehungen stärken
Wenn du Wünsche deiner Kunden aufgreifst, das Nutzerverhalten deiner Zielgruppe auswertest oder deine Wettbewerber analysierst, ist es wichtig, stets die individuellen Zielsetzungen deines Unternehmens im Blick zu haben. Andernfalls droht die Gefahr, sich in der Flut interessanter Anregungen zu verzetteln und echte Entwicklungspotenziale ungenutzt zu lassen. Eine Idee ist dann aussichtsreich, wenn sie einerseits deinem Unternehmen einen echten Nutzen bringt und sich andererseits mit einem angemessenen Aufwand umsetzen lässt. Der Mehrwert einer Idee und die Entwicklungsressourcen, die zu ihrer Verwirklichung aufgebracht werden müssen, sollten gut gegeneinander abgewogen werden. Auf der Kostenseite stehen Faktoren wie Zeit, Geld, personelle Kapazitäten sowie auch Unternehmensrisiken.
Ideen bewerten – welche Methode eignet sich?
Um zielführende Ideen von weniger zielführenden zu trennen, kannst du von unterschiedlichen Bewertungsmethoden Gebrauch machen, die sich auch in dem Grad ihrer Komplexität unterscheiden:
- Scoring: Zu den simpelsten Methoden zählen einfache Scoring-Verfahren, die mit Punktevergaben arbeiten. Beispielsweise können deine Teammitglieder für jede Idee ein bis fünf Punkte vergeben, sodass sich am Ende für jeden Vorschlag eine Gesamtpunktzahl ergibt. Dieses Verfahren funktioniert eher intuitiv und ist für komplexere Fragestellungen weniger nutzbringend.
- Outranking: Diese Methode eignet sich besonders gut, wenn eine größere Zahl an Ideen vorliegt, die unkompliziert gegeneinander abgewogen werden sollen. Ziel des Outrankings ist es, weniger passende Ansätze schnell aus dem Ideen-Pool zu entfernen. Für das Verfahren werden zwei bis drei zentrale Erfolgsfaktoren für Ideen festgelegt, die sich eng an deinen konkreten Zielsetzungen orientieren sollten. Nun findet ein Vergleich der einzelnen Einfälle untereinander statt. Dabei wird untersucht, wie gut sie die jeweiligen Kriterien erfüllen, also in welchen Punkten sie gleichwertig, besser oder schlechter als die Konkurrenz-Ideen abschneiden. Die „schlechtesten“ Ideen im Ranking schließt man am Ende direkt aus.
- Paarweiser Vergleich: Ähnlich zum Outranking funktioniert der Paarvergleich. Hierbei werden jedoch immer nur jeweils zwei Ideen gegenübergestellt. Daraufhin erhalten die Kandidaten die Punkte -1 („Die Idee ist schlechter als die andere), 0 („Die Idee ist gleichwertig zur anderen“) oder +1 („Die Idee ist besser als die andere“). Stellt man mehrere Paare auf diese Weise gegenüber und trägt die Ergebnisse in eine Tabelle ein, ergibt das einen übersichtlichen Vergleich zwischen den Optionen.
- SWOT-Analyse: Die aus der Strategieentwicklung bekannte SWOT-Analyse lässt sich auch dafür nutzen, neue Ideen qualitativ einzuschätzen. Für dieses Verfahren solltest du deine Auswahl bereits auf einige wenige Kandidaten eingegrenzt haben, da hier jede Idee einzeln bewertet wird. Dabei sind die Dimensionen Stärken (Strengths), Schwächen (Weakness), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) gefragt.
- Walt-Disney-Methode: Wenn Ideen im Team diskutiert werden sollen, kann die Walt-Disney-Methode dabei helfen, zu einer differenzierten Einschätzung zu gelangen. Es handelt sich im Einzelnen um eine Art Rollenspiel, bei dem Teammitglieder insgesamt vier Positionen einnehmen: Der Visionär, der Realist, der Kritiker und der Neutrale. Die Idee wird reihum aus der jeweiligen Perspektive dargestellt und diskutiert, bis schließlich ein gemeinsamer Standpunkt vorliegt.
Top stories