From Ads to Action: Wie Marken durch nachhaltige Werbung CO₂-Emissionen reduzieren

Da Verbraucher:innen zunehmend Wert auf die Umweltverträglichkeit legen, stehen Marken unter dem Druck, ihren CO₂-Fußabdruck in allen Bereichen zu verringern. In den Bereichen Marketing und Werbung ist Nachhaltigkeit zu einem zentralen Anliegen geworden. Jüngste Studien zeigen, dass digitale Werbung etwa 3,5 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verursacht, vergleichbar mit der Luftfahrtindustrie. Neue Technologien wie Plattformen zur Verfolgung des CO₂-Ausstoßes, Blockchain und Künstliche Intelligenz bieten jetzt effektive Lösungen für Marken, um diese Emissionen zu reduzieren. Gleichzeitig verbessern sie die Transparenz und Verantwortlichkeit und sorgen so für mehr nachhaltige Werbung.

Evgeny Popov in der DMEXCO Kolumne
Bild: © Hearts and Science

Messung der Emissionen digitaler Werbung mit Carbon-Tracking-Plattformen

 

Wie sieht eigentlich ein digitaler CO₂-Fußabdruck einer Werbekampagne aus? Diese Frage beantworten Plattformen zur Verfolgung der CO₂-Emissionen – und spielen damit eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der digitalen Werbung. Diese Plattformen ermöglichen es Marken beispielsweise, die Emissionen in jeder Phase des Lebenszyklus einer Anzeige zu messen, von der Erstellung bis zur Auslieferung, und geben Einblicke in Kennzahlen wie CO₂-Emissionen pro Impression und Datenübertragungsvolumen. Die Daten zeigen, dass eine einzige digitale Werbekampagne im Durchschnitt zwischen 1.000 und 2.500 Kilogramm CO₂ erzeugen kann, abhängig von Faktoren wie Anzeigengröße, Plattform und Betrachtungsdauer. Mit den Tracking-Tools können Marken herausfinden, wo die Emissionen am höchsten sind. So können sie ihre Strategien optimieren und durch gezielte Verbesserungen ihre CO₂-Belastung um 15 bis 30 Prozent reduzieren. Dadurch werden sie erst in die Lage versetzt, wirklich umweltfreundliche Werbung zu schalten.

 

Echtzeitdaten für nachhaltige Entscheidungsfindung in der Werbung

 

Die Verfolgung von Umweltaspekten in Echtzeit ist ein Eckpfeiler nachhaltiger Werbung, der es Marken ermöglicht, Kampagnen dynamisch anzupassen, um Emissionen zu senken. Diese Plattformen liefern Echtzeitdaten zum Energieverbrauch und helfen Unternehmen, ihre Ausgaben bei Bedarf auf weniger umweltschädliche Plattformen oder Formate zu verlagern. Die Daten deuten beispielsweise darauf hin, dass die Optimierung der Anzeigenauslieferung für Zeiten außerhalb der Stoßzeiten die Emissionen um bis zu 20 Prozent senken kann. Auch die Wahl energiesparender Anzeigenformate – zum Beispiel HTML5 gegenüber Videoanzeigen – kann die Kohlenstoffbelastung von Kampagnen weiter reduzieren. Marken, die Echtzeitdaten nutzen, können ihren digitalen Kohlenstoff-Fußabdruck um bis zu 25 Prozent reduzieren und damit der wachsenden Nachfrage der Verbraucher:innen nach Transparenz und umweltbewussten Praktiken entsprechen.

 

Blockchain für transparente und nachhaltige Werbelieferketten

 

Die Blockchain-Technologie verbessert die Transparenz und Verantwortlichkeit in der Werbelieferkette, indem sie eine unveränderliche Aufzeichnung aller Schritte auf dem Weg einer Anzeige erstellt. So können Blockchain-basierte Systeme beispielsweise die mit jeder Transaktion oder Anzeigenschaltung verbundenen Emissionsdaten dokumentieren, sodass Marken verifizierte Umweltkennzahlen vorlegen können. Diese Transparenz ist von entscheidender Bedeutung für tatsächlich nachhaltige Werbung, denn fast 58 Prozent der Verbraucher:innen äußern sich besorgt über Greenwashing, weshalb zuverlässige Daten für die Aufrechterhaltung des Vertrauens unerlässlich sind. Blockchain kann auch sicherstellen, dass Lieferunternehmen Nachhaltigkeitsstandards einhalten, sodass Marken die Emissionen und Energiequellen von der Anzeigenerstellung bis zur Auslieferung genau verfolgen können.

 

KI und maschinelles Lernen: Effiziente Optimierung der Werbeauslieferung

 

KI und maschinelles Lernen können die mit der Auslieferung digitaler Werbung verbundenen Kohlendioxidemissionen erheblich reduzieren, indem sie unnötige Impressionen minimieren und die Zielgruppenansprache optimieren. So kann beispielsweise bei programmatischer Werbung, die häufig mit hohen Datenübertragungsraten verbunden ist, der Energieverbrauch um 20 bis 40 Prozent gesenkt werden, wenn KI zur Verbesserung der Zielgruppengenauigkeit eingesetzt wird. Algorithmen für maschinelles Lernen können das Nutzer:innenverhalten und die Zielgruppensegmente genauer vorhersagen und so irrelevante Werbeeinblendungen reduzieren. Eine Studie hat gezeigt, dass durch den Einsatz von KI bei der Anzeigenschaltung bis zu 500 Kilogramm CO₂ pro Kampagne eingespart werden können, was zum einen die Auswirkungen einer effizienten Zielgruppenansprache auf die Reduzierung der Emissionen verdeutlicht. Zum anderen wird dadurch klar, wieso KI als Schlüsseltechnologie für mehr ökologische Werbung gilt.

 

Zusammenarbeit zwischen Verbraucher:innen und Marken für eine grünere Zukunft

 

Bei der Einführung dieser technologiegestützten Nachhaltigkeitsstrategien durch die Marken ist eine Zusammenarbeit mit den Verbraucher:innen unerlässlich. Die Verbraucher:innen von heute hinterfragen die Nachhaltigkeitsaussagen von Marken und 68 Prozent geben an, dass sie nach transparenten Informationen über die Umweltauswirkungen suchen. Marken können Vertrauen schaffen und Loyalität aufbauen, indem sie die Verbraucher:innen durch Initiativen zum Ausgleich von CO₂-Emissionen oder eine offene Emissionsberichterstattung einbinden. So haben Marken, die Verbraucher:innen in Kompensationsprojekte einbeziehen, eine um bis zu 15 Prozent höhere Markentreue und eine um 10 Prozent höhere Kund:innenbindung festgestellt, was den Wert von Transparenz und Zusammenarbeit unterstreicht.

 

Abschließende Überlegungen: Nachhaltige Werbung steigert Widerstandsfähigkeit

 

Da die digitale Werbung weiter wächst, ist die Integration nachhaltiger Technologien wie Carbon-Tracking-Plattformen, Blockchain und KI von entscheidender Bedeutung für die Reduzierung der Umweltbelastung. Durch datengesteuerte Echtzeit-Entscheidungen können Marken ihren digitalen Kohlenstoff-Fußabdruck um durchschnittlich 20 bis 30 Prozent reduzieren und so der Nachfrage von Verbraucher:innen nach umweltfreundlichen Praktiken entsprechen. Diese Technologien erfüllen nicht nur die Erwartungen des Marktes, sondern bilden auch die Grundlage für eine langfristige Widerstandsfähigkeit und eine nachhaltige Zukunft der Werbung.

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