Deutscher Digital Award 2024: 6 Cases, die begeistern

Long Covid Europe: Mit Games zu Awareness

Wie geht es Menschen, die unter Long Covid leiden? Und wie belasten die damit einhergehenden Symptome ihren Alltag? Um mehr Awareness für die Erkrankung zu schaffen, setzt das Patientennetzwerk Long Covid Europe auf Gamification. In den bekannten Spielen „Minecraft“, „Elden Ring“ oder „The Witcher 3“ können Spieler:innen den Schwierigkeitsgrad „Long Covid Mode“ auswählen. Wie sehr Long Covid beeinträchtig, zeigt sich während des Spiels schnell: Der Charakter läuft schwer atmend durch das Level, erlebt von einem auf den anderen Moment einen massiven Energieverlust oder verliert sein Inventar aufgrund von Konzentrationsschwierigkeiten. Ein Grauen für Gamer:innen, die versuchen, erfolgreich das Level zu bestehen – und eine klare Darstellung davon, wie sehr real betroffene Personen unter dieser Krankheit tagtäglich leiden.

Auf Twitch und YouTube teilten Influencer:innen dieses Spielerlebnis mit Millionen Zuschauer:innen und lenkten die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema. Besonders beeindruckend: Die Kampagne zur Sensibilisierung erreichte mit 0 Prozent Media-Budget einen massiven Impact.

Fazit:

Sich in die Krankheit eines anderen einzufühlen, ist fast unmöglich. Doch genau das schafft dieser Case. Er macht Long Covid für jede und jeden über seinen Avatar spürbar und schafft so Awareness für das Thema in der Gaming-Zielgruppe.

Kunde: Long Covid Europe

Einreichende Agentur: Saint Elmo’s / Plan.Net / Mediaplus

Hyundai: AI for everyone everywhere

Kann eine KI-Kampagne mit einem noch nicht veröffentlichten Produkt funktionieren, welches Midjourney und Co. überhaupt nicht kennen? Oh ja!

Hyundai entwickelte das Santa-Fe-Midjourney! 19.800 Trainingszyklen brauchte es, um eine Bildgenerierungs-KI mit der 3D-Geometrie des neuen Hyundai-Modells Santa Fe aus allen Blickwinkeln zu füttern. Und das noch bevor Fotos des Autos existierten. Das Ergebnis: User:innen können über eine spezielle Microsite oder die Instagram Messenger Experience des Hyundai Worldwide Channels eigene Bilder des Hyundai Santa Fe prompten und den SUV in ihrem Wunschszenario abbilden. Die Marken-KI ist als Rest-API auf jedem Gerät zugänglich und für den globalen Einsatz an verschiedenen Touchpoints entwickelt, einschließlich physischer Erlebnisse und sozialer Netzwerke.

Fazit:

Die Kampagne zeigt erstens, wie schwierig es ist, eine generative KI so zu trainieren, dass sie ein Produkt halluzinationsfrei in diversen Settings und Blickwinkeln abbilden kann. Zweitens demonstriert sie, was in Zukunft alle Marken machen sollten: die gängigen KI-Tools auf ihre Produkte und Marken zu trainieren, damit sie Teil der Prompting-Ergebnisse sein können.

Kunde: Hyundai Motor Company

Einreichende Agentur: Jung von Matt AG

Penny: Nah an Kund:innen mit KI-Audio

Hyperlokal und damit direkt in das richtige Ohr: Die Supermarktkette Penny setzt auf KI-generierte Audiospots, die das Format der klassischen Radiowerbung neu denken und damit zukunftsfähig aufstellen. 2800 unterschiedliche Audiospots produzierte der Discounter automatisiert über eine KI und Text-to-Speech. Dabei kombinierte er jeweils eines von 26 Produkten mit dynamischen Preisen für 220 lokale Märkte. Heraus kam eine skalierbare, dynamische und in Echtzeit ausspielbare Kampagne mit dem jeweils besten und individuellen lokalen Angebot für alle Zuhörenden. Neben attraktiven Angeboten wird so ein maximales Gefühl der persönlichen Nähe vermittelt.

Fazit:

Das ist die Zukunft der Audiowerbung: maximal persönlich, maximal lokal und maximal nah – produziert mit minimalem Aufwand dank KI. Die Kampagnenanalyse spricht für sich: Der Wert der empfundenen Nähe stieg um 53 Prozent und 38 Prozent der Kund:innen nannten Penny als erste Wahl.

Kunde: Penny Markt GmbH

Einreichende Agentur: OMD Germany GmbH

Kaufland: Mit K-Pop die Gen Z erobern

K-Pop hat sich in den letzten Jahren zu einem globalen Phänomen entwickelt, das vor allem junge Menschen begeistert. Kaufland nutzt diesen Trend geschickt und macht aus K-aufland K-Pop! Von einem Frankfurter K-Pop-Produzenten ließ sich Kaufland den Kampagnensong schreiben. Für die Umsetzung und die Musikvideos castete der Händler einen echten Newcomer-K-Pop-Act aus Korea namens JXENM. Die Videos und Ad-Formate sind detailverliebte Hommagen an die Kaufland-Eigenmarken. Die Kampagne „Watch out for the K“ richtet sich besonders an die Gen Z. Und dass eben genau junge Menschen erreicht werden sollen, zeigt die tiktokige Machart des Videos und der Sounds ganz klar: eine eingängige Melodie, energiegeladene Tanzeinlagen und ein auffälliges Setting.

Fazit:

K-Pop scheint für die Marke mit dem großen K wie gemacht. Der Händler setzt die Kampagne maximal glaubwürdig um und schaffte es damit sogar in die koreanischen 20-Uhr-Nachrichten. Das ist Werbung, die keine Werbung ist. So begeistert man die Gen Z.

Kunde: Kaufland Stiftung & Co.KG

Einreichende Agentur: la red GmbH

Aldi Nord: Zusammen mit Ski Aggu zur ersten Weihnachtskampagne im Sommer

Im August schon Lebkuchen kaufen? Die einen lieben es, die anderen kritisieren das in ihren Augen verfrühte Weihnachtsangebot. Genau wie viele andere Supermarktketten brachte Aldi Nord im letzten Jahr sein Weihnachtssortiment „Wintertraum“ schon im Spätsommer in die Filialen. Um Kund:innen zur heißen Jahreszeit Spekulatius, Zimtsterne und Co. schmackhaft zu machen, kooperierte Aldi Nord mit dem Berliner Rapper Ski Aggu als Teil der Social-Media-Kampagne „Spaggulatius“. Der Twist: Ein Social-Media-Teaser von Ski Aggu kündigte einen neuen Track an, wobei er auf seinen Kanälen lediglich eine einzige Zeile als Statement für die Marke Aldi verwendet. Die Strategie dahinter: die Community mobilisieren und Aldi Nord dazu bewegen, Ski Aggus neues Musikvideo zum Song „gensehaut“ zu produzieren. Nachdem die Zusammenarbeit öffentlich von Aldi Nord bestätigt wurde, startete die Social-Media-Kampagne, die die Produkte in den Mittelpunkt stellte: In seinem Video zu dem Song „gensehaut“ fährt Ski Aggu bei Aldi Nord vorbei, um sich mit winterlichen Snacks von deren Eigenmarke zu versorgen, und zeigt damit: Spekulatius und Dominosteine sind auch im Sommer ein Hit.

Fazit:

Warum kam bisher noch niemand auf die Idee, das Phänomen der Weihnachtskekse im September mit einer Kampagne mit Augenzwinkern zu bewerben? Aldi Nord nutzt die Chance und macht eine richtig coole Aktivierung daraus, die alles hat, was ein guter Social-Media-Stunt braucht.

Kunde: Aldi Nord Deutschland Stiftung & Co.KG

Einreichende Agentur: Accenture Song GmbH

Sparkasse: Mehr Transparenz im Gaming dank In-Game-Rechner

Schuldenfalle Gaming? Viele Spiele lassen sich Gaming-Fortschritte oder -Assets bezahlen. Das Fatale: Eigene Währungen in den Games machen es auf den ersten Blick intransparent, wie viel die Skins und Co. kosten. Das Problem: Gerade Kids und Jugendliche geraten in die Kostenfalle. Darauf will die Sparkassen-Finanzgruppe aufmerksam machen und hat einen kostenlosen In-Game-Rechner entwickelt, der mehr Transparenz bei In-App- und In-Game-Käufen schafft. Das Tool zeigt Wechselkurse von 30 beliebten Spielwährungen in Euro an und ist als Microsite, App oder Browser-Erweiterung verfügbar. Spieler:innen können den Euro-Wert von In-Game-Produkten leicht ermitteln, indem sie den Bildschirm fotografieren oder die Browser-Erweiterung nutzen.

Fazit:

Die Kampagne passt perfekt zur Marken-DNA der Sparkassen und macht in sehr user:innenfreundlicher Weise auf die Kostenfalle bei In-Game-Käufen aufmerksam. Das Tool ist durchdacht und für verschiedene Anwendungen konzipiert. Sehr clever.

Kunde: Newsroom der Sparkassen-Finanzgruppe

Einreichende Agentur: Jung von Matt AG

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Deutscher Digital Award 2024: Bahnbrechend technologisch, innovativ, zukunftsweisend!

Der Deutsche Digital Award beweist auch 2024, dass er eine Benchmark setzt für kreative und innovative Projekte. Mit ihren außergewöhnlichen Visionen beeindruckten die Macher:innen mich und die gesamte Jury nachhaltig. Alle Gewinner-Cases findet ihr hier.