Wie AR-Technologie die Produktentwicklung optimiert

Der Einsatz von Augmented Reality führt nicht nur im Hinblick auf die User Experience zu besseren Ergebnissen. Auch in der Produktentwicklung befinden sich AR-Technologien auf dem Vormarsch und bringen erhebliche Vorteile mit sich.

Mit dem Einsatz von AR-Technologie lässt sich die Produktentwicklung erheblich beschleunigen.
Bild: © Ridvan / Adobe Stock

Bedeutung von VR und AR für die Wirtschaft wächst rasant

VR- und AR-Technologien werden die Produktentwicklung nachhaltig verändern. Wie die aktuelle Analyse „Seeing is believing – How VR and AR will transform business and the economy“ von PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt, wächst die Bedeutung von Virtual Reality und Augmented Reality in der Wirtschaft rasant:

23,4 Millionen
Jobs könnten weltweit bis 2030 direkt von AR und VR beeinflusst sein. Aktuell haben rund 824.000 Menschen am Arbeitsplatz mit diesen Technologien zu tun.

Vom Nischenphänomen zur einflussreichen Zukunftstechnologie: Laut PwC können alle Branchen vom Einsatz erweiterter und virtueller Realität profitieren, da sie die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen wesentlich erleichtern. Demnach lassen sich durch digitale Visualisierungen nicht nur Prozesse und Abläufe effizienter gestalten, sondern auch die menschliche Zusammenarbeit erheblich verbessern.

AR ermöglicht räumlich unabhängige Interaktion mit dem Produkt

Ob global verteilte Teams oder langwierige Krisen wie die gegenwärtige Corona-Pandemie: Sind keine Face-to-Face-Abstimmungen möglich, kann sich die Produkteinführung in den Markt verzögern oder mit höheren Risiken verbunden sein. Augmented-Reality-Anwendungen bieten hier eine praktische und effiziente Lösung, über die alle Projektbeteiligten ortsunabhängig per Smart Device mit dem Produkt interagieren können. Zum Greifen nah – AR ermöglicht es den Entwicklern zum Beispiel:

  • virtuelle Objekte überall auf der Welt zu visualisieren
  • um 3D-Modelle herumzulaufen oder in sie hineinzugehen
  • Details aus nächster Nähe und allen Blickwinkeln zu begutachten
  • verschiedene Zustände und Varianten eines Modells zu visualisieren und zu vergleichen
  • Feedback zu geben
  • flexibel Anpassungen in Echtzeit vorzunehmen

Mehr Flexibilität und weniger Aufwand in der Entwicklung von Prototypen

Gerade der letztgenannte Aspekt zeigt einen wesentlichen Vorteil virtueller Prototypen im Vergleich zu ihren herkömmlichen Gegenstücken. Weiterentwicklungen, Designänderungen oder technische Variationen lassen sich mit AR-Technologien nicht nur realitätsnah vornehmen und darstellen, sondern auch in Echtzeit mit dem kompletten Projektteam teilen. Physische Modelle müssen hingegen erst manuell gefertigt und – bei verschiedenen Standorten – für die gemeinsame Abstimmung verschickt werden. Zudem sind sie deutlich weniger wandlungsfähig und benötigen daher mehrere Ausführungen, etwa bei verschiedenen Individualisierungen oder Farbvarianten.

An dieser Stelle bietet die erweiterte Realität die Möglichkeit, unterschiedliche Ideen, Ansätze und Designs bereits in der Frühphase der Produktentwicklung in ihrem jeweiligen Kontext zu testen, bevor überhaupt ein erster realer Prototyp entwickelt wird. Dank der digitalen Vorentwicklungen ist dieser dann bereits deutlich ausgereifter, was die Produktentwicklung weiter beschleunigt. Dementsprechend erleichtern virtuelle Prototypen in AR nicht nur die Zusammenarbeit im Team, sondern sorgen auch mit Blick auf Herstellungszeit und Kosten für deutliche Effizienzgewinne.

Effiziente Produktoptimierung durch Früherkennung von Fehlern

Durch die Möglichkeit zu umfangreichen Analysen und Überprüfungen an realistischen 3D-Modellen können mögliche Fehler und technische Unzulänglichkeiten bereits im frühen Entwicklungsstadium erkannt und behoben werden. AR-Technologien bieten darüber hinaus ein geeignetes Umfeld für risikofreie Testszenarien, die helfen, das Produkt im digitalen Raum zu optimieren. So erlauben es die virtuellen Zwillinge, die Auswirkungen von Veränderungen direkt zu begutachten, mögliche Schwachstellen aufzudecken und Best-Practice-Lösungen zu entwickeln.

AR-Technologien helfen nicht nur den Entwicklerteams

Eine weitere große Stärke von AR in diesem Zusammenhang: Konzeptideen, technische Spezifikationen oder verschiedene Designideen können auch gegenüber anderen Fachabteilungen, der Geschäftsführung, Investoren oder weiteren Stakeholdern besonders anschaulich und realitätsnah vermittelt werden. Gerade bei komplexen Konstruktionen oder großen Anlagen im industriellen Bereich geben AR-Technologien potenziellen Kunden eine viele bessere Vorstellung vom fertigen Produkt und seiner Integration in die Umgebung. Als praktische Tools für Präsentationen und Vertriebsmaßnahmen realisieren Augmented-Reality-Anwendungen damit einen effizienten Austausch auch über das reine Entwicklerteam hinaus.

Vorteile von Augmented Reality für die Produktentwicklung auf einen Blick

  • Verkürzung der Entwicklungsdauer dank effektiverer Planung und umfangreicher Analysemöglichkeiten
  • Reduzierung von Entwicklungskosten
  • Einsatz bereits im frühen Entwicklungsstadium möglich
  • Verbesserung der Sicherheit durch das Minimieren von Risiken
  • Verbesserung der Zusammenarbeit über einen gemeinsamen Zugang zu allen relevanten Daten und Informationen in Echtzeit
  • effiziente Produktoptimierung im Rahmen einer frühzeitigen Fehlererkennung und -beseitigung
  • Veranschaulichung laufender Projekte für externe Abteilungen, Geschäftspartner und Kunden