Umfrage erstellen: Wie du effektive Fragen korrekt formulierst

Als zentrale Marktanalyse-Methode spielen Umfragen für die Geschäftsentwicklung und die Verbesserung von Produkten und Services eine wichtige Rolle. Worauf es bei der Fragebogen-Erstellung ankommt, zeigt dir unsere kostenlose Checkliste.

Regelmäßige Umfragen sind ein wichtiger Schritt zum Unternehmenserfolg.
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Thema und Ziele der Umfrage im Grundkonzept festlegen

Um eine aussagekräftige Umfrage zu erstellen, gilt es in einem ersten Schritt, einen Themenschwerpunkt zu setzen und die damit verbundenen Ziele zu definieren. Generell sollte das jeweilige Thema nicht zu weitläufig sein, sondern klar abgegrenzt werden. Wie lassen sich aus dem Thema sinnvolle Ziele ableiten? Welche Erkenntnisse möchtest du im Rahmen der Befragung gewinnen? Gibt es bereits ähnliche Studien und Umfragen, die hilfreichen Input bieten? Auf der Basis der formulierten Ziele bestimmst du die Prioritäten für die zu stellenden Fragen. Dabei gilt: Je klarer das Umfrage-Design im Fragebogen abgesteckt ist, desto genauere Ergebnisse liefert die Auswertung.

Umfrage gestalten: der Faktor Zeit als Erfolgskriterium

Ein klar umrissenes Thema und ein kompaktes Design sind auch in Bezug auf die benötigte Zeit entscheidende Erfolgskriterien. Gerade in Online-Umfragen kommt dem Zeitfaktor mit Blick auf die Motivation der Teilnehmer eine zentrale Rolle zu. Ein geringer oder moderater Zeitaufwand wird viel häufiger in Kauf genommen und führt zu weniger Abbrüchen. Zudem können Fortschrittsanzeigen sinnvoll sein, um den Befragten Orientierung zu bieten und die Abbruchrate zu verringern.

Tipp: Kleine Belohnungen, etwa Gutscheine oder exklusive Verlosungen, schaffen einen zusätzlichen Anreiz für die Teilnahme und erhöhen die Motivation für die Bearbeitung des Fragebogens.

Fragebogen erstellen: Auf die richtige Struktur kommt es an

Steht das Grundkonzept, geht es im nächsten Schritt konkret darum, einen geeigneten Fragebogen zu erstellen. Der Fragebogen sollte eine klare Struktur aufweisen. Sie ermöglicht den Probanden einen leichten Einstieg ins Thema, schafft Vertrauen und Motivation und hilft bei der Orientierung in der Umfrage. Üblicherweise folgen Fragebögen einem bestimmten Schema:

  • Die Einleitung führt in das Thema ein und liefert sachliche Hinweise für den Befragten. Wer erhebt die Daten? Zu welchem Zweck wird die Umfrage durchgeführt? Wer sind die Ansprechpartner? Warum sollten Teilnehmer mitmachen? Welche Regelungen gelten mit Blick auf die Datensicherheit?
  • Als Teil der Einleitung bietet die Anleitung praktische Hilfestellungen für das Ausfüllen des Fragebogens und erklärt, was bei der Beantwortung der Fragen zu beachten ist.
  • Der Hauptteil des Fragebogens umfasst alle inhaltlichen Fragen. Sogenannte Eisbrecherfragen, die allgemein, einfach und unverfänglich gehalten sind, bieten einen leichten Einstieg und schaffen eine positive und vertrauensvolle Atmosphäre. Prinzipiell ist es ratsam, die Fragen nach zwei Regeln zu sortieren: von allgemein zu konkret und von einfach zu abstrakt.
  • Der Hauptteil schließt meist mit einer oder mehreren offenen Fragen ab, in denen die Probanden Anmerkungen, Wünsche, Anregungen oder Kritik direkt kommunizieren können.
  • Demografische Angaben, in denen wichtige Informationen zur Person (etwa Alter, Geschlecht oder Bildungsabschluss) abgefragt werden, bilden den Abschluss des Fragenkatalogs. Zudem bietet der Schlussteil die Gelegenheit, sich bei den Umfrageteilnehmern zu bedanken, und sollte zudem Auskunft darüber geben, was mit den Antworten passiert.

Umfrage erstellen: 10 Tipps für erfolgreiches Fragen

Bei der Erstellung von Umfragen kommen verschiedene Fragetechniken und -typen zum Einsatz. Gut aufbereitet, strukturiert und variiert sorgen sie für eine hohe Rücklaufquote und liefern verlässliche Ergebnisse:

  • Geschlossene Fragen geben eine festgelegte Anzahl von Antwortmöglichkeiten vor und ermöglichen eine schnelle Auswertung der Resultate. Offene Fragen bieten den Teilnehmern hingegen die Möglichkeit, ihre Antworten frei zu formulieren, sind aber für alle Beteiligten mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden. Pro Umfrage sollten daher nicht mehr als zwei offene Fragen gestellt werden, möglichst am Ende des Fragebogens.
  • Lange und komplexe Fragestellungen können die Teilnehmer schnell überfordern. Daher solltest du die Fragen einfach und eindeutig formulieren und unklare Begriffe stets definieren.
  • Verwende bei der Umfrage bekannte und verständliche Bewertungsskalen, zum Beispiel in Anlehnung an das Schulnotensystem. Das erleichtert den Probanden die Beantwortung der Fragen.
  • Bei der Formulierung der Fragen sollte zudem auf eine neutrale und objektive Fragestellung geachtet werden, um die Befragten nicht zu einer bestimmten Antwort zu verleiten.
  • Vielfältige Antwortoptionen ermöglichen ein ehrliches, wohlüberlegtes Feedback. Einseitige Antwortmöglichkeiten, die nicht das gesamte Spektrum des erlebten Kundenservice abdecken, führen hingegen schnell zu Verzerrungen und senken deine Glaubwürdigkeit.
  • Doppelfragen, bei denen mehrere Dinge auf einmal beurteilt werden sollen, führen häufig zu Verwirrungen und unvollständigen Antworten. Empfindet ein Proband beispielsweise den Kundenservice als engagiert, die Beratungskompetenz aber als negativ, wird er gezwungen, nur einen Aspekt zu beurteilen oder die Frage zu überspringen.
  • Nicht alle Teilnehmer können oder wollen alles beantworten. Wo es sinnvoll erscheint, sollten Fragen daher optional angelegt werden („keine Angabe“, „Weiß ich nicht“), da ein Zwang schnell zu Abbrüchen oder Willkür bei den Antworten führen kann.
  • Zusätzliche, frei definierbare Antwortmöglichkeiten („andere“) lassen alternative Aussagen zu und erweitern die Abfrageskalen.
  • Filter- und Plausibilitätsfragen helfen dir dabei, die Teilnehmer der Umfrage genauer zu clustern und zu überprüfen, ob die Antworten schlüssig sind.
  • Bevor du die Umfrage startest, solltest du einen realitätsnahen Testlauf durchführen, zum Beispiel mit ausgewählten Probanden oder im Kollegenkreis. Der Test liefert dir Input für die Optimierung deines Fragebogens.

Kostenlose Checkliste für deine Umfrage als Orientierungshilfe

Ein gut ausgearbeiteter und strukturierter Fragebogen ist das Herzstück jeder Umfrage und schafft im Rahmen von Marktanalysen oder Kundenbefragungen die Basis für zuverlässige, aussagekräftige Ergebnisse. Unsere kostenlose Checkliste „Erfolgreich fragen in Umfragen“ ermöglicht dir eine genaue Prüfung deines Fragebogens und bietet dir praktische Hilfestellungen für eine erfolgreiche Erhebung.

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