Green Hosting – So verbesserst du die Ökobilanz deiner Unternehmenswebsite

Webhosting ist aufgrund seines hohen Energieverbrauchs in die Kritik geraten. Doch die Branche antwortet mit nachhaltigen Green Hosting-Angeboten. Hier erfährst du, wie Green Hosting funktioniert und wie dein Unternehmen es nutzen kann.

Green Hosting setzt auf nachhaltige Rechenzentren.
Bild: © Vadim Kaipov / unsplash

Green Hosting als Klimaschutzmaßnahme

Durch die Digitalisierung der Arbeit sparen wir jeden Tag Papier, reduzieren Autofahrten ins Büro und handeln dadurch nachhaltiger. Doch der zunehmende Datenverkehr hat auch eine ökologische Schattenseite. Die Kritik der Umweltschützer:innen richtet sich vor allem gegen den hohen Energieverbrauch von Servern und Rechenzentren. Bereits 2016 stellte Greenpeace weltweit einen Stromverbrauch von 416 Terrawattstunden durch Rechenzentren fest. Kein Wunder also, dass immer mehr Unternehmen diesen Aspekt in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ins Auge fassen und sich durch Green IT umweltfreundlicher aufstellen wollen. Damit sie in ihren Bemühungen für den Umweltschutz nicht über den Energieverbrauch der Rechenzentren stolpern, setzen viele Webhoster mittlerweile auf das sogenannte Green Hosting.

416TWh
Stromverbrauch durch Rechenzentren 2016

Was ist Green Hosting?

Die auf deiner Website abrufbaren Daten werden in Rechenzentren gespeichert, die mit zahlreichen Servern ausgestattet sind. Manche Großkonzerne betreiben eigene Rechenzentren, ein Großteil der Unternehmen bucht jedoch Server bei sogenannten Hosting-Anbietern. Im Gegensatz zum herkömmlichen Hosting werden beim Green Hosting die Rechenzentren beispielsweise mit Energie aus nachhaltigen Quellen betrieben. Die Nachhaltigkeit der Internetpräsenz deines Unternehmens hängt folglich davon ab, wie dein Hosting-Anbieter das Rechenzentrum mit Strom versorgt. Zunächst solltest du dir daher einen Überblick verschaffen – vielleicht wird deine Website ja schon grün gehostet?

Praktische Tools für die Überprüfung deiner Website

Um die richtigen Maßnahmen einleiten zu können, musst du zunächst den Status quo deiner Website feststellen. Dafür gibt es viele praktische Tools, die jeweils über eine eigene Datenlage verfügen. Wenn Daten zu deiner Internetpräsenz oder deinem Host verfügbar sind, erhältst du dort eine Einschätzung darüber, wie grün deine Website bereits ist.

Der Website Carbon Calculator bewertet deine Website und gibt dir zahlreiche Daten zu ihrem CO2e-Abdruck an die Hand. Außerdem erhältst du hilfreiche Auskünfte dazu, wie sie noch grüner gehostet werden kann.

Ähnlich funktioniert auch der Check der Green Web Foundation. Darüber hinaus kannst du die Daten ganz einfach mit deinem Hosting-Anbieter teilen.

Wenn deine Website noch nicht grün gehostet wird, kannst du mit unseren 5 Kriterien den passenden Anbieter finden.

5 Kriterien für Green Hosting

Eine Grundvoraussetzung für Green Hosting ist, dass das Serverzentrum mit grüner Energie betrieben wird. Doch das ist nur eines von mehreren Kriterien, die die Nachhaltigkeit eines Hosters beeinflussen:

#1 Das Rechenzentrum wird mit grüner Energie versorgt

Ein Rechenzentrum benötigt große Mengen an Energie: Die Server müssen mit Strom versorgt und gegen Überhitzung gekühlt werden. Umso wichtiger ist es, dass das Gebäude mit grüner Energie betrieben wird. Frag bei deinem Anbieter nach einem entsprechenden Nachweis.

#2 Das Rechenzentrum wird möglichst effizient betrieben und bietet Shared Hosting an

Ein Green Hosting-Anbieter achtet nicht nur auf seine Energiequellen. Er sorgt auch dafür, dass diese Energie möglichst effizient genutzt wird. So kann zum Beispiel die erzeugte Wärme der Server als Abwärme für das Heizen von Wohnungen genutzt werden. Und gegen das Überhitzen der Rechner kann eine Freiluftkühlung eingesetzt werden.


Zu einer hohen Energieeffizienz gehört aber auch das sogenannte Shared Hosting: Kleinen Unternehmen mit wenig Traffic wird damit die Möglichkeit geboten, sich einen Server (und damit eine IP-Adresse) zu teilen und so Kosten und Emissionen einzusparen.

#3 Der Hosting-Anbieter setzt sich eigene Nachhaltigkeitsziele

Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn sich der Hosting-Anbieter eigene Nachhaltigkeitsziele setzt. Zum Beispiel kann er die Emissionen, die das Rechenzentrum erzeugt, durch Umweltprojekte kompensieren. Somit senkst du indirekt den CO2e-Fußabdruck auch deines Unternehmens.

#4 Der Anbieter geht nachhaltig mit seiner Hardware um

Für die größtmögliche Transparenz über die Nachhaltigkeit eines Rechenzentrums solltest du dich auch darüber informieren, wie dein Anbieter mit seiner Hardware umgeht. Wird diese regelmäßig gewartet und recycelt, sobald sie ausgedient hat, bist du dem Green Hosting deiner Website einen weiteren Schritt nähergekommen.

#5 Der Hoster verfügt über Nachhaltigkeitszertifikate

Achte bei der Auswahl eines Anbieters für Green Hosting auf verschiedene Zertifikate. Rechenzentren können beispielsweise mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ zertifiziert werden. Außerdem gibt es Zertifikate für Ökostrom, das Energiemanagementsystem des Rechenzentrums und vieles mehr.

Green Hosting ist ein wichtiger Teil der Green IT

Das Umweltengagement von Unternehmen geht heutzutage häufig über die Regulierung der eigenen Emissionen hinaus. Unter dem Begriff Green IT werden zahlreiche Maßnahmen zusammengefasst, die sich um die Webpräsenz und das digitale Arbeiten im Unternehmen drehen. Ein wichtiger Teil der Green IT ist das Green Hosting. Damit setzt du die Internetpräsenz deines Unternehmens auf stabile, nachhaltige Füße und bewegst dich schrittweise in eine grüne Zukunft.