Fünf bemerkenswerte Black Friday-Aktionen
Black Friday und Cyber Monday – zwei Tage, die wohl in jedem Marketingkalender markiert sind. Weltweit überbieten sich Retailer dann mit Schnäppchen und verrückten Angeboten. Wir haben uns die besten Black Friday-Kampagnen angeschaut.
Black Friday und Cyber Monday: Die Superstars im Marketingkalender
Thanksgiving ist einer der wichtigsten Feiertage in den USA. Von überallher reisen die Menschen nach Hause, um ein langes Wochenende mit ihren Familien zu verbringen. Der vierte Donnerstag im November ist der eigentliche National Holiday, der just darauffolgende Freitag für viele ein Brückentag, der zum Ausschlafen, Faulenzen und vor allem zum Shopping genutzt wird – der Black Friday.
Der Black Friday ist daher fast schon traditionell der Tag, mit dem das Weihnachtsgeschäft eingeläutet wird. Die Händler:innen überbieten sich zu diesem Anlass gerne mit Supersparangeboten. Der Cyber Monday wiederum ist zwar etwas neumodischer, aber nicht weniger umsatzstark. Sein klarer Fokus auf Tech-Geräte hat ihm gegenüber dem Black Friday eine klare Distinktion verschafft. Im vergangenen Jahr konnten an beiden Tagen in den USA rund 20 Milliarden US Dollar umgesetzt werden.
Amazon: Die Black Friday-Champions
Es ist sogar wissenschaftlich belegt, dass Amazon die besten Deals zum Black Friday aufstellt. Profitero, eine weltweit operierende E-Commerce-Analystengruppe, hat den Black Friday 2021 untersucht und Amazon zum eindeutigen Gewinner gekürt. Der Titel „Günstigster Online-Händler“ ging damit zum fünften Mal in Folge an Jeff Bezos‘ Retail Monster. Amazon schlug 11 von 12 Konkurrenten. Durchschnittlich unterbot Amazon die Mitbewerber um satte 14 Prozent. Einzig der Tierwarenspezialist Chewy konnte mitunter günstigere Preise aufrufen, die aber nicht ausreichten, um den Primus zu verdrängen. Auf Platz zwei folgt mit Walmart ebenfalls ein Handelsschwergewicht.
Apple: Eine der besten Mail-Kampagnen aller Zeiten
E-Mail-Marketing ist eher der Volvo unter den Marketing-Kampagnen. Alle kennen es und alle wissen es zu schätzen, weil es fast immer funktioniert. Nur so richtig sexy ist es nicht, da gibt es sportlichere und ausgeflipptere Modelle auf dem Markt. Aber Apple hat 2018 gezeigt, was im E-Mail-Marketing steckt. Zunächst wurde simpel angekündigt: Etwas Großes steht bevor. Eine Woche vor dem Black Friday folgten konkrete Angebote, die ganze vier Tage Gültigkeit behalten sollten – bis zum Cyber Monday. Apples Mailing gilt bis heute als Meisterstück. Alles anders gemacht als die Konkurrenz und doch mitten ins Schwarze getroffen.
Ikea: Der Buyback Friday – Black Friday-Aktion andersherum
2020 sorgte die schwedische Möbelkette für weltweites Aufsehen. Anstatt sich dem Rabattrausch zu ergeben, entschloss sich Ikea für einen besonderen Deal. Basierend auf dem „Zweite Chance“-Programm konnten Kund:innen am Black Friday ihre alten Möbel zum Rückkauf mitbringen. Mit dem Unterschied, dass Ikea an diesem Tag 20 Prozent mehr zahlte. Die Summe wurde auf Gutscheinkarten geladen, die drei Jahre gültig sind. Wow. Großartige Idee – Chapeau.
Cards Against Humanity: Die Trolle des Black Fridays
Cards Against Humanity ist ein recht beliebtes Gesellschaftsspiel aus den USA. Die Macher:innen haben anscheinend besonders große Freude daran, sich absurd anmutende Angebote zum Black Friday auszudenken: 2013 starteten sie den „Anti Sale“, verteuerten das Spiel um 5 Dollar und erzielten tatsächlich Rekordumsätze. Ein Jahr später verkauften sie anstelle ihrer Erweiterungsboxen sogenannte „Bullshit-Boxen“. Stolze 30.000 Exemplare wurden davon unter die Leute gebracht. Der Inhalt: Kuhkot. 2017 folgte eine wilde Auktion. Ein Ford Fiesta, eine Mittelalter-Waffe, eine tragbare Sauna, ein Orlando Bloom-Starschnitt – „Alles echt“, versicherten die Veranstalter:innen. „Aber wahrscheinlich eine furchtbare Idee“, mussten sie eingestehen, denn es gab 99 Prozent Rabatt auf alles.
Patagonia: Kauft auf keinen Fall diese Jacke
Ein weiteres Beispiel dafür, dass gutes Marketing noch lange in Erinnerung bleibt, auch wenn damit vielleicht nicht mal Umsätze erzielt werden. Anlässlich des Black Friday schaltete Patagonia 2011 eine ganzseitige Anzeige in der New York Times. Darauf abgebildet: Ein dunkler Parka und darüber der Schriftzug „Kauft auf keinen Fall diese Jacke“. Der Hintergrund: Patagonia wollte nicht Teil der Konsumparty sein. „Wir werden die einzigen sein, die ihre Kunden am Black Friday dazu aufrufen, nicht bei uns einzukaufen“, waren sich die Macher:innen sicher. Und der Coup ist definitiv geglückt. Patagonia konnte sich als ernsthafte Marke etablieren, der Umsätze weniger wichtig sind als eigene ethische Ideale.
Fazit: Black Friday ist das, was du draus machst
Unsere Beispiele zeigen, dass gutes Marketing nicht immer nur am Umsatz gemessen werden sollte. Eine exzellente Idee, die noch besser umgesetzt wird, hat immer Erfolgspotenzial. Dafür ist nicht selten neben Know-how auch Mut vonnöten.