#DMEXCO2022: Das sollten Agenturen 2023 auf dem Schirm haben

Von einer Krise in die nächste: In den letzten beiden Jahren hatten Unternehmen und Agenturen mit vielen Herausforderungen zu kämpfen und tun dies aktuell noch immer. Wie sich Agenturen für 2023 wappnen sollten, liest du hier.

DMEXCO 2022: Agency Summit
Bild: © DMEXCO

Agenturen im stetigen Krisenmodus

Die Corona-Pandemie hat fast alle Branchen beeinflusst – auch Marketing- und Content-Agenturen. Die Schließung des Einzelhandels, Herunterfahren von Produktionsstätten, eine geringere Kaufkraft sowie Zukunftsängste brachten Kund:innen dazu, weniger in Marketingmaßnahmen und mehr in die eigene Existenzsicherung zu investieren.

Dennoch haben viele Agenturen in dieser Krise Resilienz bewiesen und ihr Angebot an den aktuellen Kund:innenbedarf angepasst. Vor allem der Beratungsbedarf durch Agenturen, zum Beispiel zum Thema Digitalisierung, stieg in den letzten beiden Jahren. Blickte die Agenturbranche am Anfang des Jahres 2022 wieder hoffnungsvoll in die Zukunft, wurde dieser Ausblick durch den Krieg in der Ukraine nicht nur getrübt, sondern geradezu zerschlagen. Agenturen stehen nun weiteren Herausforderungen gegenüber, die sie weit bis ins nächste Jahr begleiten werden.

Diesen 4 Challenges müssen sich Agenturen 2023 stellen

Die Schwierigkeiten, mit denen Agenturen bisher zu kämpfen haben, werden sich im folgenden Jahr verstärken. Umso wichtiger ist es, sich der Kernprobleme bewusst zu werden, um sich schon jetzt stark für die Zukunft aufzustellen.

Challenge #1: Fehlende Budgets aufgrund der Wirtschaftskrise

Der anhaltende Krieg in der Ukraine wirkt sich massiv auf die globale Wirtschaft aus. Unternehmen haben mit Produktions- und Lieferschwierigkeiten sowie hohen Ausgaben für steigende Rohstoff- und Energiepreise zu kämpfen. Gleichzeitig geht die Kaufkraft zurück und die Zukunftsunsicherheit wächst. Viele Agentur:kundinnen führen deshalb unter anderem weitreichende Sparmaßnahmen für das eigene Marketing durch und sind wie zu Beginn der Corona-Krise gezwungen, geplante Werbebudgets zu kürzen oder Aufträge zu kündigen. Um Kund:innen zu halten, sehen sich Agenturen gezwungen, günstigere Angebote zu vereinbaren oder anderweitige Leistungen außerhalb ihrer Kernkompetenzen zu unterbreiten.

Challenge #2: Weniger Marketing, mehr Beratung

Während Budgets gekürzt werden, steigt auf Kund:innenseite der Wunsch nach konkreter, individueller Beratung, um trotz Einsparungen auf dem erschütterten Markt zu bestehen. Von Agenturen werden neben Kreativität die Ausarbeitung zukunftsfähiger Problemlösungen und ein hohes Maß an Agilität verlangt, und das möglicherweise bei geringerem Budget. Für viele Agenturen bedeutet dies eine Umstrukturierung, das Einarbeiten in neue Themen und das kurzfristige Aneignen einer entsprechenden Expertise.

Challenge #3: Steigende Kosten auf Agenturseite

Wie jedes Unternehmen haben auch Agenturen mit wachsenden Ausgaben zu kämpfen, beispielsweise für die Weiterbildung beratender Funktionen oder weiterer Leistungen, um auf Kund:innenwünsche spezifischer eingehen zu können. Das kann zeitintensiv und damit teuer werden. Gleichzeitig können die erforderlichen Budgets nicht umfangreich erhöht werden, wenn Kund:innen bereits auf Sparkurs sind. Ebenso wirken sich die steigenden Energiepreise auf Agenturen selbst aus: Höhere Nebenkosten für die Büroräume, gestiegene Preise für benötigte Technik und Material sowie eine angepasste Entlohnung der Mitarbeitenden stellen zum Beispiel große interne Herausforderungen dar.

Challenge #4: Akuter Fachkräftemangel, hohe Fluktuation in Agenturen

Seit vielen Jahren macht vor allem der Fachkräftemangel der Agenturbranche zu schaffen und bremst die Möglichkeit zu wachsen.

Laut einer Auswertung der Personalmarktforschung Index Research aus dem Jahr 2021, gab es am Markt der Kommunikations- und Werbeagenturen circa 283.000 offene Stellen.

Die Ansprüche auf Arbeitnehmer:innenseite sind zugleich gestiegen und mit Obstkorb oder Tischtennisplatte lockt keine Agentur mehr qualifizierte Fachkräfte an. Vielmehr werden Flexibilität, Work-Life-Balance sowie angemessene Aufstiegsmöglichkeiten erwartet. Agenturen gibt es viele, sodass sich Arbeitnehmende zunehmend aussuchen können, für wen sie arbeiten möchten.

Trotz Krisenstatus: Die Zukunft birgt für Agenturen viele Chancen

Obwohl Agenturen zahlreiche Aufgaben bewältigen müssen, wächst die Nachfrage nach digitalen Werbeformen. E-Commerce, Retail Media sowie Social Media haben innerhalb der letzten Jahre nochmals verstärkt an Bedeutung gewonnen. Unternehmen investieren in neue Technologien und digitale Agenturen, die sie mit Expert:innenwissen unterstützen. Zudem setzen viele Unternehmen auf Agenturen, um ihre Marke zu stärken und personalisierte Werbemaßnahmen umzusetzen. Denn es gilt, die Zielgruppe auch während der Krise zu halten beziehungsweise für sich zu gewinnen. Mit zusätzlichen Angeboten – zum Beispiel als externe Berater:innen – können Agenturen auf Kund:innenseite den Support bieten, die Unternehmen durch die anhaltende Krise führt, und selbst davon profitieren. Und bei alle dem heißt es, bestehende und neue Mitarbeiter:innen zu stärken und Ihnen die Zukunftsangst zu nehmen. Denn Agenturen können der Krise nur entgegenwirken, wenn das Team umfassend daran arbeitet, diese gemeinsam zu bewältigen.

Agency Summit auf der DMEXCO 2022

„Wir können nicht stehen bleiben, schon gar nicht rückwärtsgehen. […] Wir sind in einem enormen Entwicklungsmodus“, erklärt Esther Busch, Managing Partner der Mediaplus Group. Auf der diesjährigen DMEXCO trafen entscheidende Vertreter:innen der deutschen und internationalen Agenturszene zusammen, um über den Status quo des Agenturbusiness zu diskutieren und einen Blick in die Zukunft der Branche zu werfen. Laut Stefanie Tannrath, CEO der Universal McCann GmbH, dürfen moderne Agenturen zum Bespiel nicht nur auf Performance setzen, sondern sollten einen ausgewogenen Mix aus Media und Beratung anbieten.

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