Digitale Vernetzung, smarte Städte, Elektroautos – weltweit wird zunehmend in die Mobilität der Zukunft investiert. Nicht nur aufgrund des Klimawandels ist ein Umdenken beim Thema Mobility & Automotive und Klimaneutralität notwendig. Im Zuge der Digitalisierung werden neue Technologien immer häufiger eingesetzt, um intelligente Konzepte zu ermöglichen, die den urbanen Alltag und die Mobilität der Zukunft angenehmer machen sollen.
Die Mobilität der Zukunft und Automotive 4.0
Die Automobilindustrie weltweit befindet sich im Umbruch. Digitalisierung, autonomes Fahren und die Wende vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität und Klimaneutralität sorgen für tiefgreifende Umwälzungen und gleichzeitig neue Chancen auf einem bislang vergleichsweise unbeweglichen Markt. Welche zukünftigen Global Player stehen in den Startlöchern und wie reagieren die etablierten Hersteller und Zulieferer im Bereich Automotive? Neue, eigentlich branchenfremde Wettbewerber aus der IT- und Digitalbranche schicken sich an, Anteile des Automotive-Wachstumsmarktes an sich zu reißen.
Die Entwicklungen auf dem Automotive-Markt ermöglichen stetig neue Geschäftsmodelle: Datenbasierte Ecosystems und intelligente Assistenzsysteme befinden sich momentan angesichts des großen Ziels des autonomen Fahrens in einer rasanten Entwicklung. Selbstfahrende Connected Cars eröffnen über entsprechende Schnittstellen für die Kommunikation mit dem Nutzer gänzlich neue Spielfelder. So ergeben sich neue Möglichkeiten für Marketingaktivitäten, beispielswiese via
- Embedded Software,
- Infotainment,
- In-Car-Payment,
- datenbasierte Dienstleistungen.
Das Auto erfährt vom privaten Eigentum und Statussymbol einen Wandel hin zum Device on Wheels, eines Smart Products in einer vernetzten Umgebung.
Vier Mobility- & Automotive-Trends, die unseren Alltag verändern werden
Vor allem in den Innenstädten ist klar: Der Autoverkehr geht mit einer hohen Belastung einher. Neben Lärm und regelmäßigen Staus kommen extreme Feinstaub- und Stickoxidbelastungen als negative Faktoren hinzu. Kein Wunder also, dass im Zuge des fortschreitenden Klimawandels der Ruf nach einer Mobilitätswende und einer klimaneutralen Mobilität immer lauter wird.
Statt Autoverzicht zu fordern, gilt es allerdings, clevere klimaschonende Lösungen zu entwickeln, die zugleich die Lebensart und Bedürfnisse der Gesellschaft berücksichtigen: modern und flexibel, umwelt- und ressourcenschonend. Laut der Unternehmensberatung McKinsey zeichnen sich vier Trends ab, die unsere Einstellung zu Mobility in Zukunft stark beeinflussen werden:
#1 Autonomes Fahren
Fahren ohne Fahrer? Noch fällt manchen Menschen die Vorstellung schwer, in einem Auto zu sitzen, das sich autonom fortbewegt. Was vor einigen Jahren noch wie Zukunftsmusik klang, rückt allerdings immer näher. Bereits heute setzen Automobilhersteller wie Audi oder Mercedes-Benz bei neueren Modellen zumindest teilweise auf Autonomie des Fahrzeuges. Assistenzsysteme, die proaktiv Bremsvorgänge oder das Halten der Spur einleiten, falls der Fahrer einnicken sollte, gehören zu den cleveren Software-Lösungen.
Ein Großteil der Unfälle geht auf menschliches Versagen zurück, die durch ein aktives Eingreifen des Fahrzeugs verhindert werden können. Die größten Probleme autonomer Fahrzeuge liegen wohl in Ausnahmesituationen und moralisch-ethischen Abwägungen, die kein Auto treffen kann. Keine Software kann beispielsweise in einem unausweichlichen Unfallszenario entscheiden, ob eine alte Dame überfahren werden soll, um ein auf die Straße laufendes Schulkind zu retten. Das Thema Haftung, die bei autonomen Fahrzeugen nicht mehr beim Fahrer liegt, müsste neu definiert werden.
Werden in Zukunft Lösungen für diese wichtigen Fragen entwickelt, könnte ein autonomes Fahrzeug unseren Alltag im Zeichen der Mobility völlig neugestalten: Als stressfreies Beförderungsmittel, das zugleich als mobiles Wohn- oder Arbeitszimmer fungiert.
#2 Vernetzung
Ob Navigationssystem oder persönlicher Sprachassistent – schon jetzt spielt digitale Vernetzung eine große Rolle, wenn es um Mobility & Automotive geht. Digitale Technologien sollen die Fahrzeuge der Zukunft jedoch in wahre Informationsplattformen wandeln und die Kommunikation zwischen Fahrer und Fahrzeug verstärken.
Doch auch außerhalb des Fahrzeuges wird Connectivity eine Rolle spielen: Kontakt zwischen Fahrzeugen selbst, der Infrastruktur und externen Services sollen die Mobilität der Zukunft prägen. Autos, die sich untereinander vor Gefahren warnen oder Restaurants in Autobahnnähe, die hungrigen Fahrern Menüoptionen und Vorbestellungen anbieten, um Wartezeiten zu verkürzen – das sind nur einige Möglichkeiten, die umfangreiche Vernetzung in Zukunft anbieten könnte.
#3 Shared Mobility
Mobilitätsangebote wie CarSharing oder Ride Hailing, die sich bequem über eine Smartphone App buchen lassen, sind im Kommen. Derzeit werden diese jedoch noch zu wenig genutzt. Das Problem: Viele Dienste sind bisher nur in einzelnen Großstädten oder Ballungszentren verfügbar, sind dort dementsprechend bekannter und werden eher angenommen. In kleineren Städten und ländlichen Gegenden gilt das Auto noch immer als notwendiges Fortbewegungsmittel. Obwohl Shared Mobility auch dort eine gute Lösung sein könnte, ist es im ländlichen Raum nahezu unmöglich, eine breite Masse an Nutzern in kurzer Zeit zu finden.
Shared Mobility setzt zudem gleichzeitig immer mehr auf Elektrofahrzeuge: Ein Ausbau der Mobilitätsangebote würde zukünftig einen großen Teil zu klimaneutraleren Innenstadt beitragen.
#4 Elektromobilität
Nahezu alle Automobilkonzerne haben in den letzten Jahren einen starken Fokus auf eine umfassende Elektromobilitätsstrategie gelegt und auch die Nachfrage bei den Verbrauchern steigt stetig an. Steigendes Umweltbewusstsein ist der Hauptfaktor, der den Umschwung zu Elektrofahrzeugen vorantreibt.
Deutschland und viele Staaten belohnen zudem den Kauf von Elektroautos mit Subventionen in Form von Prämien. Auch im öffentlichen Nahverkehr wird die Elektromobilität zunehmend ausgebaut: Viele Großstädte setzen im Zeichen der neuen nachhaltigen Mobility immer häufiger auf E-Busse und testen elektrische Shuttles, die als selbstfahrende Beförderungsalternativen eingesetzt werden sollen. Privatwagen werden im Bereich Mobility & Automotive mittel- und langfristig immer weniger eine Rolle spielen zugunsten einer aufstrebenden Sharing Economy.