Social-Media-Trends 2023: KI, Mastodon, BeReal, Lensa & Social Listenining

Soziale Medien sind einem ständigen Wandel unterworfen. Die Entwicklung in den letzten Jahren vom sozialen Netzwerk hin zur Plattform für News, Shopping und politische Themen nimmt kein Ende. Hier kommen die Social-Media-Trends 2023!

Neue Social-Media-Plattformen und jede Menge KI: Das sind die Social-Media-Trends 2023!
Bild: © Samsung UK / Unsplash

Social Media als Spiegel der Gesellschaft

Unsere Welt ist schnelllebiger denn je und jeden Tag prasseln auf jeden einzelnen von uns eine Vielzahl an Informationen ein – etliches davon in den sozialen Medien. Diese Entwicklung hatte Einfluss auf die gesamte Branche; viele bewährte Marketingmethoden mussten neu durchdacht werden. Auch das Jahr 2023 wird Unternehmen herausfordern: Neue Perspektiven müssen eingenommen und den Kunden noch nähergekommen werden. Wir haben unsere Highlights der Social-Media-Trends 2023 – neue Social-Media-Plattformen bis KI-generierte Bilder – für dich zusammengefasst.

Mehr Real Life mit Be Real!

BeReal ist eine der am schnellsten wachsenden Social Media Apps überhaupt. Eine Datenanalyse von Apptopia belegte bereits Mitte 2022 ein rasantes Wachstum – vornehmlich in den USA und Frankreich. Inzwischen ist der Hype auch bei uns angekommen und gerade für die Gen Z eine beliebte Alternative für Instagram. Was steckt dahinter? In einer Welt voller Fake hat sich BeReal das „real Sein“ auf die Fahne geschrieben:

 

Es geht nicht um Inszenierung, sondern um Authentizität.

Und das erwarten die Konsumenten auch von Brands! Auch wenn BeReal bislang noch keine Werbemöglichkeiten anbietet, zeigen Marken wie Chipotle, wie es trotzdem funktionieren kann. BeReal ist definitiv einer DER Social-Media-Trends 2023. Mit authentischen Inhalten, einer klaren Haltung und intimen Einblicken erregt dein Unternehmen hier die Aufmerksamkeit der Gen Z.

#ByeByeTwitter – oder?

Nach Musks Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter ging ein Aufschrei durch die
(Medien-)Welt. Privatpersonen drohten mit Boykott, große Firmen kündigten ihren Rückzug an. Verlierer erzeugen Gewinner und so kam der Mikroblogging-Dienst Mastodon der in Jena gegründeten und inzwischen in Berlin ansässigen Mastodon gGmbH auf den Plan. Heißt es nun #ByeByeTwitter und #HalloMastodon? Dank der Wissenschaftler Gareth Tyson von der Hong Kong University of Science and Technology sowie Bin Zia und Ignacio Castro von der Queen Mary University of London gibt es nun erste Zahlen, die diese Frage beantworten. Im New Scientist wurde ihr Bericht veröffentlicht und dort heißt es: „Nur eine Handvoll der Twitter-Nutzer, die damit gedroht haben, das soziale Netzwerk für die Open-Source-Alternative Mastodon zu verlassen, haben ihre Twitter-Konten tatsächlich gelöscht.

Eine Analyse von mehr als 140.000 Twitter-Nutzern zeigt, dass zwar viele Leute gesagt haben, dass sie die Seite verlassen, aber nur 1,6 Prozent die Plattform vollständig verlassen haben.“

Damit wäre die Frage (vorerst) beantwortet: #ByeByeTwitter? Wohl eher nicht.

KI-Bilderstellung: (K)eine Frage der Intelligenz

Wer bei Künstlicher Intelligenz noch an Dolly, das Klonschaf, denkt, hat in Sachen KI eine Menge verpennt. Zahlreiche Unternehmen auf der ganzen Welt arbeiten seit Jahren an Systemen, die Texteingaben in Bilder übersetzen können. 2022 nahm diese Entwicklung gewaltig an Fahrt auf, zeigte ein riesiges Entwicklungspotential und entpuppte sich als Zukunftsmarkt für Investoren und Konzerne. Programme wie Dall-E, Midjourney und Stable Diffusion haben nicht nur die Kunstwelt für immer verändert, sondern auch das Marketing. So könnte die aufwendige Suche nach Stock-Fotos bald der Vergangenheit angehören. Doch die Frage, wie man mit Künstlicher Intelligenz umgeht, ist nicht unumstritten und längst auch eine Frage der Politik. Vielleicht gibt es 2023 eine Antwort.

Wie schnell der Hype-Train unterwegs ist, zeigt die Lensa-App, die schon Ende 2022 die Profilbilder dominierte.

Lensa kreiert kostenpflichtig mehrere KI-erzeugte Avatar-Bilder, die im Look alter Gemälde oder moderner Kunst ausgeliefert und tatsächlich sehr beeindrucken.

Lensa zeigt aber auch schon die Schattenseiten: Es gibt Unklarheiten im Datenschutz und auch urheberechtlich Fragen sind nicht geklärt. Zahlreiche Künstler:innen beschweren sich darüber, dass die KI mit Unmengen von „echter“ Kunst gefüttert wurde, um ihre Ergebnisse zu liefern und zu kommerzialsieren.

Hört hin! Social Listening wird an Bedeutung gewinnen

Auch wenn der auf der DMEXCO 2022 angekündigte Abschied von den Cookies durch Google vorerst in das Jahr 2024 verschoben ist, wird das Unternehmen im kommenden Jahr viel Zeit und Geld investieren: „Das bedeutet, dass wir die Technologie, auf der das gesamte Werbesystem im Web aufbaut, überdenken und neue, datenschutzfreundliche Lösungen entwickeln müssen. Genau das tun wir mit der Privacy Sandbox. Hier geht es darum, Technologien auszutauschen, gemeinsam zu testen und zu verfeinern, die Ihnen dabei helfen, effektive Werbung zu schalten. So können Sie messen, worauf es ankommt, und die gewünschten Geschäftsergebnisse erzielen,“ präzisiert Matt Brittin, President, Google EMEA. Eine Entwicklung, die Marketer 2023 unbedingt auf dem Zettel haben sollten!

Brands sollten neue Möglichkeiten suchen, Daten zu generieren.

Im Bezug auf Social Media bedeutet das vor allem eines: Hinhören. Social Listening wird immer wichtiger und definitiv 2023 weiter stark an Bedeutung gewinnen.

Hinter dem Begriff verbergen sich Tools zum Monitoring von Hashtags oder Erwähnungen im Social Web. Im Hinblick auf das unweigerlich kommende Ende der Third Party Data sollten Marketer:innen spätestens 2023 anfangen, genau hinzuhören, was die User:innen wünschen.

Social-Media-Trends 2023: Zwischen künstlich und authentisch

Was bringt uns 2023 denn nun in Sachen Social Media? Ein großes Stück näher an den Kunden, so viel ist sicher. Dabei wir die Bedeutung sozialer Medien für die Costumer Experience noch steigen. Nach zwei Jahren geprägt von Pandemie, Krieg und wirtschaftlichen Einbußen wünschen sich die Menschen Authentizität, eine starke Haltung und weniger Fake. Wie das im Einzelnen aussieht, wird die Community zeigen, die es zu pflegen gilt. Vielleicht heißt es bald #ByeByePersona und #HalloCommunity – doch jetzt heißt es erstmal #ByeBye2022 und #Hallo2023!