Cybersicherheit im Web3 – schafft das neue Netz neue Probleme?
Die neue Generation des Internets – das Web3 – bietet unzählige spannende Möglichkeiten. Doch gleichzeitig können sich hinter Chancen oft Risiken verstecken. Wie steht es um die Cybersicherheit im Web3? In dieser Story liest du mehr dazu.
Cybersicherheit im Web3: Das kommt auf uns zu
Grundsätzlich lässt sich Entwarnung geben. Das Web3 ist dank der revolutionären Blockchain-Technologie viel sicherer. Dezentrale Netzwerkstrukturen machen gezielte Attacken, Datenmanipulation und Betrugsversuche in der Onlinewelt künftig schwieriger – teilweise sogar unmöglich. Allerdings wirft die neue Generation des Internets auch neue Fragen in puncto Sicherheit auf.
Übrigens: In diesem Beitrag fallen einige Web3-Begriffe, die du vielleicht noch nicht kennst. Wenn du dich erst an das Thema herantastest, empfehlen wir dir unsere Story „Die wichtigsten Web3-Begriffe im Überblick“.
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Datenschutz – auch in Zukunft ein wichtiges Thema
IT-Verantwortliche, Rechtsexpert:innen und weitere Fachleute müssen sich mit den Besonderheiten des Web3 auseinandersetzen und noch zahlreiche Antworten finden. Antworten auf Sicherheitsfragen, die das dezentrale Prinzip des Web3 aufwirft. Hierzu zählen beispielsweise Datenschutzaspekte. Zwar reduziert das Web3 Datenschutzrisiken durch Datenminimierung, Pseudonymisierung und Anonymisierung. Allerdings ist die offene und für jede:n transparente Blockchain aus datenschutzrechtlicher Sicht durchaus problematisch.
Wer ist beispielsweise aus datenschutzrechtlicher Sicht für das Netzwerk verantwortlich – bestimmte Betreiber:innen oder alle Netzwerkteilnehmer:innen zusammen? Wer regelt, wie und zu welchem Zweck personenbezogene Daten in der Blockchain verarbeitet werden dürfen? Wer haftet zudem bei Datenschutzverstößen und wie greifen geltende Gesetze wie die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Zukunft noch? Diese Fragen sind rechtlich bislang höchstens in ihren Grundzügen geklärt und werden die Compliance-Abteilungen von Unternehmen mit Sicherheit noch lange beschäftigen.
Grundsätzlich sind im Web3 viele weitere rechtliche Fragen offen. Besitzverhältnisse und die Echtheit von Assets lässt sich via Blockchain zwar hervorragend darstellen. Künftig zu klären ist hingegen, wie es um den Verbraucherschutz und die Rechtssicherheit der Einzelnen steht.
Cyberkriminalität: Alte Maschen im Web3 neu aufgelegt?
Zwar bietet die Blockchain-Technologie bisher noch nie dagewesene Sicherheitsvorteile, sie kann unter Umständen aber an einem Faktor scheitern: dem Menschen. Vor krimineller Energie und Betrugsversuchen ist auch die beste Technologie nicht gefeit. Und insbesondere Blockchain-Netzwerke sind aufgrund der oft konkreten digitalen Werte, die sie verwalten, attraktive Ziele für Cyberkriminelle.
- So könnten beispielsweise gezielte Angriffe auf Smart Contracts die Funktionalität von Blockchain-Netzwerken gefährden.
- Bereits heute gibt es zudem Social-Engineering-Betrugsmethoden wie etwa Ice Phishing. Hierbei werden Nutzer:innen dazu verleitet, ihre Token in den Besitz von Kriminellen zu übertragen.
- Bösartige Malware auf Computern wird außerdem bereits heute dazu eingesetzt, fremde Rechnerkapazitäten zum illegalen Krypto-Mining auszunutzen. Dies wird auch als Krypto Jacking bezeichnet.
Man darf gespannt sein, was kriminelle Geister in der Zukunft noch alles entwickeln.
Die Dezentralität wirft Fragen auf bei der Cybersicherheit im Web3
Wie beim Datenschutz stellt sich auch in puncto Cyberkriminalität die Frage der Haftbarkeit. Wie lassen sich Straftaten von Kriminellen in einem anonymisierten Netzwerk ahnden und inwiefern kann und darf es regulierende Instanzen in einem dezentralen System geben? Das sind rechtliche und grundlegende gesellschaftliche Fragen, die weit über die Aufgaben von IT-Verantwortlichen hinausgehen. Es gilt, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die passenden Antworten zu finden. Wir dürfen also in vielerlei Hinsicht sehr gespannt auf die Zukunft sein.
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