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Erfolgreicher werbefinanzierter Journalismus bei der BBC

Podcast Episode 24
Podcast Episode 24

Jim Egan ist CEO der BBC Global News Ltd. Während sich die bekanntermaßen öffentlich finanzierte BBC an ein Publikum in Großbritannien richtet, leitet Jim Egan den kommerziellen Arm der BBC, der sich an ein Publikum außerhalb Großbritanniens richtet. Die BBC Global News betreiben die TV-Marke BBC World News Channel und die Online-Marke bbc.com. Durch die Unabhängigkeit von der öffentlich finanzierten Mutter ist BBC Global News darauf angewiesen, werbefinanzierten Journalismus erfolgreich zu betreiben. Denn sowohl der TV-Kanal als auch der Onlinekanal finanzieren sich über einen Mix aus Werbeeinahmen und Distributionsgebühren. Dies sind Einnahmen von weltweiten Pay-TV-Sendern, die BBC World News in ihr Programm aufnehmen aber auch von Onlinedienste die Inhalte einbinden, nutzen oder sogar beauftragen wie Yahoo in Japan.

Mit Katja spricht Jim über die Angebote und die journalistischen Werte der BBC und wie er und sein Team es im letzten Jahr geschafft haben sowohl die Reichweite als auch die Einnahmen signifikant zu erhöhen. Dabei verrät er auch sein Erfolgsrezept für nachhaltigen werbefinanzierten Journalismus und gibt Tipps für Medienmanager zum Umgang mit Facebook und Co.

 

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Jim Egan, BBC Global News zu werbefinanziertem Journalismus

Werbefinanzierter Journalismus muss immer Nutzer und Werbetreibende im Fokus haben

Zwei große Erfolgsfaktoren sieht Jim Egan in den Werten der BBC: Zum einen einem Schwerpunkt auf gutem, unabhängigem und vertrauenswertem Journalismus. Dieses Festhalten an fast hundert Jahre alten Prinzipien der BBC hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Reichweite und das Vertrauen der Nutzer, sondern auch auf die Wertschätzung durch die Werbetreibenden. Zu diesen Prinzipien gehört aber auch eine Innovationskraft, die sich in Produkte wie BBC Storyworks oder BBC Reel zeigt. Storyworks nennt sich die vom Newsroom getrennte Content Agentur, die für Werbepartner hochwertige Inhalte erstellt, die mit einer Markierung als Werbung zwischen den redaktionellen Inhalten platziert werden. Wichtig ist laut Egan hier, dass der kommerzielle Inhalt qualitativ und vom Nutzen für den Unser ins redaktionelle Umfeld passt. Reel wiederum ist eine Plattform für hochqualitative Kurzvideos der BBC zu allen möglichen Themen, die unseren Podcast Host Katja bereits süchtig gemacht hat.
Auf der anderen Seite steht ein vorsichtiger, wohlüberlegter Umgang mit den großen Social Media Playern und Größen wie Apple News. Das bedeutet nicht, dass die BBC hier nicht präsent ist – ganz im Gegenteil, die BBC ist mit “Cut Through the Noise” die erste Newsorganisation außerhalb der USA, die für Facebook Watch eine wöchentliche Show produziert und das mit 1,5 bis 2 Millionen Zuschauern pro Episode.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs zeigt Jim Egan auf, wie aus seiner Sicht Medienunternehmen und ihre Medienmarken im digitalen Umfeld finanziell bestehen können. Bei allem was Medien tun empfiehlt Jim Egan, dass es sowohl gut für die Nutzer als auch für die Werbetreibenden seien muss – nur dann kann werbefinanzierter Journalismus langfristig nachhaltig funktionieren.

Einen anderen interessanten Blick auf die Zukunft des Journalismus werfen zwei der internationalen DMEXCO Medienpartner: Brian Morrissey, Chefredakteur von Digiday und Zeba Mahmud Chefredakteurin bei Arabian Marketer im Interview.

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