Projekt VENDO: Neuer, kund:innenfreundlicher Glanz für das DB-Vertriebssystem
Es ist das größte IT-Projekt der Deutschen Bahn: VENDO. Ziel ist es, die bestehenden, über Jahrzehnte hinweg gewachsenen Vertriebssysteme der Deutschen Bahn durch ein modernes, benutzer:innenfreundliches und effizienteres System zu ersetzen. Dieses System soll alle Ticketkäufe und Interaktionen der Nutzer:innen über verschiedene Kanäle, wie bahn.de, die App DB Navigator und Automaten, nahtlos integrieren und vereinheitlichen.
Hier einige der wichtigsten Fakten rund um das Projekt VENDO:
- 651 Menschen arbeiten derzeit an dem Projekt.
- 700 Auskünfte pro Sekunde werden abgerufen.
- 9 Milliarden Euro beträgt der jährliche Umsatz.
Gelauncht wurde das neue Vertriebssystem im Herbst 2023. Trotz guter Vorbereitung gab es einige Schwierigkeiten, berichtet Ralf Gernhold, CTO Deutsche Bahn.
Mammutprojekt mit Startschwierigkeiten
Als Hauptverantwortlicher des Projektes sahen sich Ralf Gernhold und sein Team gleich mit mehreren enormen Herausforderungen konfrontiert:
#1 Aus komplex mach innovativ
Über 40 Jahre alt war das vorherige Vertriebssystem – und schon allein deswegen unheimlich komplex. Obendrein waren viele der ursprünglichen Entwickler:innen und deren Wissen zu den Prozessen nicht mehr verfügbar. Das machte es wahnsinnig schwer, die bestehenden Funktionalitäten zu verstehen und zu entscheiden, welche übernommen oder weggelassen werden sollten, erklärt Ralf Gernhold.
„Insbesondere hinsichtlich der User Experience sind das Dinge, die uns heute noch beschäftigen. Wir wollen einfacher werden. Wir wollen auch Dinge einfach mal weglassen, weil wir glauben, dass sie keine Relevanz haben.“ – Ralf Gernhold, CTO Deutsche Bahn
#2 Unerlässlich: Das Feedback der Nutzer:innen
Als höchst herausfordernd, da von enormer Bedeutung stellte sich auch die Verbesserung der Nutzer:innenerfahrung und Usability heraus. Das Ziel war es, ein einfaches und benutzer:innenfreundliches System zu schaffen – viele Funktionen waren also zu überarbeiten oder zu entfernen. Ein kontinuierliches Feedback von den Nutzer:innen trägt entscheidend dazu bei, um die Plattform laufend zu verbessern.
#3 Tech, Tech, Tech: Nichts geht mehr ohne
Ebenso in technologischer Hinsicht traten einige Herausforderungen zutage: Das neue System musste skalierbar und leistungsfähig genug sein, um hohe Lasten und zahlreiche Transaktionen in Echtzeit zu verarbeiten. Das zeigte sich direkt beim Go-live:
„Als der Buzzer [zur Live-Schaltung des Vertriebssystems] gedrückt wurde, ist doch tatsächlich das System abgestürzt. Komplett. […] Das ließ sich zwar relativ schnell reparieren, aber das war unser größter Fail“, räumt Ralf Gernhold, CTO Deutsche Bahn, ein.
Mittlerweile gilt der DB Navigator als eine der meistgenutzten Apps deutschlandweit.
DMEXCO Podcast: Die Zukunft des Projektes VENDO und der Deutschen Bahn
Wie entwickelt sich das Projekt VENDO aktuell? Welche Rolle nimmt Usability bei der Umsetzung ein? Und was passiert, wenn der IT-Chef der Deutschen Bahn beim Schwarzfahren erwischt wird? Diese Fragen beantwortet Ralf Gernhold im Gespräch mit Verena Gründel im DMEXCO Podcast. Außerdem geht es um die folgenden Themen:
- Welche Vorteile bringt die Integration von kontinuierlichem Nutzer:innenfeedback in die Produktentwicklung?
- Wie setzt die Deutsche Bahn KI ein, um personalisierte Angebote und bessere Kund:inneninteraktionen zu ermöglichen?
- Warum spielen psychologische Aspekte eine entscheidende Rolle bei der Design-Umsetzung und Nutzer:innenführung?
- Welcher Podcast hat Ralf Gernhold zuletzt begeistert?
Klingt interessant? Dann setz deine Kopfhörer auf, begib dich in die spannende Welt der App-Optimierung und profitiere von der Expertise des IT-CTOs der Deutschen Bahn Ralf Gernhold.
Mindestens ebenso spannend: die DMEXCO am 18. und 19. September 2024 in Köln!
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