Bold Moves im Marketing
Seit vielen Jahren arbeitet Jennifer Treiber-Ruckenbrod für verschiedene Marken der BMW Group, von BMW Motorrad über Rolls-Royce bis zu MINI. Auf die Frage nach ihrem „Boldest Move“ erzählt sie von ihrem Wechsel aus dem Lifestyle-Bereich in die Marktforschung. Dort erlebte sie erstmals die Nähe zum Kernprodukt Auto – und lernte, wie wichtig es ist, Kund:innen weltweit zuzuhören und ihre Wünsche direkt in das Design und die Produktentwicklung einfließen zu lassen.
Wenn es um mutige Markenarbeit geht, sticht für sie besonders MINI heraus: Die Marke sei von Natur aus verspielt, kreativ und rebellisch – und genau das mache sie so nahbar und besonders.
Vielfalt als DNA
Ein prägendes Beispiel für mutiges Marketing bei MINI ist der Umgang mit Diversity und Pride. Statt die Themen als einmalige Kampagne abzuhaken, entschied sich Jennifer Treiber-Ruckenbrod, sie dauerhaft in die Marken-DNA zu integrieren.
“We decided not to treat diversity and pride as one-off instead of having it constantly in our brand work because it is part of the DNA of MINI … everyone is welcome … sometimes that was not easy also internally, but we pushed this forward.”
Auch wenn es intern und extern Diskussionen gab, setzte sie auf Klarheit und Authentizität. Das Ergebnis: viel positive Resonanz und die Bestätigung, dass eine klare Haltung mehr trägt als kurzfristige Anpassungen an Trends.
Fehlerkultur als Motor für Innovation
Mutige Entscheidungen brauchen Raum für Experimente – und Fehler. Deshalb setzt Jennifer Treiber-Ruckenbrod in ihrem Team auf Matrixstrukturen, gemeinsame Projektbriefings und offene Lernrunden nach Abschluss von Kampagnen.
“We set up matrix teams … after the project we have like a debrief and there we have a learning session … that’s to try out things and to transform the culture much more that they really innovate.”
Dabei geht sie auch selbst mit gutem Beispiel voran:
“I had one topic for myself … we invested time and budget, but it didn’t deliver the results. And I had to admit in front of my team, this one was my idea … and I think that’s also very important … to say, yes, I failed with my idea, but it’s okay.”
Kreativität ohne Erlaubnis
Ein besonders mutiges Projekt entstand, als das MINI-Team ohne vorherige Abstimmung eine Kampagne in Anlehnung an British Airways umsetzte. Auch wenn die Plakate nach kurzer Zeit wieder entfernt werden mussten, war die Resonanz enorm.
“We just did it … we had to take the billboards down … but it was really 100% MINI. Only MINI can do that. If I have to ask for permission, then it’s not MINI, it’s not brave enough.”
Für Jennifer Treiber-Ruckenbrod sind solche Aktionen Ausdruck der MINI-DNA: rebellisch, charmant und immer ein bisschen herausfordernd.
Führung mit Mut
Was bedeutet „Bold Leadership“ für Jennifer Treiber-Ruckenbrod?
“For me bold brand leadership is about making MINI unforgettable. We don’t want to be conformists … we want to challenge conventions … and also to be bold enough to say, to accept failure in a huge company.”
Als Inspirationsquelle nennt sie Patagonia: „Don’t Buy This Jacket“ sei für sie eine der mutigsten Kampagnen überhaupt – weil sie zeigt, wie eine klare Haltung über kurzfristigen Profit gestellt werden kann.
Take-away für Marketer:innen
Am Ende fasst Jennifer Treiber-Ruckenbrod ihre wichtigste Botschaft so zusammen: „Seid mutig, probiert Dinge aus und steht mit voller Überzeugung hinter euren Ideen – auch gegenüber dem Vorstand.
Jennifer Treiber-Ruckenbrod spricht beim CMO Summit auf der DMEXCO 2025 über „The Reboot of the System“. Nicht verpassen!
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